Einfach verrückt!: Roman (German Edition)
für den ersten Teil. Die Dinner-Show.«
»Was brauchen Sie?«
Sterling schilderte Julia seinen Plan. Als er ihr Büro verließ, blickte sie ihm erstaunt hinterher – mit einer Träne im Auge.
Aus logistischen und zeitlichen Gründen musste der Teil mit der Familie komplett in Julias Haus aufgezeichnet werden. Man konnte nicht kreuz und quer durch die Stadt fahren, um vom Haus der einen Rose zu dem der nächsten zu fahren. Sowohl Mindy als auch Chloe mussten ihre Familien zu Julias Haus bringen. Sterling würde dort mit ihnen zusammentreffen.
Sterling war überrascht darüber, wie sehr ihn die Dinner-Show mit der Familie beunruhigte. Auch Chloe sah nervös aus, was die Sache nicht gerade leichter machte. Selbst nach seinem Geständnis und nach ihrer gemeinsamen Liebesnacht hatte sie ihn gebeten, sie aus der Show herauszuhalten.
Was aber unmöglich war, wie beide wussten.
Trotzdem war es in einem Anfall von Panik aus ihr herausgeplatzt: »Ich kann keine Familien-Show machen!« Damit hatte sie bestätigt, was Sterling vermutet hatte. Sie machte sich Sorgen darüber, dass sie niemanden zu präsentieren hatte.
»Es wird alles gut. Ich versprech’s.«
Er hatte sie geküsst und hinzugefügt, er werde sie auf keinen Fall gehen lassen. Als Trey wollte er sie für sich gewinnen. Später, als Sterling, wollte er sie bitten, seine Frau zu werden.
Sie mussten nur noch Der Frauenschwarm hinter sich bringen.
Die Aufzeichnungen begannen Freitagmorgen.
»Hi, Trey«, sagte Mindy, als er bei laufender Kamera durch den Haupteingang kam. Sie sah so süß aus wie immer, und als er sie anlächelte und ihr Blumen überreichte, schmolz sie nur so dahin.
»Trey, das ist meine Mutter, Elizabeth, und mein Vater, Bill.«
Mindy hatte sich schon an die Kameras gewöhnt, aber ihre Eltern nicht. Sie blickten verlegen zwischen ihrer Tochter, der Kamera und dem Frauenschwarm hin und her.
Sterling schüttelte beiden die Hände. »Ich freue mich sehr, Sie kennen zu lernen«, sagte er und versuchte, ihnen ihre Befangenheit zu nehmen. »Ihre Tochter ist eine wunderbare Frau.«
Mindy strahlte vor Freude und wandte sich an zwei Jungen im Teenageralter. »Und dies sind mein Brüder, Billy und Tom.«
Die Jungen schüttelten ihm die Hand. »Cool«, sagte Billy und blickte dabei mal zu Sterling und dann wieder zur Kamera. »Super«, ergänzte Tom, der Jüngere, und lächelte, wobei seine Zahnklammern im Scheinwerferlicht blitzten.
Trotz des »Cool« und »Super« und ihrer offensichtlichen Aufregung darüber, im Fernsehen zu sein, waren die beiden sehr fürsorglich um ihre Schwester bemüht.
»Schön, euch zu sehen«, sagte Sterling.
Von der Kamera begleitet, gingen die Familie und der Frauenschwarm in das Esszimmer. Als sie sich gesetzt hatten, ergriff Mindy ganz verschämt Sterlings Hand. Er zuckte zurück und schalt sich im selben Moment dafür, als sie die Hand augenblicklich losließ und rot wurde.
Er fühlte sich sehr schlecht dabei, sie derart bloßgestellt zu haben. Zum Teufel, er fühlte sich schlecht, weil er sie nicht erwählen würde! Weil er sie nicht verletzten wollte. Noch so ein neues Gefühl, das Chloe in ihm wachgerufen hatte. Wenn er nicht so elektrisiert von seiner großen Liebe wäre, müsste er befürchten, zu weich zu werden.
Am Mittag war das Essen fertig, und die Crew war bereit weiterzumachen.
»Chloe«, rief Pete laut. »Du bist dran.«
Chloe sprang von ihrem Platz in einer dunklen Ecke des Sets auf. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, wenn sie an Mindy und deren Familie dachte – an die Fürsorglichkeit, die diese für die Tochter und Schwester zeigte. An die Liebe, die Mindy erfuhr – ganz egal, was in dieser Show passierte.
Fest entschlossen, sich nicht davon entmutigen zu lassen, dass sie selbst keine Familie hatte, betrat sie die Szene. Aber als sie das Kinn reckte, musste sie ihre Tränen wegzwinkern, denn es rührte sie, Julia und Kate und sogar Jesse am Tisch sitzen zu sehen, als die Crew sich soeben daranmachte, schnell ein zweites Essen auszuteilen.
Chloe schnappte nach Luft und drückte ihre Hände an die Brust. »Ihr Lieben!«, schrie sie aufgeregt.
»Komm hierher, Süße«, rief Julia. »Wenn es eine Show mit deiner Familie sein soll, was dachtest du wohl, wer hier sein würde?«
Kate kam auf sie zu, um sie zu umarmen. »Wir sind deine Familie. Das weißt du ganz genau.«
Die Tränen schnürten Chloe die Kehle zu. Und dann hatte sie das Gefühl, auf der Stelle losheulen zu müssen, als
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