Einfach sexy
inzwischen wohnten. Als Julia das Gästehaus vorgeschlagen hatte, schien das die beste Lösung. Zumal er keineswegs vorhatte, lange dort zu bleiben. Noch ein paar Tage, vielleicht eine Woche, dann war er wieder weg – und konnte sich auf sein Golfturnier konzentrieren.
Er schlug die geblümte Steppdecke zurück, glitt aus dem schmalen Gästebett – verglichen mit der riesigen Spielwiese in seinem Apartment in Florida – und lief nackt durch den Raum. Nachdem er sich Shorts übergestreift hatte, ging er in die kleine Küche und machte sich einen Kaffee. Er schmeckte widerlich, aber wenigstens war er heiß.
Das Wetter war traumhaft, der Himmel wie gemalt. Als er ins Freie trat und Dehnungsübungen machte, entdeckte er Kate. Sie stand neben dem Cottage, mit zerzausten Haaren, ihr Gesicht voller Schmutzsprenkel. Einen Eimer mit Gartengeräten am Arm, stand sie wie festgewachsen und starrte ihn mit großen Augen an.
Vergeblich versuchte sie, den Blick von ihm zu reißen.
Er war gebaut wie ein junger Gott.
Besser als Adonis.
Trotz aller guten Vorsätze und obwohl sie mit eigenen Augen gesehen hatte, dass er ein Frauenheld der übelsten Sorte war – mehr als einmal! -, glitt ihr Blick tiefer, über seine trainierte Brust und den weichen Flaum, der unter dem Bund seiner Shorts verschwand. Sie stellte sich insgeheim vor, wo die feine Linie endete.
Böse Kate.
Nur mit Mühe konnte sie einen Aufschrei verhindern, worauf sie fast den Eimer hätte fallen lassen.
Er trank einen Schluck Kaffee und grinste breit. »Morgen, Schätzchen.«
Sie hob eine Braue. »Ich glaube, Schätzchen passt besser zu der Dame von neulich nachts. Deine Pressetante. Diese Gwen. Schön zu wissen, dass du Geschäftliches auch mal mit Privatem vermischst.«
Jesse schmunzelte selbstgefällig.
»Warum soll man nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden?« Er zwinkerte ihr zu.
Sie bückte sich und packte einen zweiten Eimer mit Blumenerde.
»Ich muss los«, sagte sie kopfschüttelnd und strebte zum Haus.
Jesse hielt sie jedoch am Arm fest, und sie schnappte nach Luft. Er schaute sie so seltsam an.
»Was?«, fragte sie verständnislos.
Er betrachtete sie weiterhin, dann lächelte er und sagte: »Komm, ich helf dir mit den Eimern.«
Sie reckte ihr Kinn. »Ich brauche keine Hilfe.«
Laut lachend stellte er die Kaffeetasse auf den Fenstersims. »Das ist mir klar.« Trotzdem nahm er ihr die Eimer ab.
Kate beobachtete ihn, wie er mit der Dynamik eines Sportlers zur Hintertür ging. Sie starrte ihm so gebannt nach, dass sie überrascht zusammenzuckte, als vom Gartentor her jemand ihren Namen rief.
»Da bist du!«
Als sie herumwirbelte, bemerkte sie Parker Hammond.
»Parker!«, rief sie, leicht verlegen wegen ihrer abwegigen Gedanken. »Was machst du denn hier?«
Selbstbewusst lächelnd trat Parker Hammond durch das Tor. »Erst einmal einen schönen guten Morgen!«
Er hielt ihr einen riesigen Strauß rosafarbener Pfingstrosen und weißer Rosen hin. Wie er so vor ihr stand, empfand Kate ihn als ungemein attraktiv, allerdings auf eine ganz andere Art als Jesse. Mit seinen mittelblonden Haaren und den grünen Augen wirkte er wie der nette Junge von nebenan, während Jesse den dunklen, ausgeprägt sinnlichen Typ und damit den Albtraum aller Eltern verkörperte.
Als Parker Jesse bemerkte, grinste er verblüfft.
»Ich habe gehört, dass du in Kates Show warst.« Parker schüttelte Jesse freundschaftlich die Hand. »Schade, ich habe die Sendung verpasst. Trotzdem, schön dich zu sehen.«
»Ganz meinerseits, aber die Blumen wären doch nicht nötig gewesen«, foppte Jesse seinen alten Schulfreund.
Parker lachte. »Die sind nicht für dich, sondern für Kate.« Er
wandte sich zu ihr. »Tut mir echt Leid, dass ich deine erste Live -Show verpasst habe. Muss ja der Hit gewesen sein. Kannst du mir noch einmal verzeihen?« Er reichte ihr den Strauß.
»Wie aufmerksam von dir«, sagte sie leise.
»Du liebst doch Pfingstrosen, oder? Ich habe das ganze Wochenende bei dir angerufen, aber du warst nie da.«
»Die Blumen sind für Kate?«, unterbrach Jesse ihn und sah von Parker zu Kate.
»Ja.« Parkers strahlendes Lächeln war ungemein sexy. Keine Frage, er war ein echter Traummann. So groß wie Jesse und ebenso gut gebaut. Aber während Jesse der Sonnyboy des Golfsports war, war Parker konsequent seinen Weg gegangen und ein verantwortungsbewusster, erfolgreicher Geschäftsmann geworden. Eigentlich war er genau so, wie Kate sich einen Mann
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