Einfach verrückt!: Roman (German Edition)
Julia ganz nah an sie herankam und ihr zuflüsterte: »Ich gebe es zwar sehr ungern zu, aber es war Treys Idee.«
Chloe wich zurück und sah sie an.
»Ja, den Kerl hat’s schwer erwischt. Er will dich so sehr – so etwas habe ich noch bei keinem Mann erlebt. Er wird einfach alles tun, dass du seine Rose annimmst.«
Chloe schaute sie an; sie war fassungslos vor Freude. Sollte sie ihm wirklich vertrauen können, obwohl er doch über seine Identität gelogen hatte? Hatte er ihr tatsächlich niemals wehtun wollen?
»Macht schon, Kinder!«, rief Pete laut. »Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit. Auf eure Plätze!«
Dann erschien Sterling. Er sah großartig aus und machte einen zuversichtlichen Eindruck. Sie rannte quer durchs Esszimmer und warf ihm die Arme um die Schultern.
»Haben wir das im Kasten?« rief Pete. »Das ist perfekt für den Anfang.«
»Haben wir, Boss!« antwortete der Kameramann.
Chloe dachte so gut wie gar nicht an die Sendung. Sie spürte einfach nur noch die Aufregung darüber, wie ihr Leben sich gerade veränderte.
»Danke«, flüsterte sie.
»Wenn dir diese Überraschung gefallen hat, warte nur ab.«
»Was …«
»Es geht los, Leute!«
Sterling küsste sie auf die Stirn, klemmte sich ihre Hand unter den Arm und führte sie in das Esszimmer. Jesse erhob sich, und die beiden Männer schüttelten sich die Hände. Die Frauen begrüßten einander. Aber bevor irgendjemand auch nur ein Wort sagen konnte, schwang die Pendeltür der Küche auf.
»Hallo, Prinzessin!«
Chloe drehte sich rasch um. »Vater«, hauchte sie. »Du bist hier!«
»Ich gehöre doch zur Familie, oder?« sagte er strahlend.
»Ja!«
Sie rannte auf ihn zu und umarmte ihn. Als sie aufsah, fiel ihr Blick auf Sterling. Er sah glücklich aus und freute sich für sie. Sie konnte nur noch lächeln und weiter lautlos Danke sagen.
»Komm, wir setzen uns«, sagte sie und bemerkte erst jetzt den zusätzlichen Stuhl.
Aber bevor es dazu kam, rief irgendwer: »Richard, Richard, wo bist du?«
Ihr Vater wurde erst blass und dann nervös.
Als die Tür wieder aufschwang, trat eine Frau herein, ging auf Cloes Vater zu, machte sich kurz für die Kamera zurecht und sagte dann: »Dummerchen, willst du mich nicht vorstellen?«
»Bitsy, ich hatte dir doch gesagt, du sollst in der Küche auf mich warten.«
Bitsy?
Chloe hatte keine Ahnung, wer diese Frau war. Obwohl: Frau war geschmeichelt. Teenager, Schulmädchen, forscher Cheerleader, all das schien angemessener zu sein. Bitsy war der Traum fast aller Männer.
Blond, natürlich, verdammt noch mal!
Groß, sogar ohne Absätze.
Schlank und trotzdem mit üppigem Busen, den sie überdeutlich zur Schau stellte. Es wäre nur gerecht gewesen, wenn er künstlich war.
Chloe staunte und wandte sich dann an ihren Vater. »Ja, Vater, willst du uns nicht vorstellen?«
»Ja, also, Prinzessin, das ist Bitsy Young.«
Einen passenderen Namen hätte sie sich nicht vorstellen können.
Chloe war einfach fassungslos und wusste nicht, was sie denken sollte.
»Seine Freundin«, erklärte Bitsy und nahm Richards Arm.
Was auch immer sie empfand, es wurde immer schlimmer.
»Ist er nicht goldig?«, sagte Bitsy ganz begeistert.
Richard wurde rot. Chloe war sprachlos. Kate kam herübergerannt und fasste sie am Arm. »Schön, Sie kennen zu lernen, Bitsy. Nicht wahr, Chloe?«
Chloe blickte immer noch ins Leere, bis Kate ihr heimlich den Ellbogen in die Rippen stieß.
Sie schaffte es, »Ja« zu sagen. »Zeit zum Essen, oder?«
Chloe ging steif zum Tisch, an den rasch noch ein Stuhl gestellt wurde. Sie hasste es, sauer zu sein, aber es war nun einmal so. Sie wollte auch nicht darüber nachdenken, warum diese Entwicklung sie so verärgerte.
Das Gespräch bei Tisch, das bei laufender Kamera stattfand, war äußerst gezwungen. Zumindest empfanden das alle so, mit Ausnahme von Bitsy, die lächelte, sich in Pose setzte und an Chloes Vater förmlich klebte.
»Und? Wo habt ihr beiden euch kennen gelernt?« fragte Chloe, bemüht, ihre Freundlichkeit wiederzufinden.
Ihr Vater schaute drein, als wollte er nicht antworten.
Bitsy war nicht so widerspenstig. »Wir haben uns vor drei Monaten in einem Lebensmittelladen kennen gelernt. Weißt du, der an der Kreuzung. Seitdem sind wir zusammen. Und er hat mich sogar mit einer superromantischen Reise nach Ruidoso überrascht.«
Kein Wunder, dass er unbedingt hier weg wollte.
»Und warum seid ihr zurückgekommen?«, fragte Chloe.
»Na ja, dein Freund hier«, sagte ihr
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