Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Einfach sueß, diese Janey

Titel: Einfach sueß, diese Janey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinn Wilder
Vom Netzwerk:
und Morast, körperlich zu schuften. Wer konnte verstehen, dass es ihr mehr Spaß machte und ein ganz anderes Lebensgefühl vermittelte?
    "Jonathan, ich bin müde und gereizt. Ich lege jetzt besser auf, bevor wir anfangen, uns zu hassen." Behutsam legte sie den Hörer auf die Gabel zurück und taumelte erschöpft ins Bett.
    Ich frage mich, ob wir allmählich anfangen, uns zu hassen, überlegte Vic, während er Melanie aus dem Augenwinkel heraus beobachtete. Er lag auf dem Sofa, eine Coladose in der einen, die Fernbedienung in der anderen Hand, und rührte sich nicht.
    "Vic, du hast es versprochen!"
    "Ich habe nichts versprochen. Hör zu, ich hatte einen harten Tag. Ich musste mich mit einem blöden Neuling herumärgern und doppelt soviel schuften wie sonst, und ich gehe heute Abend nicht mehr ins Kino." So, dachte er, jetzt wird sie schmollen.
    Melanie sank anmutig in einen Sessel und seufzte. Ihre volle Unterlippe begann zu zittern. Vic tat, als schaue er fern.
    "Ich möchte diesen Film aber unbedingt sehen. Er ist für den Kritikerpreis nominiert."
    "Dann geh doch"' fuhr Vic auf. Verdammt, er hatte heute zugesehen, wie dieser kleine Knirps von einer Frau das schwere Bauholz durch Schlamm und Dreck den Hügel hinaufgeschleppt hatte, und sie hatte sich nicht einmal beklagt, obwohl sie ein Recht dazu gehabt hätte. Und er war bereit zu wetten, dass diese Kleine keinen Mann zur Begleitung brauchte, wenn sie ins Kino wollte.
    Melanie erhob sich, schüttelte verächtlich ihre goldene Mähne und tänzelte hüftschwingend an ihm vorbei. Sekunden später fiel die Wohnungstür krachend ins Schloss.
    Gut, dachte Vic. Aber er fühlte sich gar nicht gut, und irgendwie gab er auch dafür dieser kleinen Kratzbürste die Schuld. Schön, wenn sie glaubte, heute geschuftet zu haben, dann sollte sie morgen feststellen, was es bedeutete, wirklich zu arbeiten. Morgen würden sie betonieren. Natürlich hätte er sich einen Rüttler mieten können, was die modernste, inzwischen gängigste Methode war, um die Luftblasen aus dem Beton zu entfernen. Aber warum sich die Mühe machen, wenn er doch nach einem sicheren Weg suchte, um Miss Sonnenschein loszuwerden? Ja, er würde ihr einen Hammer in die Hand drücken und sie mühsam die Verschalung abklopfen lassen.
    Nach einer Stunde würde sie wahrscheinlich nicht einmal mehr die Hand heben können, um ihm zum Abschied zuzuwinken!
    Vic trank den letzten Schluck Cola und zerdrückte die Dose in der Hand. Melanie hasste das. Kindische Kraftmacherei nannte sie es. Schön, Männer sollen stark sein. Frauen nicht.
    Die kleine Waldnymphe musste das erst noch lernen. Männer bauten Häuser, "Hausfrauen" richteten sie innen hübsch her.
    Jeder musste lernen, wo sein Platz war, und diese halbe Portion musste lernen, wo, der Platz einer Frau war. Er seufzte. Das war es, was der Welt noch fehlte: eine weitere Melanie.
    Ja, Melanie kannte den Platz einer Frau. Sie war fest davon überzeugt, dass es ihre Aufgabe sei, schön auszusehen, in jeder Lage die richtige Gabel zu benutzen und ohne Sinn und Verstand Geld auszugeben. Sein Geld, vorzugsweise.
    Angesichts dieses gehässigen Urteils über Melanie meldete sich sein schlechtes Gewissen. Sie waren jetzt fast acht Monate zusammen, und meistens mochte er sie. Er war einfach nur müde. Morgenwürde er ihr ein paar Blumen schicken, und alles würde vergeben und vergessen sein.
    Unwillkürlich fragte er sich, ob irgendjemand je auf die Idee kommen würde, dieser kleinen Nervensäge Blumen zu schicken.
    Vermutlich nicht. Welcher Mann würde an sie auch nur einen Gedanken verschwenden?
    Zum Beispiel ein Mann auf der Couch mit einer zerdrückten Coladose in der Hand, dachte Vic verächtlich. Ungewollt sah er sie plötzlich vor sich, klein und zierlich, das zarte Elfengesicht schmutzbeschmiert, während sie lachend durch den tiefen Morast stapfte. Lachend. Er überlegte, ob er nicht morgen noch eine nette kleine Ausschachtungsarbeit für sie finden konnte, falls sie das Abklopfen der Verschalung überleben sollte. Das würde ihr endgültig den Garaus machen!
    Janey kochte innerlich. Jonathan hätte nicht schlimmer ins Fettnäpfchen treten können. Blumen! Verdammt, sie kämpfte hier ums nackte Überleben, und er schickte ihr Blumen auf die Baustelle. Während sie betonierten!
    Hastig überflog sie die Karte: "Es tut mir leid, dass ich gestern Abend keine größere Stütze für dich war. Jonathan."
    Sie blickte in das grinsende Gesicht des Botenjungen und erkannte,

Weitere Kostenlose Bücher