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Einige werden überleben

Einige werden überleben

Titel: Einige werden überleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Algis Budrys
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beiden Richtungen. Egal, versuch auf jeden Fall, soviel herauszukriegen wie du kannst.“
    Jim nickte. „Wird gemacht.“ Er sah zu Holland auf, der sich wieder aufgerichtet hatte. „In welchen Schlamassel sind wir da hineingeraten, Jack? Wie ist das alles passiert? Warum hat Horton geglaubt, er käme hiermit durch?“
    Natürlich kam keine Antwort. Noch nicht. Vielleicht nie, und wenn sie möglicherweise etwas herausbekamen, könnte es zu spät sein.
    Hollands Blick sagte das gleiche. Er gestikulierte unbeholfen. „Also, ich mache mich jetzt auf den Weg.“
    „Viel Glück. Wir sehen uns dann in etwa zwei Wochen, oder?“ Holland zuckte mit dem Mund. „Ich hoffe es.“
    „Also, bis dann“, sagte Jim und sah Holland zu, der zwischen den Reihen von Verwundeten hinausging und sich von jedem verabschiedete.
    Die Schwester war ein Mädchen von ungefähr achtzehn Jahren, eine blasse, dunkelhaarige Gestalt im Dämmerlicht des Schuppens. Sie hieß Edith und sprach so leise, daß man sich manchmal anstrengen mußte, um zu verstehen, was sie sagte.
    „Weh getan?“ fragte sie, als sie seine Decken aufschüttelte.
    „Es geht. Aber machen Sie sich darüber keine Gedanken, Goldstück, damit werde ich schon fertig.“
    Er lag auf dem Rücken und sah zu ihr auf, als sie ihm ein Glas mit Wasser füllte. In den letzten fünf Tagen war sie regelmäßig gekommen, um ihn zu pflegen. Die restlichen Männer hatte sie den anderen Mädchen überlassen, die mit ihr gekommen waren, und sich allein auf ihn konzentriert.
    Er hatte sie daraufhin angesprochen. „Sollten Sie sich nicht etwas weniger um mich kümmern? Mir geht es doch gar nicht so schlecht.“
    „Aber Sie sind doch ein Offizier“, hatte sie zur Antwort gegeben.
    Er hatte sich gefragt, wo sie diese Philosophie wohl aufgeschnappt hatte, und an Hortons Männer gedacht. Das waren interessante Gedanken.
    „Seid ihr Mädchen deshalb hier oben? Weil es eure natürliche Pflicht ist, verwundete Soldaten zu pflegen?“
    „Also … Also, nein, es ist nur eben … das macht man eben so, das ist alles.“
    Sie schüttelte ihren Kopf und reichte ihm das Glas. Sie half ihm, die Schultern zu heben, um ihm das Trinken zu erleichtern.
    Die Antwort gefiel ihm nicht. Sie erklärte gar nichts. Sie war vor Ungenauigkeit lahm. Nun sah er zu ihr auf und fragte sich, ob Holland mit dem Gerüchtekanal wohl recht gehabt hatte.
    „Wohnen Sie immer hier, Edith?“
    „O nein, ich bin von Pennsylvanien mit meinen Leuten hergekommen, wie wir alle. Vorher hat hier niemand gewohnt.“
    Er verdaute das und fragte sich, wie weit Hortons Verrat gegangen war.
    „Tut es Ihnen jetzt leid, daß Sie hergekommen sind?“
    „Aber nein ! Wenn wir dort geblieben wären, wo wir vorher waren, dann hätte uns Berendtsen erwischt.“
    „Aber wir sind doch auch Berendtsens Leute, oder?“
    „Ich weiß“, sagte sie. „Aber ihr seid kein bißchen wie er.“
    Sie schien sich ihrer Sache so ernsthaft sicher zu sein, daß er fast gelacht hätte. Er konnte es gerade noch unterdrücken.
    „Wußten Sie, daß er mit meiner Schwester verheiratet ist?“
    „Mit Ihrer Schwester !“ Er schien sie zutiefst schockiert zu haben.
    „Ist sie … ist sie eine gute Frau?“
    Dieses Mal lachte er, und sie verbarg ihr Gesicht in ihren Händen.
    „Mein Gott, das tut mir leid. Ich weiß wirklich nicht, warum ich das gesagt habe.“
    Er hob seine Hand und streichelte über ihr Haar. „Ist schon gut. Außerdem – ja, sie ist eine gute Frau.“
    Aber er fing jetzt an zu verstehen, was Holland mit Propaganda gemeint hatte. Jemand hatte diesen Leuten eine fast tödliche Dosis verabreicht.
     
    Jemand klopfte an die Wohnungstür. Mary sah Ted an.
    „Jetzt?“
    Berendtsen nickte. „Es ist die beste Zeit. Die Armee ist aufgelöst, aber die Männer hatten noch keine Chance, wirklich mit dem Erzählen anzufangen. Es dauert noch Tage, bevor die Öffentlichkeit mehr als eine leise Ahnung hat, daß irgend etwas Seltsames vorgefallen ist.“
    „Du hättest Eisner nicht wegschicken sollen“, erklärte Mary mit plötzlichem Ingrimm. „Du hast jedermann davon überzeugt, daß du schuldig bist. Die waren sich doch sicher, daß Eisner nicht die Konsequenzen dafür tragen wollte, was er unter deinem Kommando gemacht hat. Was werden sie dann erst von dem Mann denken, der die Befehle erteilt hat?“
    Berendtsen zuckte die Achseln. „Macht das irgendeinen Unterschied, was sie denken? Macht das einen Unterschied, ob ich wirklich der blutige

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