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Einsam, zweisam, dreisam

Einsam, zweisam, dreisam

Titel: Einsam, zweisam, dreisam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thommie Bayer
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verdoppelt. Und alle vier Stellen waren auf ihr drauf. Da, wo gerade ihre Brüste wuchsen, war es wunder-, wunderschön und an den Innenseiten ihrer Oberschenkel auch.
    Regina war wirklich ein logisches Kind. Sie zählte eins und eins zusammen. Daß dabei nahezu nie «Zwei» rauskam, sondern immer etwas anderes, wie Kuh, Rettich, Räuber oder Fernseh, lag nicht an ihr. Es lag an der Logik. Für Reginas Fähigkeiten, eins und eins zusammenzuzählen, war die herkömmliche Logik ein bißchen unterdimensioniert.
    Später zog der Himmel noch mal um. Diesmal landete er genau in dem kleinen, rosa gefütterten Schlitz zwischen ihren Beinen. Da hatte er es nicht weit von den Innenseiten der Oberschenkel.
    Und da blieb er auch. In den Brustspitzen unterhielt er Filialen.
    Bis sie das Beten aus Vernunftgründen aufgab, schloß sie am Ende der langen Wunschliste, aus der ihre Gebete bestanden, mit ein «daß der Himmel nicht mehr umzieht». Denn da, wo er war, war er gut.
    Als sie im Religionsunterricht einmal sagte: «Der Himmel ist in mir», bekam sie eine Eins.
    Sie hätte gern rote Haare gehabt. Die rote Zora hatte auch rote Haare. Von allen Menschen gefiel ihr die rote Zora mit Abstand am besten. Aber es ging auch ohne rote Haare. Regina war hübsch. Später sogar schön. Die Männer und Jungs schwirrten um sie herum, daß es fast lästig war. Auch manche Mädchen schwirrten um sie herum, denn sie erhofften sich größere Sichtbarkeit in Reginas Nähe. Sie wurde immer gesehen.
    Von den Jungs dachte Regina, sie könnten nicht viel wert sein, wenn sie so leicht zu haben waren. Aber sie waren ganz nett. Ein paar Verabredungen, Knutschereien, später Freunde und noch später Beziehungen sorgten für Betrieb im Himmel. Das machte leidlich Spaß und gehörte auch einfach dazu.
    Aber keine Affäre überdauerte den ersten Schnupfen. Wenn er nieste, flog er raus. Regina sagte noch höflich «Gesundheit», aber wenn er gerade in ihrem Bett gelegen hatte, nahm sie einfach seine Kleider, schmiß sie auf die Decke und sagte: «Du mußt jetzt gehen.»
    Dann schloß sie sich im Klo ein, bis er gegangen war, und ließ sich am Telefon verleugnen, sooft er anrief. Vielleicht stand sie auch einfach beim Essen im Restaurant auf, sagte «Moment» und ließ sich nie wieder blicken.
    Die Männer hatten keine Ahnung, was um Himmels willen sie denn falsch gemacht haben könnten, und Regina war nicht bereit, einem niesenden Mann noch irgend etwas zu erklären. Wenn einer nieste, war er für sie erledigt. Ihre längste Beziehung dauerte fast drei Jahre. Er war ein unglaublich gesunder Sportstudent. Gutaussehend, muskulös, fröhlich und mit sich und der Welt fast über die Maßen zufrieden. Ein Traummann.
    Bis er im Urlaub in Finnland nach einem Regenguß darauf bestand, kalt zu duschen. Das Auto gehörte ihr, und er wurde erst eine Woche nach Semesterbeginn wieder in der Mensa gesehen.
    Das war der letzte. Regina zog Konsequenzen. Mehr als «ganz nett» war es eh nie gewesen, also wollte sie jetzt mal Ruhe haben. Sie wußte, daß die Männer von ihrer Schönheit angezogen wurden, und beschloß daher, die Schönheit ein Stückchen weit zurückzunehmen.
    Der Trick, wie man das macht, ist eine Art Geheimnis. Es geht so:
    Zuerst mal geht man anders. Man wackelt nicht mehr mit dem Hintern, zieht keine hohen Absätze mehr an, läßt die Schultern ein wenig nach vorn fallen und senkt das Kinn ein bißchen. Nur ein bißchen. Ein Zehntelmillimeter zuviel würde nach Demut aussehen, und damit wäre alles wieder umsonst. Auch Demut lockt Männer an. Die mit dem Helfersyndrom. Die moralischen Aufbau-Geier. Die sind fast noch schlimmer als die ganz normalen hektischen Jungs.
    Die moralischen Aufbau-Geier wissen alles besser. Sie demütigen einen mit jeder Zigarette, die sie für einen anzünden, weil man sich, Dummerchen, das man doch ist, bestimmt die Finger verbrennen würde. Sie schleppen einen womöglich noch in die Kirche, haben strähniges, blondes, angeklatschtes Haar und sind von Beruf Kontrolleur.
    Man senkt also das Kinn nur ein bißchen.
    Der nächste Schritt ist vielleicht der wichtigste: Man sieht den Männern in die Augen. Einfach mittenrein. Das wirkt Wunder. Kaum einer kann ertragen, daß die Frau ihn taxiert. Der wütende Mann weiß sich nicht anders zu helfen, als die Frau mit Nichtachtung zu strafen. Perfekt.
    Frauen, die schöner sein wollen, tun genau das Gegenteil. Bevor sie einen Raum betreten, nehmen sie sich ein paar leere Stellen in der

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