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Einige werden überleben

Einige werden überleben

Titel: Einige werden überleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Algis Budrys
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und wartete dann geduldig, bis er sicher war, daß Pats Eltern schliefen. Er saß in seinem dunklen Haus und zählte die Minuten, die verstrichen. Schließlich machte er sich auf den Weg.
    Er führte seine Pferde ohne Geräusch zu einem kleinen Gehölz bei dem Haus der Bartons. Dort band er sie an und ging den Rest des Wegs zu Fuß. Als er in die Scheune eindrang, um Pats Pferd zu satteln, schien er nichts von seinem alten Geschick verloren zu haben. Als er dies erledigt hatte, schlich er um das Haus.
    Unausweichlich kam er zu dem Eßzimmerfenster, das sich immer noch am ehesten für den Einstieg anbot. Na ja, dachte er, damit habe ich den Kreis geschlossen.
    Er lächelte in kühler Belustigung, als er durch das zu locker befestigte Fenster glitt und zum zweitenmal in dem dunklen Eßzimmer der Bartons stand.
    In einem Reflex, der inzwischen automatisch geworden war, schäumte er innerlich. Er hatte Arnold mindestens ein dutzendmal gesagt, daß er das Fenster reparieren solle. Aber der alte Mann hatte nur gelächelt und gesagt, daß er nicht mehr Schutz als Jeff benötige.
    Er schüttelte ärgerlich den Kopf. Das hier würde ihm eine Lehre sein.
    „Hör mal zu, mein Junge“, sagte Pat aus der Dunkelheit, „das einzige Klo hier im Haus ist immer noch neben dem Eßzimmer. Kapierst du das denn nie?“
    Er sank gegen die Wand.
    Pat kam zu ihm herüber und nahm ihn bei der Hand. „Du scheinst irgend etwas sehr dringend nötig zu haben, wenn du dich so hier hereinschleichst. Ich hoffe, daß ich das bin.“
    „Ich …“ Und plötzlich konnte er es nicht sagen. Er fühlte sich blamiert, hier erwischt zu werden, und fehl am Platze und völlig lächerlich.
    „Ich …“, fing er wieder an und merkte, wie etwas in ihm aufbrach. „Verdammt noch mal“, sagte er verwirrt, „ich wollte dich eigentlich fragen, ob du mit mir verschwinden willst. Aber ich bringe es nicht fertig ! Ich kann aus dieser verdammten Stadt nicht weg!“
    Pat nahm ihn in die Arme und fuhr ihm mit einer Hand zärtlich durch das Haar. „Du dummer Junge“, sagte sie, „natürlich nicht! Du bist zivilisiert.“
     
    2
     
    Und dies geschah im Norden:
     
    Joe Custis trat aus der Hütte des toten Kommandanten in die hüpfenden Schatten der Lagerfeuer. Ein Schütze stand zehn Meter entfernt Wache. Joe sah ihn nachdenklich an. Dann rief er so laut, daß es gerade noch der Posten hören konnte, aber sonst niemand: „Hallo – der Chef will Licht hier drinnen haben!“
    Der Mann knurrte etwas in sich hinein und ging zum nächsten Feuer, um ein brennendes Holzscheit zu holen. Er deckte es sorgfältig mit der Hand ab und trug es hinüber. „Erst kein Licht, dann doch Licht“, brummelte er, als ei durch die Tür trat. Er langte nach oben, wo eine Petroleumlampe auf einem Brett stand. Als er Henley auf dem Boden liegen und den Kommandanten über den Tisch ausgestreckt sah, hielt er abrupt an. „Wer, zum Teufel, ist denn so verrückt, den Kommandanten direkt hier im Lager umzubringen …“
    Custis schlug mit ausgestreckter Hand dem Mann seitlich an den Hals. Er fing sorgfältig das brennende Licht auf und löschte es aus. Danach ging er wieder hinaus und schloß leise hinter sich die Tür. Er ging langsam von der Hütte weg, bis er fünfzig Meter entfernt im Schatten stand. Dann suchte er das Feuer, wo er Jody arbeiten sehen hatte. Das Messer hatte er unter sein Hemd in seinen Gürtel gesteckt, und nun wickelte er sich die blutgetränkten Hemdsärmel hoch. In der kühlen Nachtluft bekam er eine Gänsehaut.
    Als er ziemlich nahe am Feuer war, veränderte er sein Schrittempo, bis er nur noch schlenderte. Er ging zu dem Feuer hin, horchte aber die ganze Zeit, ob aus der Hütte auf der anderen Seite des Lagers ein Laut zu hören war. „Jody.“
    Sie sah auf und wischte sich mit dem Handrücken das nasse Haar aus der Stirn. „Hallo, Soldat! Willst du zu Abend essen?“
    Er schüttelte seinen Kopf. „Willst du immer noch nach Chicago mitkommen?“
    Sie richtete sich auf. „Einen Augenblick.“
    Sie rührte das Essen in dem Topf um und ließ den Löffel wieder hineingleiten. Sie nahm die Wasserschöpfkelle auf und sagte: „Fertig.“
    „Also los.“
    Sie gingen zu der Quelle hinüber. Als sie aus dem Feuerschein heraustraten, berührte sie ihn am Arm. „Du machst dich doch nicht über mich lustig?“
    „Nein. Weißt du, wie man da hinunterkommt, wo der Wagen steht?“
    „Ja.“ Sie setzte die Kelle ab. „Na komm.“
    Als sie den Eingang des Tals

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