Einfach verrückt!: Roman (German Edition)
»Chloe? Sind Sie Jungfrau?«
Ihr Herz erhielt einen Schlag, und sie versuchte, sich von ihm loszureißen, doch ohne Erfolg. »Vielleicht ist das hier doch keine so gute Idee.« Sie drückte die Hände gegen seine Brust, aber vergebens.
»Chloe, sprechen Sie mit mir.«
»Es gibt nichts zu sagen. Das hier war ein Fehler.«
»Wie können Sie so schnell Ihre Meinung ändern? Erst spazieren Sie hier herein und versuchen, mich zu verführen …«
Sie verzog das Gesicht.
»… und dann versuchen Sie zu fliehen. Und das alles nur, weil ich Sie frage, ob Sie noch Jungfrau sind. Es macht nichts, wenn es so wäre.«
Sie straffte die Schultern. »Das weiß ich selbst! Und zu Ihrer Information – ich bin nicht Jungfrau. Ich hatte schon viel Sex.«
Er sah sie an, als glaubte er ihr nicht. Und zu Recht. Sie mochte zwar Sex gehabt haben, doch der Reiz daran hatte sich ihr bislang nicht offenbart. Aber das Gleiche hatte für das Küssen gegolten, bis sie diesen Mann kennen gelernt hatte.
»Aber es hat Ihnen nicht gefallen«, sagte er freundlich, während er noch immer ihre Schulter umfasst hielt.
»Okay, es war nicht so toll«, gab sie zu.
»Das tut mir Leid. Wann war das?«
»Im ersten Semester an der Uni. Das erste und letzte Mal.«
Wenn er überrascht war, dann zeigte er es jedenfalls nicht. Er sagte nur: »Das ist eine Weile her.«
»Es ist keine Sünde, keinen Sex zu haben, wissen Sie.«
»Sie werden immer sarkastisch, wenn Sie sich auf unsicherem Terrain bewegen.«
»Ja, ganz recht«, sagte sie und verschränkte die Arme.
Er lächelte nachsichtig. »Ich mag es sehr, wenn Sie mir beweisen, dass ich Recht habe.« Er zog sie wieder in seine Arme. »Es war kein schönes Erlebnis, nicht wahr?«
Irgendein gefrorener Punkt in ihr schien ein wenig zu schmelzen in der Wärme, die der Körper dieses Mannes ausstrahlte. Es war keine sexuelle Hitze, einfach nur eine Wärme, in der sie sich verlieren konnte. Ohne Vorwarnung begann sie zu reden, sagte Dinge, die sie Julia und Kate noch nie erzählt hatte. »Ja«, sagte sie, die Arme zwischen ihren Körpern gefaltet. »Es war furchtbar«, fügte sie leise hinzu.
Er strich mit der Hand ihren Rücken hinunter, dann wieder hinauf. »Es wird nicht immer furchtbar sein«, versprach er.
Sie schnaubte verächtlich. »Das sagen Sie.«
»Ja.«
Sie drehte den Kopf, bis ihre Augenbrauen an seine Brust drückten. »Er hat gesagt, dass er mir seinen Lieblingsplatz zeigen will«, fuhr sie fort und schloss die Augen. »Wir sind einen Fluss entlanggegangen. Als wir zu einem menschenleeren Abschnitt kamen, der von Pappeln gesäumt war, hat er zu mir gesagt, das hier sei seine Lieblingsstelle. Dann hat er mich geküsst und mich dabei zu Boden gedrückt.«
Die Güte in Sterling schwand dahin. Chloe spürte, wie angespannt er war. »Er hat nichts getan, was ich nicht wollte«, sagte sie rasch, als sie bemerkte, was er dachte.
Und er hatte tatsächlich nichts getan, was sie nicht gewollt hatte. Die Geschichte kam aus dem verschlossenen Ort in ihrem Herzen. Er hatte nichts gegen ihren Willen getan. Aber sie hatte immer davon geträumt, dass es romantisch wäre, wenn sie zum ersten Mal mit einem Jungen schlief. Aber dem war nicht so.
Mit tonloser Stimme erzählte Chloe alles diesem Mann, der sie in seinen Armen hielt. Wie sie auf den Boden gedrückt wurde, ohne eine Decke, und die Kieseln sich ihr in den Rücken bohrten, während er Sex mit ihr hatte, bis zum darauf folgenden Tag und dem Tag danach, als er dann nie mehr angerufen hatte.
»Ich dachte, er wäre der Richtige. Als er zu mir gesagt hat, dass er mir seinen besonderen Ort zeigen will, da habe ich gehofft , dass er mich dorthin bringt, um mit mir zu schlafen. Ich war so jung, töricht und dumm, dass ich geglaubt habe, dass er verrückt nach mir war.«
»Er war verrückt«, sagte Sterling. »Verrückt und ein Idiot, und ich wünschte, ich würde ihn in die Finger kriegen.« Sein Körper zitterte beinahe vor Anspannung, und seine Fürsorglichkeit erfüllte sie mit einer Freude, wie Chloe sie seit ihrer Zeit auf der Junior-Highschool nicht mehr empfunden hatte, als Julia hereinmarschiert gekommen war und ihre Großmutter wegen der Möbel in ihrem Zimmer zur Rede gestellt hatte.
»Sie haben etwas Besseres verdient als ein Bett aus Kieseln an einem Flussufer«, sagte er ungestüm.
Ehe sie antworten konnte, stieß er sich vom Schreibtisch ab und hob sie mühelos auf den Arm.
Sie hielt sich an seinen Schultern fest. »Was machen
Weitere Kostenlose Bücher