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Eins zu Null für Schreckenstein

Eins zu Null für Schreckenstein

Titel: Eins zu Null für Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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stellt jedem ein Bein, der ihm im Dunkeln begegnet oder legt ihm Gegenstände in den Weg. Denn ihr müßt wissen: Geister sind bei uns in Schottland Verstorbene, denen Unrecht geschehen ist und die deshalb bei den Menschen bleiben, um sie daran zu erinnern.“
    „Von uns ist noch keiner gestolpert!“ redete der kleine Egon dazwischen.
    Mac Donald lachte. „Als ehemaliger Clanchef bleibt Duncan im Pallas. In den Stall geht er nicht. Daß eure Freunde hinken, beweist uns, daß sie heute nacht im Pallas waren und Archibald gespielt haben! Das Kettenrasseln war nicht zu überhören. Um nicht entdeckt zu werden, haben sie in den Schlafsälen die Kerzen gelöscht und sich damit verraten...“
    „Fulminante Diagnose!“ gab Beni unumwunden zu. „Wir haben gearchibaldet… we have archibalded. Damit sich hier mal was rührt.“
    Wie hätten sich die Ebert — und Franz — Joseph — Schüler aus Neustadt nach einem solchen Geständnis aufgeführt! Die Boys dagegen fanden das ganz in Ordnung. Sie nahmen die vier sogar in Schutz.
    „Das konntet ihr nicht wissen!“ erklärte Bill. „In Schottland hängt alles mit der Geschichte zusammen. Wenn man die nicht kennt…“
    „Oh, war es doch bei uns auch so!“ rief Dr. Waldmann dazwischen. „Ihr hättet in Geschichte alle eine Eins!“
    Die Großen vom Ritterrat sahen einander an. Sie hatten richtig gerechnet. Jetzt wußten sie mehr.
    Mücke ergriff die Gelegenheit. „Und wie steht’s mit Hector? Kommt der auch nur, wenn’s dunkel ist?“
    „Der läßt sich Zeit!“ antwortete Andrew, und Colin Mac Donald machte ein ernstes Gesicht.
    „Darüber müssen wir noch mit euch reden! Man hält das nicht für möglich, wenn man vom Kontinent kommt. Jetzt kennt ihr uns ja schon besser, und Hector ist wirklich gefährlich!“
    „Dranbleiben!“ flüsterte Stephan.
    Gerade wollte Mücke nachhaken, da gab es Unruhe auf der Treppe. Trotz der frühen Morgenstunde erschien Oldboy Mac Harris.
    „Hallo“, rief er und zeigte Sommersprosseninseln. „Ich haben alles arrangiert mit die Weberei, daß ihr könnt Geld verdienen! Es kann sofort losgehen!“
    Jetzt hieß es beweglich sein. In seiner Eigenschaft als Schulkapitän redete Ottokar mit den Schreckensteiner Lehrern.
    Die sahen ein, daß die Ritter Wort halten mußten, und das Trimesterende war ja nicht mehr weit. Ottokar bekam grünes Licht für alle. Zusammen mit Oldboy Iain teilte er die Ritter in Verdien — Trupps ein. Jedesmal zwölf, quer durch alle Klassen, von denen zwei leidlich Englisch sprachen und verstanden.
    „Lernen können wir zur Not auch nachts“, meinte Strehlau.
    „Da gibt’s Wichtigeres!“ widersprach ihm Beni und fügte leise hinzu. „Einen Geheimgang hab ich schon gefunden!“
    Sofort teilte ihn Ottokar dem Verdien — Trupp Stephan zu, der den Anfang machen sollte. Er selbst würde mit Pummel, Dampfwalze, Andi, Walter, Werner und Emil zu den Fischern gehen, um Boote anzustreichen.
    Die Weberei war ungefähr so weit entfernt wie der Hafen, nur landeinwärts, hinter dem Hügel. Im Laufschritt benötigten die Ritter eine Viertelstunde. Oldboy Iain überholte sie mit dem Auto und machte am Ort alle miteinander bekannt. Der Chef, Mister Macmillan, gab seinen Schraubstockhändedruck.
    In dem langen, eingeschossigen Bau standen drei alte Webstühle, an denen Frauen arbeiteten; im offenen Kamin brannte ein mäßiges Torffeuer.
    „So entstehen Tartans, die berühmten schottischen Karos!“ erklärte Oldboy Iain stolz. „Jeder Clan hat sein eigenes Muster. Was hier gerade entsteht, ist Gordon.“
    „Und was sollen wir dabei?“ fragte Eugen. „Weben können wir nicht.“
    „Ihr werdet spinnen!“ Zusammen mit Mister Macmillan führte er sie in den nächsten Raum, wo vor einem Berg von Schurgut Spinnräder und Stühle standen. An einem saß eine alte Frau. Sie hieß Misses Murdoch und sprach nicht ein verständliches Wort. Das hinderte sie indes nicht, die Ritter mit landesüblicher Herzlichkeit zu begrüßen und sie sogleich mit den Handgriffen der Fadengewinnung vertraut zu machen.
    Mücke schüttelte nur noch den Kopf. „Das wird man, wenn man sich von Mädchen Geld leiht – ein Spinner!“
    „Und wo kriegen wir die Shawls, die wir von unserem Arbeitslohn besorgen sollen?“ fragte Stephan.
    „Gleich nebenan.“ Der Oldboy lächelte. „Ich habe eine besondere Muster erfunden, den Tartan of Rosenfels. Damit ihr werdet machen viel Ehre.“
    Auch Mister Macmillan lächelte. Alles war schon

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