Einfach verrückt!: Roman (German Edition)
antwortete, da er sie aber an ihrem Platz im Dunkeln nicht entdecken konnte, wandte er sich an den Regisseur. »Okay.«
Mindy wurde zu einem Platz am Kamin ganz am anderen Ende des Raumes geführt. Sie sah schüchtern und aufgeregt aus.
»Mindy, Kleines«, sagte Pete. »Entspann dich. Das ist doch alles nur Fernsehen.«
Worauf Mindy sich noch mehr unter Druck fühlte und fast in Tränen ausbrach, so dass Julia zu ihr hinlief. »Wein doch nicht! Es ist fast vorbei, und du siehst super aus.«
»Wirklich?«, fragte die Frau.
»Natürlich. Die Zuschauer werden hingerissen sein von dir.«
»Aber was ist mit Trey? Meinst du, er wird mich auswählen?«
»Süße«, sagte Julia. »Darüber solltest du dir nicht den Kopf zerbrechen. Du siehst so was von wunderschön aus und wirst ganz El Paso beeindrucken. Denk einfach nur daran.«
Mindy nickte und riss sich zusammen. »Ich bin so weit.«
Musik würde später hinzugefügt werden. Jetzt stand erst einmal nur Mindy da und hob das Kinn.
»Ruhe am Set«, rief Pete, dann winkte er ihren Junggesellen herbei.
Die Balkontür öffnete sich, die Windmaschine wurde stärker aufgedreht, und durch die flatternden, durchsichtigen Vorhänge trat der Frauenschwarm herein wie ein aus den Wolken hervortretender Gott. Der Anblick ging Chloe durch und durch. Entsetzlich, wie schief alles gegangen war! War sie vielleicht im Begriff, einen Fehler zu machen? Ihr Herz schlug bis zum Hals, und sie hatte das Gefühl, als drehte sich der Raum um sie.
Sterling steuerte direkt auf Mindy zu – zwischen ihnen auf dem Kaminsims stand eine einzige gelbe Rose in einer kleinen Kristallvase. Die Einstellung war perfekt. Der Frauenschwarm und die gelbe Texas-Rose.
»Mindy«, sagte er mit seiner tiefen Stimme, die den ganzen Raum füllte. »Du hast mich in dieser Zeit fasziniert. Wir mussten einander einfach kennen lernen.«
Bei diesen Worten wurde Mindy ruhiger, ihre Angst milderte sich ein wenig. Es war offensichtlich, dass sie in den vergangenen zwei Wochen zu einer wahren Schönheit erblüht war. Die Zuschauer würden sich an ihre Liebenswürdigkeit erinnern. Sie würden sich daran erinnern, wie freundlich sie selbst dann geblieben war, als die anderen einander bekämpft hatten.
»Du bist großzügig und humorvoll«, fügte er hinzu. »Du hast ein so großes Herz.«
Sie entspannte sich noch mehr. Die Angst wurde fortgespült; echte Hoffnung keimte in ihr auf.
Sterling ergriff ihre Hand, und ihre Lippen öffneten sich, als sie tief einatmete. Dann küsste er ihre Finger, als wäre er der Märchenprinz.
Aber Chloe kannte die Wahrheit. Er war kein Prinz. Irrtum ausgeschlossen.
Er lächelte Mindy an. »Der Mann, der dein Herz gewinnt, wird ein sehr glücklicher Mann sein.«
Mindy hielt den Atem an. Chloe beobachtete gebannt und mitfühlend – genau so, wie die Zuschauer es am Abend tun würden -, wie sich in den blauen Augen der Frau langsam abzeichnete, dass sie verstanden hatte.
»Aber ich bin nicht dieser Mann«, sagte er sanft. »Ich habe dein Herz nicht gewonnen.«
»Aber du ha …«
Sterling legte einen Finger auf ihre Lippen. »Nein, das habe ich nicht«, beschwor er sie.
Chloe war klar, er wollte nicht, dass Mindy sich zum Narren machte. Diese Zeichen seiner ungekünstelten Liebenswürdigkeit waren kaum zu übersehen. Aber heute würde sie sich davon nicht in die Irre führen lassen.
»Ich habe unser Zusammensein sehr genossen«, fügte er hinzu. »Und ich weiß, da draußen gibt es einen sehr glücklichen Mann, der nur darauf wartet, dass du ihn findest.«
Jetzt liefen die Tränen Mindys Wangen hinunter. Sie stand unendlich lange dort, so, als überlegte sie, wie sie einen Weg finden könnte, ihn umzustimmen. Aber schließlich musste sie einsehen, dass ihr das nicht gelingen würde. Sie wischte ihre Tränen fort, und als die im tiefsten Herzen freundliche Person, die sie nun einmal war, stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange.
»Ich weiß, wen du wirklich liebst«, sagte sie mit herzzerrei ßender Liebenswürdigkeit. »Und ich verstehe das.«
Jetzt war Sterling irritiert, als sie den Raum verließ. Unsicher sah er ihr hinterher. Die Tür fiel klickend ins Schloss. Alle hielten den Atem an.
»Cut!«, rief Pete. »Das war großartig! Mehr als großartig! Es war überragend! Melodramatisch und richtig sentimental. Ich liebe es!«
Plötzlich erhoben sich überall im Raum Stimmen.
»Tolle Arbeit«, fügte der Regisseur hinzu. »Chloe, wo bist du? Du
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