Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einladung zur Hochzeit

Einladung zur Hochzeit

Titel: Einladung zur Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft im Ort, und seine Eltern hatten ihnen als Hochzeitsgeschenk einen beträchtlichen Zuschuß für ihr neues Zuhause in Aussicht gestellt.
    Abbie vermutete, daß seine Eltern überrascht über ihre anfängliche Reaktion auf die Verlobung waren, denn sie hatte Cathy und Stuart geraten, nichts übers Knie zu brechen. Seine Eltern waren wie die meisten anderen fest davon überzeugt, daß Stuart ein sehr guter Ehemann sein würde, zumal er alle Voraussetzungen besaß, um eine Familie zu gründen.
    „Ja, das stimmt”, bestätigte Cathy leise, „aber ich wollte dich vorher sehen. Mum …” Weiter kam sie jedoch nicht, denn Abbie sagte:
    „Ich glaube, Stuart kommt gerade. Ich muß mich jetzt beeilen, Cathy, denn ich habe völlig die Zeit vergessen, und in einer Stunde habe ich eine Besprechung mit Dennis Parker …”
    „Was, im Hotel?” erkundigte Cathy sich besorgt.
    „Hm … Was ist denn, Cathy?” meinte Abbie, doch dann klingelte das Telefon, und Stuart klopfte bereits an die Hintertür.
    „Ruf mich an, und sag mir, ob ihr bei der Suche Erfolg gehabt habt.” Abbie gab ihr einen liebevollen Kuß auf die Wange und schob sie zur Tür, bevor sie in den Flur eilte, um ans Telefon zu gehen.
    Als Abbie eine halbe Stunde später aus der Dusche kam und sich abzutrocknen begann, lächelte sie noch immer in sich hinein.
    Cathy war so ein liebes Mädchen – das sagten alle. Es war typisch für sie, sich Gedanken darüber zu machen, daß sie sie möglicherweise verletzt hatte, weil sie von ihrem Vater gesprochen hatte.
    Hoffentlich wußten Stuart und seine Eltern sein Glück zu schätzen, und hoffentlich würde er ihr niemals weh tun.
    Abbie runzelte die Stirn, als ihr einfiel, was Stuart Cathy zufolge gesagt hatte. Vielleicht war es ja ganz normal, daß er die damaligen Geschehnisse aus der Perspektive eines Mannes betrachtete … aus Steves Perspektive. Aber …
    Aber was? Paßte es ihr nicht, daß Cathy ihn zitiert hatte? Schließlich mußte ihre Tochter irgendwann erwachsen werden und sich von ihr abnabeln. Sie und Stuart liebten einander sehr, und daher war es normal, wenn sie ihn – zumindest eine Weile – mit den Worten „Stuart sagt” zitierte. Als ihre Mutter mußte sie, Abbie, lernen, die Zähne zusammenzubeißen, und sich auf ihren Sinn für Humor besinnen, denn als Cathy zur Schule gekommen war, hatte sie jeden Satz mit „Mrs. Johnson sagt” begonnen.
    Alle Mütter müssen da durch, dachte Abbie. Und wahrscheinlich galt das besonders für alleinerziehende Mütter wie sie, die nur ein Kind hatten und diesem besonders nahegestanden hatten.
    Hatten?
    Sie seufzte, als sie ins Schlafzimmer ging und eine Schublade öffnete, um saubere Unterwäsche herauszunehmen.
    Cathy hatte sie oft geneckt, weil sie die Gewohnheit hatte, nackt herumzulaufen, bevor sie zur Arbeit fuhr. Das ist einer der Vorteile, wenn man allein lebt oder keine Männer im Haus sind, überlegte Abbie, während sie einen Slip anzog. Sie war immer noch sehr schlank, verschwendete normalerweise jedoch keinen Gedanken an ihren Körper, solange sie gesund war.
    Die gängige Meinung, daß Frauen um jeden Preis sexuell attraktiv sein mußten, hatte sie in den Jahren nach ihrer Trennung von Steve stets wütend gemacht, und sie, Abbie, hatte praktisch allen Männern mißtraut. In letzter Zeit empfand sie allerdings eine gewisse Belustigung, wenn ihre gleichaltrigen Freundinnen das Älterwerden und den Verlust ihrer Jugend beklagten.
    Das war ein weiterer Vorteil, wenn man allein lebte. Ihr Alter machte ihr nicht die geringsten Probleme.
    Wenn andere ihr, wie es so häufig geschah, Komplimente machten und erklärten, man würde ihr ihr Alter überhaupt nicht ansehen, erwiderte sie meistens freundlich, daß man es ihr sehr wohl ansehe. Wie die meisten ihrer Altersgenossinnen war sie eine erwachsene, reife Frau, die nun wesentlich mehr zu bieten hatte als noch vor fünfundzwanzig Jahren. Und wenn die Männer das nicht zu schätzen wußten, war es ihr Problem.
    Allerdings hatten die Männer, wie sie fairerweise zugeben mußte, mittlerweile begriffen, daß eine Frau über Vierzig durchaus begehrenswert und sexuell aktiv sein konnte. Vielleicht sogar zu sehr, dachte Abbie, während sie ihren engen, langen schwarzen Rock und ein cremefarbenes Stricktop anzog.
    Seit ihrem vierzigsten Geburtstag hatten sich mehr Männer für sie interessiert als in den Jahren davor, darunter auch viele, die um einiges jünger

Weitere Kostenlose Bücher