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Eins zu Null für Schreckenstein

Eins zu Null für Schreckenstein

Titel: Eins zu Null für Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Ostwind.
    „Hier lernen wir den Pamps schätzen!“ witzelte Klaus. „Der klebt fest im Magen. Da kommt nichts hoch!“
    Glücklicherweise ließ die rauhe See den Boys keine Zeit, ihre frierenden Wikinger zu beobachten. Sie hatten alle Hände voll zu tun.
    „Mann! Können die segeln!“ lobte Eugen neidlos.
    „Das fehlt noch, daß sie’s nicht können!“ maulte Fritz.
    Ottokar lehnte gelblich — rosa am Mast und versuchte ein Lächeln. „Kältetest auf der Achterbahn!“
    „Wenn man sich wenigstens bewegen dürfte! Aber dann kippt das Ding womöglich“, klagte Dr. Schüler und brachte Stephan damit auf eine Idee.
    „Wir werden einen Geländelauf anschließen. Sonst sind wir morgen k.o.!“
    Die Bucht, aus der sie in See gestochen waren, lag eine halbe Stunde von der Burg entfernt. Im Marathontempo zurückgelegt, eine zu kurze Strecke, um wieder warm zu werden.
    „Was ist, habt ihr Lust? Wir machen noch einen Trainingslauf’, fragte Stephan gequält, als sie wieder festen Fels unter den Füßen hatten, obwohl auch der zu schwanken schien. Fassungslos sahen die Boys die Ritter an. „Wegen der Kondition“, erklärte Mücke. „Wartet nicht auf uns. Es kann dauern.“ Und sie trabten los, samt ihren Lehrern, querfeldein, vierzig Minuten lang, bis auch der letzte wie ein Rennpferd dampfte unter all seinen Klamotten.
    Unter der Dusche sprach Hans-Jürgen den meisten aus der Seele, als er sagte: „Heut freu ich mich auf die Arbeitsstunde. Dasitzen – und nichts um mich herum, was sich bewegt.“
     
     
     

Theater im Schlafsack
     
    Nach dem Mut kommt meist der Übermut! hatte Mücke einmal in der Schulzeitung geschrieben. Das traf hier zu. Seit der Seefahrt hatten sich die Ritter auf Duncraig eingelebt. Gegen Kälte und Pamps immun, lechzten sie nach neuen Taten.
    „Eure Geister sind ziemlich müde Typen!“ sagte Mini — Ritter Herbert zu Miniboy Alexander. „Wir warten und warten. Oder sind die schon in Ferien?“
    „Wait and see!“ antwortete der kleine Schotte.
    Rex Ballantyne hatte eine Bemerkung gemacht, er würde gern einen echten Schreckensteiner Streich erleben, und Bill, Andrew, John und wie sie alle hießen, lächelten von Tag zu Tag freundlicher. Es lag etwas in der Luft.
    Im Burghof, auf einer Kanone sitzend, besprach sich die Schreckensteiner Zimmergemeinschaft, Beni – Armin – Ralph und Oskar. „Die Kette liegt hier im Rohr!“ flüsterte Armin.
    „Okay.“ Beni nickte. „Heute nacht! Jede Stunde ein anderer.“ In der Fluchtburg tagte im großen Ruderboot der Ritterrat. „Es braut sich was zusammen“, stellte Ottokar fest. „Also, was machen wir?“
    „Da gibt’s nur eins: nichts!“ erklärte Stephan. „Die warten auf uns – warten wir auf sie.“
    „Manche Ritter sind ziemlich ungeduldig“, gab Andi zu bedenken.
    „Laß sie machen!“ meinte Mücke. „Wie immer das ausgeht, nachher wissen wir mehr.“
    „Genau!“ stimmte ihm Dampfwalze zu. „Erst müssen wir wissen, ob die Geister bei Streichen stören oder nur allein geistern.“
    „Mit anderen Worten: Ob sie noch zur Schule gehen, oder tatsächlich zum Inventar gehören“, witzelte Klaus. „In Schottland muß man ja mit allem rechnen.“
    Im großen Stall verging die Nacht wie jede andere. Ritter schnarchten, ab und zu stand einer auf und latschte mit der Taschenlampe zum Waschraum hinüber, und Archibald kam und schepperte mit der Kette, daß einer zischte: „Ruhe, Archi!“ Ernst nahm den Kopflosen niemand mehr.
    Beim Dauerlauf am Morgen fehlten Beni, Armin, Ralph und Oskar. Sie hätten sich die Füße verstaucht, sagten sie, was bei dem ungleichen Pflaster leicht passieren konnte, wenn man nachts rausmußte. Doch als die vier zum Frühstück humpelten, lachten die Boys laut hinaus. „Ach, ihr wart das!“ Fragend sahen die Ritter einander an, und weil sich die Boys nicht beruhigen wollten, mußte Colin Mac Donald den komplizierten Zusammenhang erklären.
    „Unsere Boys haben in ihren Schlafsälen immer eine Kerze brennen“, begann er. „Solange Licht ist, kommt nämlich Archibald nicht. Brennt aber kein Licht und einer geht durch den Raum, lauert Duncan ihm auf. Duncan ist unser Stolpergeist. Er war einmal Clanchef auf Duncraig Castle und wurde 1714, kurz bevor Queen Anne, die letzte Stuart — Königin in direkter Linie, starb, von seiner Frau im Schlaf erstochen. Sein Geist hat seinen Tod gerächt und der bösen Witwe ein Bein gestellt, daß sie ins Meer hinunterfiel. Seitdem spukt Duncan und

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