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Einfach verrückt!: Roman (German Edition)

Einfach verrückt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verrückt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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brachte. Was sie zu ihrem ursprünglichen Gedanken zurückführte.
    Zeiten der Verzweiflung verlangen Maßnahmen der Verzweiflung .
    Ob richtig oder falsch, sie konnte Sids Ratschlag einfach nicht vergessen. Sicher, es war ein primitiver, idiotischer Rat gewesen, doch selbst ihr war bewusst, dass ein Körnchen Wahrheit darin steckte. Verdammt, wollen Sie bestreiten, dass eine Frau nichts Schlimmeres tun kann, als Sex mit einem Kerl zu haben und sich dann in eine besitzergreifende »Werden wir nicht wunderschöne Kinder haben«-Klette zu verwandeln?
    Ja, es war an der Zeit, mit dem Frauenschwarm zu schlafen.
    Eine ungewollte Welle der Erregung durchlief sie bei diesem Gedanken, aber sie unterdrückte sie erbarmungslos. Außerdem ignorierte sie den Gedanken, dass sie damit in ein ziemlich ungesundes Extrem verfiel, das wenig bis gar keinen Sinn machte. Sie leugnete, dass sie in Wirklichkeit eine Ausrede suchte, um zu beenden, was sie in der Damentoilette in dem Hotel begonnen hatten. Darum ging es nicht, redete sie sich entschlossen ein. Es würde bestimmt keine romantische Nacht voller Leidenschaft werden. Sondern zu bedeutungslosem, langweiligem, einfallslosem Sex kommen. Und hinterher würde sie sich – sozusagen als Krönung – an ihn klammern und ganz verliebt aufführen. Das würde Trey Tanner, alias Sterling Prescott, mit Sicherheit in die Flucht schlagen.
    Oder – genauer – ihn dazu bringen, sie endlich aus der Show auszuschließen.
    Sie spürte, dass das Gefühl, die Dinge wieder im Griff zu haben, zurückkehrte, und ihre Stimmung hellte sich auf, bis sie »Oh, was für ein schöner Morgen« summte. Ihren Plan zu analysieren oder sich einzugestehen, dass diese Idee weder klug noch vernünftig war, weigerte sie sich schlicht. Es war einfach erforderlich. Ende der Geschichte.
    Es war in den frühen Morgenstunden, dass sie ihren Entschluss getroffen hatte. Der Mond stand noch hoch, die Sterne funkelten am nachtdunklen Himmel. Wenn sie nicht bald loslegte, wären alle erwacht, und es wäre zu spät, um zu handeln. Da nur noch zwei Rosen übrig waren, verfügten mittlerweile alle über ein eigenes Zimmer – einschließlich Ben, der sich in Julias Nähe wirklich merkwürdig benahm. Schon wahr, dass Julia sich noch merkwürdiger benahm – Chloe hatte noch nie zwei Menschen gesehen, die einander so wenig mochten wie Ben und Julia. Mit Ausnahme von ihr und dem Frauenschwarm vielleicht .
    Ben hätte ihren Plan, sich zum Frauenschwarm zu schleichen, noch vereiteln können. Doch als sie an seinem Zimmer vorbeischlich, war er nicht darin. In der Küche fand sie eine Notiz vor:
    Mädels, ich bin zum Flughafen gefahren. Wenn ihr irgendwas braucht – vor dem Haus ist ein Sicherheitsbeamter stationiert. Ben
     
    Sie sah ihm nach, dass er sie »Mädels« nannte, denn dass er nicht da war, vereinfachte die Sache. Zumindest etwas. Der Sicherheitsbeamte würde wahrscheinlich nicht ganz so gut aufpassen wie Ben, der sie wie besessen beschützte, seit Albert Cummings sich nur als Erster einer Reihe verrückter Fans erwiesen hatte, die entschlossen waren, sich an den Set zu schleichen. Und erstaunlicherweise galt die Aufmerksamkeit zumeist ihr.
    Wer hätte gedacht, dass dieses Jahr der unscheinbare Typ angesagt war?
    Chloe ließ sich durch ein paar Sicherheitsmaßnahmen nicht von ihrer Mission abschrecken. Sie wusste, wie man unbemerkt durch die Hintertür schlich, so dass niemand erfuhr, wenn sie sich auf die Suche nach ihrer Beute machte.
    Bekleidet mit weichen Pyjama-Shorts, einem passenden kurzen Hemd unter dem Morgenmantel, einem Paar Hausschuhe, das Haar zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden, machte sie sich auf zur rückwärtigen Tür und ging über den Rasen zu ihrem Haus. Unter einem dunklen, frühmorgendlichen Himmel klopfte sie an, aber niemand antwortete. Als sie den Türknauf drehte, bemerkte sie, dass die Tür unverschlossen war.
    »Hallo, hm, Trey«, rief sie. »Sind Sie schon wach?«
    Immer noch nichts.
    Sie überlegte, ob sie umkehren sollte. Langsam verließ sie ihr Mut. Aber sie hatte eine Aufgabe zu erledigen. Entschlossen nickend, marschierte sie ins Haus, ehe der Angsthase in ihr die Oberhand gewann. Sie kam bis zum Gästezimmer, dann erinnerte sie sich daran, dass man Männer besser nicht einfach so überfiel.
    Zum einen konnte er mit einer anderen Frau zusammen sein.
    Andererseits schlief er vielleicht einfach nur, und wenn er irgendwas von einem Profikiller an sich hatte, erschoss er sie womöglich,

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