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Eins zu Null für Schreckenstein

Eins zu Null für Schreckenstein

Titel: Eins zu Null für Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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wir nicht einmal.“
    „Und wann machen wir einen Streich?“ wollte Ralph wissen.
    „Mann!“ Beni tippte sich an die Schläfe. „Das war ja reine Angeberei. Vergiß nicht, unser Aufkreuzen hier war absoluter Fulminanzgipfel! Sollen sich die Boys erst mal was überlegen, dann sehen wir weiter.“
    „Genau“, rief der kleine Eberhard. „Wenn ein Geist kommt –, nur ans Essen denken! Dann kann uns nichts mehr erschüttern.“ Zufrieden mieften sich die Ritter in ihren Schlafsäcken ein. Es war gut gewesen, darüber zu reden, um bewußt Spur zu halten, alle miteinander.
    Aufgewärmt, mit dicken Socken und Pullover unterm Trainingsanzug, trat die Ritterschaft zum Sport in den Burghof, wo sie eine weitere Überraschung erlebte. Vor ihnen standen die Boys – alle im Kilt, aber alle ohne Sgian Dubh.
    „Das ist die Kleidung für schottischen Sport!“ erklärte Colin Mac Donald. Er öffnete das quietschende Tor.
    „Aber es geht auch im Trainingsanzug“, meinte Rolle und lief seinem Kollegen nach. Ritter und Boys folgten. Hinten trugen einige die erforderliche Gerätschaft, zwei Stabhochsprungständer, mehrere Latten und seltsamerweise einen entrindeten Baumstamm. Scharf pfiff der Wind über das Plateau, doch die dicken Kilts brachte er nicht zum Flattern. In der flachen Mulde zwischen abfallendem Fels und ansteigendem Grashang, wurden die Ständer aufgestellt und die Latte auf ziemlich genau vier Meter hinaufgeschoben. Mac Donald stellte sich davor in die Mitte. In der Hand hielt er ein Eisengewicht mit Henkel und erklärte: „Fünf Komma sechs schottische Pfund wiegt das! Weightover bar – Gewicht über die Latte, heißt die Disziplin. Sie wird einhändig ausgeführt.“
    Er schwang das Gewicht vor und zurück und wuchtete es über die Latte, die anschließend tiefer gelegt wurde. Die Boys zeigten den Rittern wie’s geht.
    Stephan, Ottokar und Dampfwalze schafften es auf Anhieb. Bei Dieter brach die Latte. Niemand lachte. Das kam öfter vor. Die nächste schottische Sportart nannte sich The Hammer, also Hammerwerfen. Doch nicht mit einer Kugel am Stahlseil, sondern am Holzstiel, was aber die Wurftechnik mit den Drehungen nicht sonderlich beeinflußte. Wieder kamen Ottokar, Stephan und vor allem Dampfwalze gleich damit zurecht. Der Muskelprotz schaffte die größte Weite, vor Andrew und Bill, und die Boys gratulierten ihm neidlos.
    Jetzt stellte Colin Mac Donald den Baumstamm auf, der ihn um eine volle Länge überragte.
    Klaus betrachtete das glatte Holz und witzelte: „Der hat das Abitur in der Baumschule auch schon länger hinter sich!“
    „ Tossingthe caber – den Stamm zum Überschlag bringen, darum geht’s bei dieser Übung!“ Colin Mac Donald bückte sich, zwei Mann hoben den Stamm leicht an, daß er unter dem Fuß die Hände falten konnte. Mit dem Holz, fast senkrecht an seine Schulter gelehnt, richtete er sich halb auf und rannte los. „Vorsicht mit der Kommunionskerze!“ alberte Hans-Jürgen. Ruckartig blieb Mac Donald stehen, stieß einen Urschrei aus und riß die Arme hoch, daß sich der Stamm in Laufrichtung überschlug. „Das ist nur ein kleiner Stamm“, erklärte er. „Der normale ist viel länger und wiegt einhundertfünfzig schottische Pfund.“
    Diese Übung schaffte nach Andrew von den Rittern als einziger Dampfwalze auf Anhieb. Bei Ottokar, Stephan und Werner kam es zwar zum Überschlag, doch der Stamm kippte zur Seite. Andi gelang ein guter Hammerwurf, und Strehlau brachte das Gewicht linkshändig über die Latte.
    Auf Lob der Boys reagierte die Ritterschaft gelassen. „Das sind alles Wurfübungen für Elefanten. Habt ihr nichts für uns Gazellen?“ fragte Mücke.
    Darauf sammelte Rolle die Leichtgewichte um sich und startete mit ihnen zu einem Geländelauf, von dem Robby und Charlie mit Pummel, Eugen und Fritz, dem Hindernisspezialisten, mit großem Vorsprung zurückkehrten.
    Dampfwalze, der zum Abschluß eine weitere Latte zerbrochen hatte, klopfte Andrew auf dem Rückweg auf die Schulter und meinte anerkennend: „Tolle Techniker seid ihr nicht, aber stark und zäh wie die Büffel!“ Weil ihn keiner der Boys verstand, versuchte er nun seinerseits ohne jede Technik eine Übersetzung: „You... Sport… little Technik... but big force! Naturtalent! Yes.“
    Im Waschraum von Duncraig, den sich Ritter und Boys teilen mußten, jubelte Armin: „Jetzt ist mir zum erstenmal heut warm!“
    „Du stehst auch unter der kalten Dusche!“ sagte Wolf todernst.
    Die anschließende

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