Einfach verrückt!: Roman (German Edition)
Vater. »Trey. Er hat gesagt, es sollte eine Überraschung sein.«
Sie warf Sterling einen bösen Blick zu. Vor einigen Minuten mochte sie dankbar gewesen sein, doch jetzt hatte sein Danke-Konto bei ihr ganz plötzlich einen entschiedenen Tiefstand erreicht. Er verzog gequält das Gesicht. »Überraschung«, sagt er und fuhr dann an Richard gerichtet fort: »Sie haben gar nicht erwähnt, dass Sie selbst auch eine Überraschung für uns haben.«
Das Essen schien eine Ewigkeit zu dauern. Aber irgendwie gelang es ihnen, sich durch eine Stunde Essen und Konversation zu hangeln. Chloe sagte nicht ein unhöfliches Wort.
»Cut,« rief Pete. »Das war großartig! Spannungen, Verwicklungen, genau die Art von Familiendynamik, die in herrlichem Kontrast zu Mindys glücklicher, unkomplizierter Familie steht. Das war wirklich klasse, Chloe. Tolle Arbeit!«
Als ob sie das geplant hätte!
Richard stand auf. »Prinzessin, ich lass dich jetzt mal in Ruhe, damit du das hier fertig machen kannst.« Er neigte sich zu ihr hinunter und küsste sie auf die Wange. »Ich hoffe, das mit mir war in Ordnung … Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen.«
Sie lächelte matt und sah ihn und Bitsy hinausgehen.
Es war still im Raum.
»Na«, sagte Julia, »das ist ja vielleicht ein Weib.«
»Weib?«, rief Chloe ungläubig, unterbrach sich aber sofort. Sie war schließlich erwachsen und würde keine Szene machen.
»Chloe«, forderte Sterling ihre Aufmerksamkeit. Als sie ihn ansah, sagte er: »Es tut mit Leid. Ich wusste nichts davon. Ich wollte, dass das hier für dich perfekt wird. Ich wollte auf gar keinen Fall, dass du verärgert bist.«
»Wieso verärgert?«, fragte sie. »Ich bin nicht verärgert«, log sie. »Mir geht’s prima«, fügte sie hinzu. »Ich brauche jetzt nur etwas frische Luft.«
Sie stand vom Tisch auf, und bevor jemand sie aufhalten konnte, war sie durch die Hintertür verschwunden. Da sie Angst hatte, nach Hause zu gehen, aber auch nicht wieder zurück zu den anderen wollte, entschloss sie sich, einen Spaziergang zu machen. Als sie die Zufahrt zu Julias Haus halb hinuntergegangen war, sah sie eine unbekannte Frau den Weg hinaufkommen und hielt an.
»Hallo«, rief die Frau.
Sie war tadellos, geradezu hinreißend gekleidet, fast ein wenig wie Julia. Das Haar hatte die gleiche Farbe wie das von Sterling und Ben. Sie hatte die gleichen Augen und sogar den gleichen Mund.
»Ich bin Diana«, stellte die Frau sich vor.
Sie war eine große Frau, schön, mit einem Lächeln, das ebenso selbstsicher wie erfahren war.
»Sie müssen Chloe sein, von der Show. Ich bin Sterlings Schwester.«
So, wie sie den Namen ihres Bruders betonte, war Chloe sofort klar, dass Diana über den Trick ihres Bruders Bescheid wusste.
»Schön, Sie zu treffen«, antwortete Chloe. »Sterling hat erwähnt, dass er eine Schwester hat.«
Auf dem Gesicht der Frau zeigte sich ein kurzer Anflug von Überraschung, bevor sie sich wieder sammelte. »Dann wissen Sie es ja. Und ich dachte schon, ich könnte mich ein wenig rächen.«
»Ja, ich weiß. Tatsächlich weiß ich es seit einiger Zeit.«
»Ah, na ja … gut. Ich bin froh, das zu hören. Wenn es mich beträfe, wäre ich allerdings wütend über Sterlings und Bens Wette. Vermutlich sind Sie viel netter als ich. Ich persönlich glaube, ich würde niemals wieder mit einem der beiden sprechen, nach allem, was sie getan haben.«
Das Blut schien in ihren Adern zu gefrieren. »Wette? Es gab eine Wette?«
Sofort funkelten Dianas Augen, und ihr Lächeln wurde bösartig triumphierend. »Sie sagten doch, Sie wüssten Bescheid.«
»Dass er Sterling Prescott ist, ja.«
»Ach, du liebe Zeit«, sagte Diana und bemühte sich nicht, ihr Lächeln zu verstecken. »Dann hat er ihnen wohl noch nicht alles erzählt.« Sie wollte an ihr vorbeigehen. »Er weiß noch nicht, dass ich in der Stadt bin, aber Grandmère hat mir gesagt, wo ich ihn finden kann. Ich geh wohl besser hinein und sage mal hallo.«
»Warten Sie! Sagen Sie mir, wovon Sie sprechen.«
»Sollten Sie das nicht lieber Sterling fragen?« meinte Diana hinterhältig.
»Bitte, sagen Sie es mir einfach.«
»In Ordnung, wenn Sie darauf bestehen.« Es war klar, dass sie es kaum erwarten konnte, ihr Wissen preiszugeben. »Sterling hat gewettet, dass er KTEX TV retten und Ihr Herz oder Ihre Zustimmung oder so was gewinnen kann. Was auch immer … aber Sterling musste es ohne seinen Namen und ohne sein Geld erreichen. Die Abmachung lautete: Wenn
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