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Einfalt, Weisheit, Unglaeubigkeit

Einfalt, Weisheit, Unglaeubigkeit

Titel: Einfalt, Weisheit, Unglaeubigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gilbert Keith Chesterton
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hat oder ob es sich um Bezeichnungen für damals reale Verbrechertricks handelt, und also auch nicht, was sie im einzelnen bedeuten.
     
    DER VERBORGENE GARTEN
    The Secret Garden
    S. 42: »rote Rosette« – das Abzeichen der Ehrenlegion, deren Mitglied (sicherlich hohen Ranges) Valentin also war.
    S. 43: »französische Fremdenlegion« – hier sei der Hinweis gestattet, daß die spanische Fremdenlegion, obwohl kaum bekannt, im Grunde den gleichen Ruf verdiente wie die französische.
    »britische Etikette« – bei gesellschaftlichen Gelegenheiten trägt der britische Offizier weder Säbel noch Sporen.
    S. 44: »Walt Whitman« – bedeutendster US-Lyriker (1819–1892), dessen Leaves of Grass (Grashalme) auch in Europa der modernen Lyrik die Bahn brachen. Ob es einen Luke P. Tanner wirklich gegeben hat oder ob Chesterton ihn zum Kontrast selbst erfand, konnte ich nicht feststellen. Fest steht hingegen, daß es in Pennsylvanien niemals ein Paris gab.
    Daß sein Haar »so säuberlich zurückgekämmt wie das eines Deutschen« war, ist eine Formulierung, die wiederum auf die Zeit der Entstehung dieser Geschichte zurückweist: die Zeit vor dem I. Weltkrieg.
    S. 47: »Watteau« – Jean-Antoine Watteau (1684–1721), französischer Maler, schuf zahlreiche Werke, die in heiter dichterischer Verklärung galante Feste der höfischen Gesellschaft in Parklandschaften darstellen; die elegante Leichtigkeit seiner Gestalten und die bei aller Leuchtkraft zart bleibende Farbigkeit seines Stils machten ihn berühmt.
    S. 53: »Bidhänder« – langes zweischneidiges Schwert aus dem Mittelalter, das wegen seiner Schwere mit beiden Händen geführt wurde (ähnlich dem Henkersschwert).
    »das Klopfen in Macbeth« – der König von Schottland Macbeth (1040–1047) besiegte und tötete seinen Vorgänger König Duncan I. und fiel selbst im Kampf gegen seinen Nachfolger Duncan III.; Shakespeare schuf aus diesem Stoff sein Trauerspiel Macbeth (1605), in dem verschiedentlich ein Klopfen unheilschwangere Bedeutung hat, so z. B. in Akt 2, Szene 1, wo Macbeth, nachdem ihn Lady M. verlassen hat, vor einem Klopfen erschrickt und sich zu fragen beginnt, was mit ihm los sei, da jedes Geräusch ihn zu erschrecken vermöge.
    S. 54: »in reinem Irisch« – gemeint ist: in Englisch mit einem reinen irischen Akzent, denn daß der Major auf die Fragen Valentins in gälischem Irisch geantwortet hätte, ist mehr als unwahrscheinlich (auch wenn damals noch mehr Iren Irisch gesprochen haben dürften als heute: Von 3,5 Mill. sprechen es ausschließlich ca. 10000, weitere ca. 45000 verstehen und sprechen es, rund 700000 verstehen und sprechen es gebrochen).
    S. 70: »sah auf seine Stiefel« – es ist daran zu erinnern, daß der Halbschuh erst nach dem I. Weltkrieg allgemein Verbreitung fand; zur Zeit der Erzählung trug man meist bis über die Knöchel reichende Schnürschuhe, die als »boots« = Stiefel bezeichnet wurden, aber keine Stiefel im eigentlichen Sinn sind.
    S. 71: »Catos Stolz« – Marcus Porcius Cato der Jüngere (Urenkel von Marcus Porcius Cato dem Älteren, der 149 v. Chr. starb und als Anhänger altrömischer Sittenstrenge und als unversöhnlicher Gegner Karthagos bekannt wurde: »Ceterum censeo Carthaginem esse delendam« = Im übrigen meine ich, daß Karthago zerstört werden muß, war sein berühmter Abschlußsatz in jeder seiner Reden im Senat) war ein erbitterter Gegner Cäsars, von dem er die Zerstörung des alten Rom erwartete, und gab sich 46 v. Chr. nach Cäsars Sieg bei Thapsus in Utica selbst den Tod.
     
     
    DIE SONDERBAREN SCHRITTE
    The Queer Feet
    S. 72: »Die zwölf wahren Fischer« – Chesterton parodiert hier die 12 Apostel und das Abendmahl der Jünger, um vor diesem Hintergrund der Vulgarisierung des Christentums durch die Gesellschaft die unklerikale Souveränität Father Browns um so heller zeichnen zu können.
    S. 73: »oligarchische Gesellschaft« – die Oligarchie bzw. Oligokratie (griechisch – Herrschaft der Wenigen) bedeutete bei Aristoteles die Herrschaft der Reichsten, heute jede Regierungsform, in der die Herrschaft bei kleinen Führungsgruppen mit besonderen Privilegien liegt.
    »Plutokratie« – griechisches Kunstwort zu Plutos, dem altgriechischen Gott des Reichtums, bedeutet soviel wie Geldherrschaft, also eine Regierungsform, bei der für die Auswahl der Herrschenden ihr Reichtum ausschlaggebend ist; der Plutokrat ist der Geldsack, der Prototyp des rücksichtslosen Kapitalisten.
    S. 81: »Pfründe«

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