Einfach sexy
gewünscht. Trotzdem würde er sie vermutlich im nächsten Augenblick anbrüllen und vor die Tür setzen. Irgendwann drehte er sich herum und sagte ungemein zärtlich und doch beherrscht: »Katie, du bist noch Jungfrau …«
»Ich will nicht mehr Jungfrau sein«, beteuerte sie überschwänglich und getrieben von sexueller Neugier.
Fast schien es, als wollte er sie umarmen, wie der Junge von einst, bei dem sie sich immer geborgen gefühlt hatte. Stattdessen überlegte er es sich anders und ließ die Hand sinken. Seine Nasenflügel bebten. »Du willst es vielleicht nicht, aber ich will es für dich. Irgendwann lernst du jemanden kennen, der dir den Boden unter den Füßen wegreißt. Du hast was Besseres als mich verdient.«
»Ich will aber dich, Jesse. Das weißt du doch.«
»Ich bin nicht gut genug für dich.«
Kate hatte nie verstanden, warum er seiner Meinung nach nicht gut genug für sie war und ihr einfach nicht glaubte, dass er für sie der Mann ihres Lebens war.
Als sie ihm an jenem Abend erneut »Ich will dich« zuraunte , stöhnte er plötzlich auf, und etwas in ihm schien nachzugeben.
Kates Handflächen umschlossen sein Gesicht, ihre Körper schmiegten sich aneinander. Seine Lippen waren auf die ihren gesenkt und schmeckten und kosteten, dass ihr fast schwindlig wurde. Sein Körper war bereit, als hätte er lange auf diesen Augenblick gewartet.
Kate fühlte sich wie im siebten Himmel. Sie ließ ihre Hände behutsam über seinen Rücken gleiten, während er sie küsste und an ihrem Mund stöhnte.
Jesse klammerte sich wie ein Ertrinkender an sie und verbarg das Gesicht in ihren Haaren. »Großer Gott, Katie!«
Seine eiserne Selbstbeherrschung war von ihm abgesprengt, er küsste sie wieder, leidenschaftlicher als zuvor. Ihre Lippen von seiner Zunge umspielt, gab Kate nach, und er drang tief und unbeherrscht in sie ein, als hätte er sämtliche Kontrolle über sich verloren. Er umschloss ihr Gesicht mit seinen sehnigen Händen und übersäte ihre Schläfen, Lider, Ohrläppchen und Halsbeuge mit Küssen.
Als sie seine Handfläche unter ihr T-Shirt gleiten und ihre Brust streicheln fühlte, erschauerte sie lustvoll. Sie schlang die Arme um seinen Nacken und hielt ihn ganz fest, seine Zärtlichkeiten genießend. Er hatte ihren Körper in Schwingungen versetzt, und sie wollte mehr.
»Katie!« Sich selbst leise verfluchend, zog er ihr das T-Shirt über den Kopf.
Ein Lufthauch streifte ihre Haut, und im gleichen Augenblick spürte sie seine Lippen auf ihrer Brust. Sie wurde fast besinnungslos,
als seine Hände tiefer glitten, ihr Becken umklammerten und an seine Erektion pressten.
»Mein Gott, bist du schön«, flüsterte Jesse immer wieder. »Schön und unschuldig.«
Plötzlich war er wie erstarrt und ließ von einer Sekunde auf die andere mit einem schweren Seufzen von ihr ab.
Tief einatmend packte er ihr T-Shirt und zog es Kate über den Kopf, ihre Hände durch die Armlöcher stopfend, wie man es bei einem Kind macht. »Du musst gehen«, sagte er. Mehr nicht.
»Aber …«
»Verflucht, Katie, verschwinde.«
Wütend und gekränkt war sie aus Jesses Zimmer hinausgestürmt und ausgerechnet in Derek hineingelaufen.
»Kate? Ist etwas mit dir?«
»Nein, alles in Ordnung«, hatte sie geantwortet, nur mit Mühen die Tränen zurückhaltend, und war dann aus dem Haus gelaufen.
Zwei Stunden später hatte sie frustriert mit ansehen müssen, wie Jesse gleich mit zwei Begleiterinnen auf der Hochzeit auftauchte. Beide Frauen strahlten die gleiche erotische Sinnlichkeit aus wie ihre Mutter. Kate war es unerträglich, dass er sie nicht einmal mehr wahrnahm. Als Jesse nach einem kurzen Wortwechsel mit Derek mit seinen beiden Dates die Hochzeitsparty verließ, war sie am Boden zerstört.
Kate schluckte, als er jetzt, nach all den Jahren, in ihrem Gästehaus auf sie zutrat. Sie wich einen Schritt zurück und stieß an einen kleinen Tisch. Die Erinnerung an den Jesse von früher kämpfte mit dem Bild des Mannes, der jetzt direkt vor ihr stand. Sündhaft anziehend, aber immer noch unzuverlässig, obwohl sie einräumen musste, dass er widerspruchslos die Verantwortung für seinen Sohn übernommen hatte. Er war seit jeher schwer zu durchschauen gewesen.
Er streifte seine Schuhe ab. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, das Blut pulste durch ihre Venen.
Kate räusperte sich. »Ich weiß, dass du dich um Travis kümmerst. Aber er braucht auch ein bisschen Aufmerksamkeit und Anerkennung von dir.«
»Immerhin schicke
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