Einmal Puff und zurück (German Edition)

ihr landet.
Darüber regen wir uns dann natürlich alle auf. Aber das verläuft sich auch schnell wieder im Sande.
Wenn allerdings ein Gast unhöflich wird und nicht weiß, wie er sich zu benehmen hat, dann kriegt er es auch gleich mit uns allen zu tun, denn da hilft eine der anderen. Ohne wenn und aber, ob man die andere nun gern hat oder nicht.
Leider ist es heutzutage nicht mehr ganz so wie noch vor ein paar Jahren. Die Gäste wollen immer mehr, sie wollen mehr Intimes und mehr Nähe. Vor allem aber lieben sie es über die Maßen, wenn sie ohne Gummi einen geblasen kriegen.
Durch Frauen aus dem Osten ist es normal geworden, dass man das auch alles macht. Für ein bisschen extra Geld machen die leider fast alles mit. Und so ist es heute in den Studios normal, französisch pur anzubieten. Dies wird mittlerweile sogar schon in der Werbung und auf den diversen Homepages angeboten. Dass dies sehr gefährlich ist und man sich auch dadurch Krankheiten holen kann, darüber denkt keiner nach. Schon gar nicht die Studiobesitzer. Umso mehr eine Frau anbietet und macht, umso willkommener ist sie in einem Studio. Denn genau durch diese Frauen verdienen die Chefitäten am meisten Geld.
Jeder denkt immer nur an Aids. Aber über Tripper und Chlamydien, Syphilis und Hepatitis denkt keiner nach. Und es gibt noch diverse andere Krankheiten.
Außerdem führt das Küssen zu einer Nähe, die man zu einem Gast nie haben sollte. Zumindest ist das meine Meinung. Und den Frauen gegenüber, die zuhause auf ihre Männer warten, ist das absolut nicht fair. Schon alleine wegen der Ansteckungsgefahr.
Und dies alles führte auch zu meinem Ausstieg aus dem Gewerbe. Eine Frau, die dies alles nicht anbietet, hat fast keine Chance mehr Geld zu verdienen.

Der Ausstieg aus dem Gewerbe
    Schlussendlich habe ich den Entschluss gefasst nicht mehr anschaffen zu gehen, da ich im Sinn habe, eine richtige Beziehung zu führen.
Ich habe auch genug davon, meine Eltern und Verwandte ständig zu belügen. Das ist auf Dauer wirklich sehr anstrengend, und ich hatte immer mehr als Glück, dass es nicht einfach so herausgekommen ist.
Schließlich habe ich mehr als einmal einem Nachbarn, einem Freund der Familie oder auch dem Freund einer Kollegin die Tür im Studio geöffnet, einmal sogar einem ehemaligen Schulkollegen, der damals schon nicht wirklich gut bei Frauen angekommen ist.
Sowas ist nicht gerade förderlich wenn man anonym bleiben will, und die Angst, dass es jemals rauskommt, wird von Mal zu Mal grösser. So habe ich vor einigen Monaten das Handtuch geworfen.
Wenn man einmal den Entschluss gefasst hat nicht mehr anschaffen zu gehen, kommt einem trotz allem immer wieder der Gedanke doch nochmal diesen aufregenden Job zu machen. Warum das so ist, kann ich eigentlich gar nicht so sicher sagen.
    Denn Prinzessinnenleben ist es eigentlich keines. Es ist mehr wie ein magisches Band oder so als würde man einem geheimen Club angehören.
Gerade neulich traf ich eine ehemalige Arbeitskollegin von mir an der Tankstelle, nicht weit von da wo ich seit neustem wohne. Mittlerweile fährt sie ein mega geiles Auto und ist auch wirklich fein angezogen.
Sie trug so ein beiges Kostüm, der Rock etwa knielang dazu einen Blazer. Klingt langweilig, sah aber wirklich schick aus. Auch ihre Schuhe verrieten, dass sie nicht gerade billig waren.
Wir kamen ins Gespräch und schon nach kurzem kamen wir auf das Thema Job. Sie fragte mich, ob ich nicht wieder Lust hätte ins Gewerbe einzusteigen, denn bei ihr im Studio würde man dringend neue Frauen suchen.
Ich verneinte dies sofort, verabschiedete mich und machte mich auch schnurstracks auf den Weg nach Hause.
Doch im Auto ertappte ich mich dabei, wie ich darüber nachdachte doch wieder arbeiten zu gehen. Denn ich war schon ein bisschen eifersüchtig auf ihr Auto und auch auf ihr Outfit, und tatsächlich sind mir die Hunderter in ihrer Geldtasche aufgefallen, als sie in der Tankstelle bezahlt hat. Da kann ich mit meinen 40 Euro, die ich dabei hatte, nicht wirklich mithalten.
    Ein Gast hatte mir einmal gesagt: Einmal Hure, immer Hure!
    Ich habe ihn damals ausgelacht und gemeint, ich könne aufhören wann immer ich es will. Dieser Job wäre wohl nicht mit einer Droge zu vergleichen.
Und das ist auch so, ich werde weder gezwungen dazu, noch hätte ich es wirklich nötig. Ich kann jederzeit aufhören und wieder anfangen, wann immer ich es will, denn ich bin ein freier Mensch. Und doch ist es wie ein unsichtbarer Faden, der dich immer