Einfach verrückt!: Roman (German Edition)
stellen.«
»Das heißt, Sie wollen die komplette Show schon nach einem einzigen Monat ausstrahlen?«
»Nein.« Er lächelte. »Ein Monat für die Planung, die Produktion und die Ausstrahlung.« Er blickte sich im Zimmer um. »Und am Ende wird KTEX in der Lage sein, seine Schulden zurückzuzahlen.« Er sah Ben an. »Und der Sender ist gerettet.« Er schaute Chloe an. »Ich bin mir sicher, dass Ihnen das gefällt.«
Hatte der Typ sie noch alle?
»Zwei Wochen für die Planungen, dann bringen wir sechs Episoden im Laufe der übrigen zwei Wochen«, fügte er hinzu. »Sagen wir, wir senden jeden Montag-, Freitag- und Samstagabend.«
Das bedeutete einen enormen Arbeitsaufwand. Chloe fiel keine Antwort darauf ein. Aber offen gestanden war es gar keine so schlechte Idee.
»Wir hätten damit eine Show, die teilweise dem Bachelor «, erklärte er, »und teilweise Live with Kate ähnelte. Wir könnten sie Der Frauenschwarm nennen.«
»Interessant«, dachte Julia laut und hob die Stimme vor Begeisterung. »Wenn ich Sie richtig verstanden habe, würde es sich um eine Show mit Elementen handeln, die sich billig herstellen lassen und einen Haufen Werbeeinnahmen einbringen.«
»Ganz genau«, bestätigte er.
Wie konnten die beiden nur so vergnügt über etwas reden, was sie selbst so maßlos ärgerte?, dachte Chloe verdrießlich.
Trey Tanners Augen glitzerten angriffslustig. »Wir kombinieren die stärksten Elemente von zwei bereits erfolgreichen Shows. Dadurch kreieren wir etwas Neues in einem Genre, das zwar ungeheuer populär, aber überbesetzt ist.«
»Je mehr ich davon höre, desto besser gefällt’s mir«, schwärmte Julia. »Wir müssen nur einen Junggesellen und ein paar Frauen finden. An wie viele haben Sie denn gedacht?«
»Etwa zehn. Wir müssen uns hinsetzen und ein Konzept entwickeln.«
»Wie wär’s mit Der Frauenschwarm und sein Dutzend Texas-Rosen ?«
Chloe war von Julias Bemerkung ebenso überrascht wie alle anderen. Aber offenbar konnte sie nicht anders. Die Produzentin in ihr war immer bei der Arbeit.
»Gefällt mir«, sagte Trey und nickte zustimmend.
Sein Handy klingelte. Nach einem kurzen Blick auf die Anzeige sagte er: »Entschuldigen Sie bitte, ich muss den Anruf annehmen.«
Ben stand auf, tippte sich an seinen imaginären Hut und sagte, er müsse sich ein wenig die Beine vertreten. Julia blickte ihm nach.
Als Chloe Anstalten machte, ihm zu folgen, hielt Julia sie zurück: »Bitte bleib noch«, flüsterte sie ihr zu, »wir brauchen dich hier.«
Chloes Sorgen stellten sich wieder ein. »Was geht hier vor?«
»Nichts, worüber ich jetzt sprechen kann. Aber du musst uns helfen, du darfst uns den Mann nicht zum Feind machen.«
»Gut.« Chloe ging zur Tür, gerade als Trey sein Handy zuklappte.
»Ich werde in dieser Angelegenheit Ihre Mitarbeit benötigen, Miss Sinclair.«
»Meine?«, fragte Chloe und blickte sich im Raum um, als spräche er mit jemand anderem. »Meine, so wie in › meine Zusammenarbeit mit Ihnen‹?« Am Trinkwasserspender ein paar höfliche Worte mit ihm zu wechseln, das würde sie schon hinbekommen. Aber tatsächlich an einem Projekt zusammenzuarbeiten, das konnte sie einfach nicht.
Julia flehte sie mit ihren violettblauen Augen an.
»Ist das ein Problem, Chloe?«
»Ja!«
Alle Augen waren auf Chloe gerichtet. Und da wurde ihr klar, dass sie sich wie eine Irre benahm – ähnlich wie am Abend zuvor. Sie ließ den Kopf fast in die Hände fallen. Ganz zu schweigen davon, dass Julia mit einer Ernsthaftigkeit sprach, die ihr nur wenige zugetraut hätten, da sie immer stolz darauf gewesen war, keine größeren Sorgen zu haben als die Frage, ob himbeerfarbener Nagellack eigentlich passé war.
»Ich meine, ja, es gibt da ein Problem, Julia. Leider ist mein Terminkalender voll.«
»Dann räum ihn leer«, sagte Julia. » Der Frauenschwarm und sein Dutzend Texas-Rosen , genau so etwas braucht KTEX TV jetzt. Wir werden ins neue Jahrtausend einsteigen.« Sie erhob sich. »Ich lasse euch beide jetzt allein, damit ihr euch unterhalten könnt. Kommt zu mir, wenn ihr einen soliden Plan vorweisen könnt.«
»Julia …« Aber Chloe hielt inne. Was sollte sie ihr nur sagen?
»Was denn?«
»Nichts.«
Julia musterte Chloe kurz. »Stimmt etwas nicht?«
»Mit mir?« Sie lachte gezwungen. »Absolut nicht. Mir geht’s großartig. Besser als großartig.«
Julia nickte, dann verließ sie den Raum.
Allzu schnell standen Trey und Chloe allein im Raum.
»Anscheinend waren Sie auf diese
Weitere Kostenlose Bücher