Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einfach verrückt!: Roman (German Edition)

Einfach verrückt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verrückt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
Vom Netzwerk:
Vielleicht nennt sie sich auch persönliche Assistentin. Aber wie immer ihr Titel auch lautet, ich bin überzeugt, dass er in ständigem Kontakt mit ihr steht.«
    »Miss Sinclair. Es tut mir Leid, aber Mr. Tanner ist nicht mehr für Prescott Media tätig.«
    Chloe saß regungslos an ihrem Schreibtisch; der Bleistift, mit dem sie eine Reihe von Trey mit Herzchen drumherum gemalt hatte, als wäre sie eine alberne Siebtklässlerin, verharrte mitten in der Luft.
    »Nicht mehr dort tätig?« Die Worte blieben Chloe fast im Halse stecken. »Was soll das heißen?«
    »Dass Trey Tanner … dass das Beschäftigungsverhältnis beendet wurde.«
    »Also entlassen?« Entlassen! Ihr Verstand raste. »O mein Gott!«
    Man hatte Trey bestimmt entlassen, weil er ihnen bei KTEX half. Diese erbärmliche Ratte Prescott musste wütend gewesen sein, als er erfuhr, dass Trey seine Hilfe angeboten hatte, anstatt KTEX zu schlucken wie ein gefräßiger Killerwal. Daraufhin hatte Sterling Prescott ihn rausgeschmissen. Trey machte das aus eigenem Antrieb. So musste es sein! Er war nach El Paso gekommen wie ein Ritter in schimmernder Rüstung. Warum sonst hatte er es so eilig mit dem Erfolg? Weil er sichergehen wollte, dass Prescott sich nicht neu formieren, dann hierher kommen und sie am Ende doch noch schlucken konnte.
    Die Aussage von Trey ein paar Minuten zuvor, er stehe vor einer Herausforderung, musste eine Anspielung darauf gewesen sein, dass er sich gegen Sterling Prescott zur Wehr setzte.
    Chloe bekam ein flaues Gefühl in der Magengegend. Sie konnte gar nicht aufzählen, in wie vielerlei Hinsicht sie Trey falsch eingeschätzt hatte. Sie hatte gleichzeitig ein schlechtes Gewissen und das Bedürfnis, ihn zu verteidigen.
    »Mr. Tanner ist gefeuert worden, weil er nach El Paso gefahren ist, um uns hier im Sender zu helfen, nicht wahr?«, sagte sie anklagend.
    »Miss, ich darf es Ihnen eigentlich nicht sagen. Aber wenn Sie Kontakt mit ihm aufnehmen möchten, kann ich Ihnen seine Telefonnummer geben.« Er las ihr die Zahlenreihe vor. »Das ist seine Privatnummer in Clayton.«
    »Clayton?«, fragte sie verwirrt.
    »Ja, das liegt etwas außerhalb von St. Louis. Ich habe erst vor einigen Minuten mit ihm gesprochen. Sie können ihn dort bestimmt jetzt erreichen.«
    Chloe musste die neue Information erst einmal verarbeiten. Die Nummer, die er ihr gegeben hatte, war keine in El Paso. Sie versuchte, sich einen Reim auf die ganz Sache zu machen.
    »Auf Wiederhören, Miss Sinclair.«
    »Warten Sie!«
    Der Mann am anderen Ende der Leitung seufzte. »Ich habe wirklich viel zu tun, und ich kann Ihnen nicht weiterhelfen.«
    »Betty.«
    »Wie bitte?«
    Chloes Herz begann schneller zu schlagen. Mehr als einmal hatte sie gehört, wie Trey von seiner Sekretärin – einer Betty – gesprochen hatte.
    »Wessen Sekretärin ist Betty?«
    »Die einzige Betty unter unseren Mitarbeiterinnen ist Betty Taylor. Mr. Prescotts Sekretärin.«
    In ihrem Kopf drehte sich alles. »Mr. Sterling Prescott?«
    »Ja. Soll ich Sie zu ihr durchstellen?«
    »Nein, nein! Ich meine, nein.« Chloe bemühte sich, ruhig zu bleiben. »Ich habe eine Besprechung. Ich kann später noch einmal anrufen. Vielen Dank.«
    Sie knallte den Hörer auf und starrte das Telefon an, als hätte sie sich die Finger daran verbrannt. Trey Tanner war also gar nicht Trey Tranner.
    Ihr war heiß und kalt. Sie fühlte sich wie ein ausgewrungener Waschlappen.
    Der ach so liebe und freundliche Trey Tanner war eine Ausgeburt ihrer Fantasie. Er war Sterling Prescott. Halsabschneiderischer, eiskalter Unternehmensaufkäufer der übelsten Sorte.
    Und ein Lügner.
    Langsam wurde ihr alles klar.
    Sie hatten den Fuchs in den Hühnerstall gelassen.
    Chloe setzte sich in ihrem Stuhl zurück. Der Mann, zu dem sie sich hingezogen fühlte, war gar nicht der, für den sie ihn gehalten hatte. Tränen der Enttäuschung brannten ihr in den Augen.
    »Warum?«, flüsterte sie und hasste das Gefühl, verraten worden zu sein. Aber waren denn nicht alle Männer so? Ging sie denn nicht gerade deshalb nicht mehr mit Männern aus – weil sie einem am Ende das Herz brachen? War das denn nicht der wahre Grund dafür gewesen, dass sie den Test in Sexy! nicht ernst genommen hatte?
    Doch schon stellte sich ein anderes Gefühl ein. Etwas Heißes, Brennendes, das sie schließlich als lodernde Wut erkannte. Es fiel ihr wie immer leichter, wütend statt gekränkt zu sein.
    »Dieser Lügner«, fluchte sie, riss ihre Handtasche vom Tisch und ging

Weitere Kostenlose Bücher