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Einfach neugierig

Titel: Einfach neugierig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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oder?«
    Sie drehte sich um und sah ihm in die Augen, in diese dunklen, dichtbewimperten Augen, die alle Frauen im Büro vor Verlangen dahinschmelzen ließen. Karen beeindruckten sie nicht sonderlich, denn sie dachte an die Tränen der Frauen, die von ihm rücksichtslos in die Wüste geschickt worden waren. »Ich habe drei voreheliche Vereinbarungen für Sie getippt. Ich weiß, wie Sie sind.«
    Er wirkte leicht verwirrt. »Aber ich nahm an, daß Miss Gresham ...«
    »Um sich damit möglicherweise die gepflegten Fingernägel zu ruinieren? Wohl kaum.« Damit ließ sie ihn stehen und wollte dem Fahrstuhl zueilen.
    Aber Taggert griff nach ihrem Arm.
    Einen Augenblick lang packte sie die Angst. Was wußte sie schon über diesen Mann? Und sie waren ganz allein auf der Etage. Wenn sie um Hilfe rief, würde niemand sie hören. Nach einem Blick in ihr Gesicht ließ er ihren Arm los. »Ich versichere Ihnen, Mistress Lawrence, daß ich nicht die Absicht habe, Ihnen irgendeinen Schaden zuzufügen.«
    „Woher kennen Sie meinen Namen?«
    Er lächelte sie an. »Nachdem Sie mein Büro verlassen hatten, habe ich ein paar Erkundigungen über Sie eingeholt.« »Sie haben mir nachspioniert?« hauchte sie entsetzt.
    »Ich war nur neugierig. Genau wie Sie in meinem Büro.« Karen machte wieder einen Schritt auf den Fahrstuhl zu, aber erneut packte er ihren Arm.
    »Warten Sie, Mistress Lawrence. Ich möchte Ihnen einen Job über die Feiertage anbieten.«
    Karen drückte heftig auf den Fahrstuhlknopf, während er ihr nicht von den Fersen wich. »Und was wäre das für ein Job? Soll ich Sie heiraten?«
    »Im gewissen Sinne schon«, erwiderte er, riß den Blick von ihren Augen los und musterte sie von Kopf bis Fuß.
    Karen hieb so gewalttätig auf den Liftknopf, daß es ein Wunder war, weshalb er nicht in der Wand steckenblieb. »Ich stelle Ihnen nicht nach, Mistress Lawrence. Ich biete Ihnen einen Job an. Einen ganz legitimen Job, für den Sie bezahlt werden. Und das nicht schlecht.«
    Verzweifelt trat Karen einen Schritt zurück und blickte auf die Anzeigetafel. Beide Fahrstühle steckten in dem Stockwerk fest, in dem die Weihnachtsfeier stattfand.
    »Bei meinen Erkundungen stellte ich fest, daß Sie als einzige an den letzten beiden Weihnachten gearbeitet haben. Ich fand auch heraus, daß Sie das Blümchen-rühr-mich-nicht-an des Büros sind. Einmal haben Sie die Krawatte eines Kollegen an Ihre Schreibtischplatte getackert, als er sich zu Ihnen beugte und Sie zu fragen wagte, ob Sie nicht mit ihm ausgehen wollen.«
    Karen wurde hochrot, sah ihn aber nicht an.
    »Mistress Lawrence«, fuhr er so spröde fort, als kämen ihm die Worte nur mit Mühe über die Lippen. »Welche Meinung Sie auch immer über mich haben, so werden Sie nie gehört haben, daß ich einer Frau zu nahe getreten bin, die für mich arbeitet. Ich biete Ihnen einen Job an. Einen ungewöhnlichen Job zwar, aber nichts weiter. Es tut mir leid, wenn ich den Eindruck erweckt haben sollte, es ginge um mehr.« Er drehte sich um und schritt davon.
    Karen wandte sich wieder der Anzeigetafel zu und sah, daß ein Fahrstuhl aus dem zwölften Stock direkt ins Erdgeschoß fuhr, ohne in ihrer Etage zu halten. Zögernd drehte sie sich um und sah ihm nach. Ganz gleich, was sie persönlich auch von ihm hielt - von allen anderen Angestellten wurde Taggert hoch geschätzt. Und ganz gleich, welche Mühe sich eine Frau auch gab, ihn zu becircen - er fiel nicht darauf herein. Als vor zwei Jahren eine Sekretärin behauptete, er hätte ihr nachgestellt, wurde sie von allen so schallend ausgelacht, daß sie sich drei Wochen später eine neue Anstellung suchte.
    Karen holte tief Luft und ging ihm nach. »Also gut«, sagte sie, als sie ihn fast erreicht hatte. »Ich kann mir Ihr Angebot ja mal anhören.«
    Zehn Minuten später saß sie in Taggerts behaglichem Büro. Im Kamin brannte ein Feuer und warf einen angenehm rosigen Schimmer auf den Tisch, der mit Delikatessen und einem schier unerschöpflichen Vorrat an eisgekühltem Champagner förmlich beladen war. Zunächst hatte Karen der Versuchung widerstehen wollen, doch dann fiel ihr ein, daß sie Ann erzählen konnte, sie hätte mit ihrem Chef Hummer gegessen und Champagner getrunken, und besann sich anders.
    Während Karen aß und trank, begann Taggert zu sprechen. »Ich nehme an, Sie haben von Lisa gehört?«
    »Ist das die Rothaarige?«
    »Ja, die Rothaarige.« Er füllte ihr Glas erneut. »In zwei Tagen, am vierundzwanzigsten Dezember, sollten

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