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Einsame Herzen

Einsame Herzen

Titel: Einsame Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desiree Cavegn
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Dorf.
Schnell hatten sie ihr Gepäck im Kofferraum verstaut. Danielle hatte sich hinters Steuer gesetzt, doch statt Gas zu geben war sie einfach nur bewegungslos auf dem Fahrersitz gesessen, den Blick ins Leere gerichtet.
"Mama? Fahren wir?", hatte sich Louise ungeduldig erkundigt.
Doch Danielle hatte sich noch immer nicht gerührt. Sie fühlte sich wie erstarrt, eine Starre, die bis zum heutigen Tag angehalten hatte und sich erst heute langsam aufgelöst hatte.
"Mama? Ist alles in Ordnung?"
Erst als Danielle Emmas besorgte Stimme gehört hatte, hatte sie das Steuer umklammert und das Gaspedal durchgedrückt. Je weiter sie sich vom Feuerberg entfernt hatte, desto sicherer wusste Danielle, dass sie in den Bergen etwas Lebenswichtiges zurückgelassen hatte: Ihr Herz.
Sie hatte ihr Herz verloren, es lag irgendwo hoch oben in der Wildnis, irgendwo auf dem Feuerberg bei Darko Coda, der es nicht haben wollte.

Lorelle hatte leckere Brötchen gemacht. Danielle langte beim Picknick kräftig zu. Das erste Mal seit Monaten, dass sie wieder richtig ass. Sie sassen zu viert auf einer Picknickdecke auf einer Waldlichtung, genossen die Ruhe und die Wärme dieses Sommertages. Danielle gelang es sogar, ab und zu über die Geschichten ihrer Kinder zu lachen, doch schon bald trugen ihre Gedanken sie fort, trugen sie an einen Ort zurück, der in unendliches Weiss getaucht war.
Sie erinnerte sich an einen Tag im Februar, als sie im Garten Schnee geschippt hatte. Plötzlich war Darko zu ihr getreten. Sie hatte ihn nicht kommen hören und war erschrocken herumgefahren, als sie seinen Schatten im Schnee entdeckt hatte. Er hatte sie nur breit angegrinst.
"Weisst du, ich glaube, es ist nicht wahr."
"Was ist nicht wahr?", hatte sie ärgerlich geknurrt, verstimmt darüber, dass Darko sie erschreckt hatte.
"Das, was die Klatschblätter über dich geschrieben haben. Die Spekulationen über die Scheidung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du deinen Mann nicht befriedigt haben solltest."
Danielle war rot angelaufen wie eine Tomate. Plötzlich hatte sie sich in ihrem Wintermantel wie in einem Backofen gefühlt. Ihre Haut hatte gekribbelt, ihr Herz schnell geschlagen.
"Schön, dass du nicht alles glaubst, was du liest", hatte sie wütend geknurrt. Ihre Worte hatten Darko ein tiefes, dunkles Lachen entlockt. Sein Lachen klang ihr noch jetzt in den Ohren und weckte sofort ihre Sehnsucht nach ihm. Würde sie denn nie über ihn hinwegkommen? Würde sie ihn nie vergessen können? Würde sie je aufhören, von seinem kräftigen, muskulösen Körper zu träumen? Von seinen Armen, hart wie Stahl, die sie dicht und besitzergreifend an seine Brust gezogen hatten? Würde sie je vergessen können, wie er sich in ihr bewegt hatte? Würde sie sich eines Tages nicht mehr nach Darko Coda sehnen, zweifellos arrogant und selbstgefällig aber gleichzeitig bereit, sie mit seinem Leben zu beschützen? Kein anderer Mann hatte ihr ein solch tiefes Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Niemandem ausser Darko Coda war es gelungen, in ihr ein solches Feuer der Leidenschaft zu entfachen.
Sie sehnte sich nach ihm.
Mit jeder Faser ihres Körpers.

Am Montagmorgen, dem Tag, der dem Picknick folgte, fand sich Danielle allein zu Hause.
Lorelle war in ihrer Galerie, die Kinder in der Schule. Danielle war fest entschlossen, sich nie mehr so gehen zu lassen wie in den vergangenen Wochen. Darko hin oder her, es kam nicht in Frage, dass sie aussah wie eine Vogelscheuche. Sie duschte, stieg in den kurzen Rock vom Vortag und zog eine kurzärmelige blaue Bluse an, die sich weich um ihren Körper schmiegte. Die Bluse besass einen halbmondförmigen Ausschnitt, der den Ansatz ihrer Brüste erkennen liess. Danielle schminkte sich die Lider blau und steckte sich silberne Perlohrringe an.
Heute würde sie zur Abwechslung etwas für Lorelle tun, dachte sie entschlossen. Ihre Schwester hatte sich so rührend um sie und die Kinder gekümmert, dass es an der Zeit war, ihr ein bisschen Dankbarkeit entgegen zu bringen. Danielle entschloss sich für einen umfassenden Hausputz. Die körperliche Aktivität tat ihr gut und lenkte sie für ein paar Stunden tatsächlich von Darko ab. Nachdem sie das Erdgeschoss blitzblank geputzt hatte, stieg sie mit dem Staubsauger in den ersten Stock.
In diesem Moment klingelte es.
Danielle seufzte. Sie stellte den Staubsauger im Korridor ab, fuhr sich glättend über Rock und Bluse und eilte dann die Treppe hinunter zur Haustür. Wahrscheinlich war bei

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