Einfach verrückt!: Roman (German Edition)
Zeit«, sagte Serena. »Was hast du denn gemacht?«
Sterling strahlte stolz. »Den Rasen gemäht.«
Ben lachte. Diana stand wie versteinert da, aber Sterling konnte ihr ansehen, dass sie nervös war. Und mit Recht.
»Du solltest dich mal waschen«, sagte Serena. »Aber dafür ist jetzt keine Zeit. Ich habe gehört, was Diana getan hat, und ich habe ihr gesagt, dass ihr nichts anderes übrig bleibt, als hierher zu kommen und sich den Konsequenzen zu stellen.«
Diana stand da, schön und stolz. »Es tut mir Leid, Sterling«, sagte sie.
Er sah, dass sie es ernst meinte. In ihren schönen Augen spiegelte sich Unruhe, und obwohl sie sich hochmütig gab, wusste er, dass sie ihren Fehler bedauerte.
So war es auch schon gewesen, als sie noch Kinder waren. Diana schlug wild um sich – frustriert und voll Wut -, und danach bereute sie ihren Ausbruch. Er breitete seine Arme für sie aus.
Zuerst sah sie überrascht aus – wie sollte sie auch nicht? Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er seine Schwester zuletzt umarmt hatte. Aber sie rannte schnell auf ihn zu, ohne etwas darum zu geben, dass er die letzte Stunde mit Gartenarbeit verbracht hatte.
»Es tut mir Leid,« flüsterte sie an seiner Brust. »Irgendwie habe ich die Beherrschung verloren. In einem Augenblick war ich wütend, im nächsten saß ich schon im Flugzeug, und danach habe ich es einfach nicht geschafft, mich zu beherrschen.«
Er lachte grimmig in sich hinein. »So was kenne ich.«
»Ich hatte nicht vor, dir alles zu zerstören. Aber jetzt will ich tun, was du von mir verlangst, damit alles gut wird.«
Er wand sich los und griff zu einem Stapel, der auf dem Tisch lag. Er öffnete eine Akte.
»Was ist das?«
»Schau es dir an.«
Nachdem sie es getan hatte, machte sie so große Augen wie ein Kind zu Weihnachten. »Es ist der Kaufvertrag für meine Wohnung.« Sie ließ ihre Arme fallen und umklammerte die Akte. »Aber ich dachte, dass du wütend bist.«
»Das war ich auch. Aber mir ist klar geworden, dass ich über mich selbst wütend war. Ich war selbst schuld an meinen Problemen. Niemand sonst. Und hättest du Chloe nichts gesagt, und es wäre alles nicht herausgekommen, wer weiß, wann mir die Sache um die Ohren geflogen wäre? Und sie wäre mir um die Ohren geflogen! Irgendwann hätte Chloe erfahren, dass ich eine Wette um sie abgeschlossen hatte. Das ist mir jetzt klar. Und dass ich mich nicht ständig wie ein Vater benehmen kann, der sparsam Taschengeld an seine Kindern verteilt. Deshalb werde ich dir das Vermögen übertragen, dass ich bisher für dich verwaltet habe.«
Serena stand so gerade, als hätte sie einen Stock verschluckt. Ben lehnte sich an die Wand und schaute kritisch drein. »Du steckst in der letzten Zeit wirklich voller Überraschungen.«
Sterling sah seinen Bruder an. »Und ich habe noch eine Überraschung. Natürlich gilt unsere Abmachung nicht mehr …«
Bens Miene verdüsterte sich. »Aber du wirst mich trotzdem weiter damit piesacken, dass ich nach St. Louis zurückkommen soll.«
»Nein.«
»Nicht?«
»Nein. Um ehrlich zu sein, ich glaube, du solltest nicht nach St. Louis zurückkommen.«
Dieses Mal platzte es aus Serena heraus. »Wie bitte?«
»Ich will nicht, dass Ben zurückkommt, jedenfalls noch nicht.« Sterling schaute seinem jüngeren Bruder fest in die Augen. »Es gibt Dinge, die musst du erst einmal für dich klären. Wenn du das getan hast, und du Lust hast, El Paso zu verlassen, dann bist du bei Prescott Media willkommen, falls du einen Job willst. Aber ich habe gesehen, wie sehr du diese Stadt liebst. Wie wichtig es dir ist, Polizist zu sein. Und ich will nicht verantwortlich dafür sein, dass du dies verlierst.«
Ihre Großmutter stöhnte gequält auf.
Sterling ließ sich nicht beirren. »Ich werde da sein, wenn du Hilfe brauchst, Ben. In jeder Hinsicht. Wir werden alle da sein, wenn du irgendetwas brauchst.«
Sterling sah Serena beschwörend an. Es dauerte einen Moment, bis sie seufzte, aber dann wurde ihr Ausdruck sanfter, und sie wandte sich an ihren jüngeren Enkel. »Ja, wir werden alle da sein, wenn du irgendetwas brauchst.«
Ben straffte sich. »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.«
Sterling schüttelte den Kopf und lächelte schief. »Wir beide wissen doch, dass du ohnehin nur das getan hättest, was du willst.«
Ben konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. »Stimmt. Aber es ist schön, euch nicht ständig im Nacken zu haben.« Dann wurde er ernst. »Danke.«
»Nein, wir alle
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