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Einfach verrückt!: Roman (German Edition)

Einfach verrückt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verrückt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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geben. »Was ist geschehen, Ben?«
    Sie sahen einander an, beide Männer besaßen einen starken Willen, schließlich gab Ben nach. »Vielleicht ein andermal. Einverstanden?«
    Sterling zögerte. Dann sagte er: »Wann immer du so weit bist.«
    Bens Grinsen kehrte zurück. »Heißt das also, du nimmst die Herausforderung an? Du bringst KTEX TV auf Vordermann und gewinnst Chloes Zustimmung, ohne deine wahre Identität preiszugeben und ohne das Geld der Prescotts. Einen Monat lang gibst du dich als Trey Tanner aus – als der Mann, der hier ist, um zu helfen.«
    Zum Glück musste Sterling auf diese absurde Idee nicht eingehen, denn die Tür öffnete sich. Aus Gewohnheit erhob sich Ben.
    Julia Boudreaux betrat das Büro. Sterling bemerkte sofort die Veränderung in seinem Bruder. Er hatte es zu wahrer Meisterschaft darin gebracht, die Körpersprache anderer Leute zu lesen. Dies verschaffte ihm bei Vertragsverhandlungen einen Vorteil. Jetzt registrierte er, dass diese Frau, die soeben das Zimmer betreten hatte, große Aufmerksamkeit und zugleich entschlossene Distanziertheit bei Ben hervorrief.
    Sterling warf Julia einen Blick zu. Sie war umwerfend, keine Frage. Eine echte Schönheit, der man im Leben bestimmt alles auf dem Silbertablett serviert hatte. Der Leopardenstoffbezug des Sofas sprach Bände. Aber es war nicht Julia, die Sterling faszinierte.
    Als wollte sie seine Sinne necken, betrat als Nächste Chloe das Büro. Doch selbst ihr konservativer, knielanger Rock konnte nicht verbergen, dass sie tolle Beine hatte. Tolle Beine oder nicht, sie schien über ihre Anwesenheit gar nicht glücklich.
    Julia sagte irgendetwas zu Ben, der irgendetwas darauf erwiderte, aber Sterling bekam nichts davon mit. Sein Blick war auf Chloe gerichtet, die das Zimmer durchquerte, ohne ihm auch nur einen Blick zu schenken. Doch als sie neben ihm stand, drückte sie ihm heimlich die Handtasche in die Hand.
    »Sie haben mich zweifellos mit jemandem verwechselt. Das hier ist nicht meine Tasche. Und bis zu meinem Missgeschick von heute Morgen habe ich Sie noch nie im Leben gesehen.«
    Chloe sah, dass er ironisch die Augenbrauen hob. Aber sie ließ nicht locker. Als sie das Konferenzzimmer verlassen hatte, stand ihr Dreipunkteplan fest. Abstreiten. Abstreiten. Abstreiten.
    »Entschuldigen Sie bitte«, rief Julia dazwischen. »Ich möchte jetzt anfangen. Und ich möchte mich auch wegen der vorherigen Besprechung entschuldigen.« Sie taxierte Chloe. »Normalerweise behandeln wir Personen, die daran interessiert sind, uns zu helfen , nicht so uncharmant. Und Chloe, glaube ich, möchte gern etwas sagen.«
    Chloe sah Julia an, als hätte diese den Verstand verloren. »Ich? Du willst, dass ich etwas sage?«
    »Ja, dass du dich entschuldigst«, sagte Julia spitz.
    Oh, natürlich. Das. Sie verdrehte die Augen. »Es tut mir Leid, dass Sie für einen Mann wie Sterling Prescott arbeiten.«
    Sein markantes Kinn straffte sich. Julia stöhnte.
    »Ist das Ihre Entschuldigung?«, fragte er.
    »Gefällt sie Ihnen nicht?«
    Seine Kinnmuskeln begannen mächtig zu mahlen. Also gut.
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und setzte nach. »Ein dringlicheres Thema ist allerdings: Wie lautet die Entscheidung von Prescott Media? Wollen Sie uns ruinieren oder uns helfen?«
    Sie lachte sogar, so sicher war sie sich seiner Antwort.
    »Ich werde Ihnen helfen.«
    Chloe setzte sich mit Nachdruck auf das lächerliche Leopardenstoffsofa. »Sie wollen uns helfen?«
    Sie empfand keinerlei Reue. Verwunderung ja. Dann eine ganz kurze Erleichterung, keine Frage. Gleich darauf Argwohn. »Wieso? Wie? Was hat Prescott davon?«
    Trey Tanner setzte sich auf einen Sessel, lehnte sich zurück und betrachtete sie. Er wirkte völlig konzentriert und zugleich völlig unbeeindruckt von ihren unverblümten Fragen.
    Er zupfte an seinen Manschetten, sah seinen Bruder recht lange an und richtete seinen Blick dann wieder auf Chloe. »Sterling Prescott ist in Wirklichkeit viel netter, als die Leute zumeist glauben.«
    Ben lachte.
    »Vermutlich sind Sie ihm noch nie begegnet«, entfuhr es Chloe.
    »Chloe, bitte«, bat Julia.
    Und zwar mit Recht. Chloe hatte sich noch nie in ihrem Leben so kindisch betragen. Aber das Zusammentreffen ihres Erlebnisses in der Hoteltoilette und der Existenz dieses Mannes, der den Sender durchaus ruinieren konnte, stimmte sie missmutig und irrsinnig wütend. Und sie würde kämpfen, wenn sie es musste. Wenn man bei einer unbeugsamen Großmutter aufgewachsen war und

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