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Einige werden überleben

Einige werden überleben

Titel: Einige werden überleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Algis Budrys
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auf der anderen Seite eine lächerlich kurze Zeit nennen würde, würden sie einfach die Geduld mit ihm verlieren und die Sache zu einem Ende bringen.
    „Mit der Antwort bist du vorsichtig, was?“ sagte der Mann. „Na gut, dann lassen wir das erst einmal.“ Es schien ihn nicht sonderlich zu stören.
    „Wie viele Menschen hast du umgebracht?“
    „Meinen Teil“, antwortete er sofort. Das war sowieso klar. Der Mann nahm die Antwort ohne Erstaunen auf und setzte zu einer anderen Frage an, aber das Mädchen unterbrach ihn.
    „Ich sehe keinen Sinn darin, die Sache hier noch weiterzuführen“, sagte sie und stand auf.
    Mensch, das hätte ich nicht gedacht, daß du als erste nach Blut schreien würdest, dachte Jeff.
    „Vielleicht hast du recht“, gab der Mann zu. Er wandte sich dem Rest der Menge zu – wahrscheinlich war es die gesamte erwachsene Bevölkerung der Stadt – und richtete seine nächste Frage an sie.
    „Was denkt ihr darüber, Leute?“
    Einige nickten, während andere „Pat hat recht“ oder ähnliche beipflichtende Äußerungen von sich gaben. Jeff verkrampfte sich. Der Mann sah ihn an. „Wir haben einen Vorschlag.“
    Jeff spürte, wie die Luft aus seinem Brustkasten sauste. „Ihr habt was!“ fragte er völlig erstaunt.
    Der Mann lächelte dünn. „Das ist etwas, das wir vor einiger Zeit beschlossen haben. Das ist hier eine Bauernsiedlung“, erklärte er. „Jeder von uns hat genug zu tun, um den ganzen Tag und die halbe Nacht auf Trab zu sein. Wir können gegen Leute wie dich nicht in ausreichendem Maße Wachen aufstellen, aber Leute wie du stören. Deshalb machen wir jedem von euch, der in der kleinen mündlichen Prüfung nicht durchfällt, ein Angebot. Es sieht folgendermaßen aus: Du erhältst Essen und Kleidung aus den Vorräten der Stadt, und wir teilen dir eine Wohnung zu. Als Gegenleistung hältst du die Nachbarschaft frei von Landstreichern, die solche klebrigen Finger wie du haben.“
    „Angenommen“, sagte Jeff.
    Der Mann hob seine Hand. „Nicht so hastig, mein Bester. Was dich betrifft, gibt es noch einen Haken. Jemand von uns geht mit dir, wo du auch in der Stadt hingehst. Er hat ein Gewehr. Du nicht. Wenn du hinaus auf die Jagd gehst, lösen wir uns ab, und zwei Leute werden mit dir hinausgeschickt. Außerhalb der Stadtgrenze darfst du dein Gewehr tragen, aber bevor du wieder hineinkommst, gibst du es wieder ab. Wenn wir dich dabei erwischen, wie du zu fliehen versuchst, schießen wir dich als eine Art Gefälligkeit den anderen Städten in der Gegend gegenüber nieder.“
    „Trotzdem angenommen.“
    „Komisch“, sagte der Mann, „sie akzeptieren es alle – anfangs.“
    Durch die Menge lief eine Welle kühlen Lächelns, aber Jeff verschwendete keinen Gedanken darauf, sich zu fragen, warum die Stelle zur Zeit nicht besetzt war.
    Der Mann kam auf ihn zu und streckte seine Hand aus. „Wir können uns eigentlich gleich namentlich bekannt machen. Ich heiße Pete Drumm!“
    Jeff nickte nachdenklich. Es war eine harte, zähe Hand.
     
    „Schon mal auf einem Pferd gesessen?“ fragte Pat.
    Jeff schüttelte den Kopf und sah sorgfältig zu dem Braunen hinüber, der am Balkongeländer angebunden war.
    Das Mädchen seufzte. „Also gut, Freund, das ist ein müdes Pferd. Es ist schon seit fünf Jahren müde. Wenn du also lügst, dann brauchst du nicht zu erwarten, sehr schnell sehr weit zu kommen. Steig auf.“
    Jeff zuckte die Achseln und ging zu dem Tier hinüber. Er löste die Zügel und kletterte vorsichtig in den Sattel. Er fühlte, wie seine Muskeln sich in ungewohnte Längen zogen und fand sich insgeheim mit erheblicher – wahrscheinlich lächerlicher – Schmerzentwicklung ab, falls er dies länger beibehalten würde. Glücklicherweise machte das Pferd nicht mehr, als mit seinem Schweif zu wedeln.
    Pat sah hoch und lächelte. „Nein, du hast noch nie auf einem Pferd gesessen“, sagte sie. „Du siehst aus, als wäre jeden Augenblick zu erwarten, daß du in die Hosen machst.“
    Er sah einen Augenblick mit grimmigem Gesicht auf sie herab. Dann aber brach er in der ersten echten Heiterkeit, die er seit Wochen empfunden hatte, in Gelächter aus. Verdammt, er mochte das Mädchen.
    Sie schwang sich selbst in den Sattel, und sie ritten langsam durch die Stadt, während Pat laufend Erklärungen abgab. „Das ist das Haus von Becker. Hat eine Frau und vier Kinder. Die Kinder schlafen unten, können sich also einigermaßen selbst versorgen und aufpassen. Das Haus daneben

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