Einfach verrückt!: Roman (German Edition)
und nicht noch eine zweite anheuern müssen.«
Er betrachtete das erste Paar Fotos. »Das ist zu klein.«
Dann das zweite. »Zu steril.«
Zum Schluss war kein geeignetes Häuserpaar mehr übrig. Aber das überraschte ihn keineswegs. Er hatte sich selbst ein wenig über geeignete kommende Objekte für den Dreh informiert und erkannt, welche Schwierigkeiten da auf sie zukommen würden.
»Ich treffe mich nach dem Training mit dem Makler«, sagte Chloe und beeindruckte ihn noch mehr. »Aber im Augenblick weiß ich nicht weiter angesichts unserer finanziellen Möglichkeiten.«
Er nahm seine Aktentasche wieder an sich. »Ich habe etwas Geeignetes gefunden.«
»Ach ja?« Sie klang gar nicht pikiert darüber, dass er bei der Objektsuche mehr Erfolg gehabt hatte, sondern freute sich darüber.
Er holte seine Fotos aus der Aktentasche und hielt sie hoch, eine Beschreibung war allerdings nicht beigefügt.
Sie setzte sich auf der Trainingsbank auf. »Wow! Die sind toll. Das hier kenn ich. Es liegt auf dem Gelände des Coronado Country-Club, nicht wahr?«
»Ja. Offenbar hat der Besitzer schon einmal versucht, das Haus als Set für eine Filmproduktion anzubieten. Aber er wäre auch mit einer Fernsehproduktion zufrieden. Ich habe ihn runtergehandelt.«
»Sie sind ein Genie!«, sagte sie ganz aufgeregt, sogar wohlwollend, wie er zugeben musste, nach allem, wie er sie behandelt hatte. »Wie viel?«
»Tausend pro Woche …«
»Wie bitte?!«
»… für das große Haus. Siebenhundertfünfzig für das kleinere Junggesellenhaus.«
Sie schüttelte ungläubig den Kopf. »Es spielt keine Rolle, wie günstig der Preis ist, das können wir uns nicht leisten.«
Sterling blickte auf die Fotos. Sie hatte Recht, darüber war er sich schon während der Preisverhandlungen mit dem Besitzer im Klaren gewesen, der auf keinen Fall mit dem Mietpreis heruntergehen wollte. Jeder hatte seine Grenze. Und er war ein Meister darin, zu erkennen, wann diese Grenze überschritten war. Der Eigentümer der Häuser in der Gegend des Country-Clubs hatte diese Grenze erreicht.
Der Schauplatz für Der Frauenschwarm und sein Dutzend Texas-Rosen hatte eine ähnlich große Bedeutung wie ein Darsteller – ein Nebendarsteller zwar, aber immerhin. Für einen Erfolg der Show mussten die Einschaltquoten einfach gigantisch sein. Und dazu mussten die Zuschauer den Junggesellen großartig finden und die Rosen entweder lieben oder hassen. Und obendrein mussten sie die Häuser toll finden, damit sie davon träumten, selbst darin zu wohnen.
Was bedeutete, dass er eine Entscheidung fällen musste.
»Und wenn ich nun … Prescott Media dazu bringen könnte, die Mieten zu bezahlen?«, schlug er vorsichtig vor.
»Warum sollte der niederträchtige alte Prescott dazu bereit sein?« Die Unbeschwertheit, die Chloe eben noch gezeigt hatte, verschwand. »Sind Sie sicher, dass Sie und Prescott in dieser Sache nicht irgendetwas zu tricksen versuchen?«
Sterling beugte sich vor. »Sie irren sich, was meine Absichten … und die von Prescott betrifft.«
Sie war ihm so nahe, dass sie ihn küssen konnte. Er sah, wie ihr Puls flatterte, diesmal allerdings nicht vor Leidenschaft, sondern vor kämpferischer Entschlossenheit, die ihm bekannt vorkam. Verwundert erkannte er, dass er sie nicht unterschätzen durfte, dass sie härter ringen würde, als er sich vorgestellt hatte. Wie es wohl wäre, wenn sie um ihn kämpfen würde?
Eine lächerliche Idee.
»Das hängt ganz von Ihnen und Ihren Absichten ab«, sagte sie. »Und was Prescott betrifft, glaube ich keine Sekunde daran, dass er irgendwelche einnehmenden Eigenschaften besitzt. Ich habe zu viele Geschichten darüber gehört, was er mit anderen Sendern angestellt hat.«
»Wissen Sie, was Ihr Problem ist, Chloe Sinclair?«
»Ich habe kein Problem.«
»Da bin ich anderer Meinung.«
»Wenn’s Ihnen Spaß macht.«
Er lächelte. »Ich mache keinen Spaß.«
»Stimmt, Männer wie Sie und Prescott sind todernst. Sie nehmen, plündern und erobern.«
»Meines Erachtens haben Sie eine fixe Idee, was Prescott betrifft!«
»Keineswegs!«
»Tatsächlich nicht? Sie sprechen doch ständig über ihn.«
»Ich habe keine Lust, über Sterling Prescott zu reden. Und für Sie sollte das Gleiche gelten. Auch wenn ich Ihnen einige Pluspunkte für Ihre Loyalität verleihe.«
Sterling war verärgert – und auch ein wenig empört darüber, dass sie so abschätzig von … nun ja, Sterling Prescott sprach. Einerseits genoss er den Gedanken an
Weitere Kostenlose Bücher