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Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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Angehörigen des Fünften Kosmischen Reiches herzlich willkommen. Sie haben Ihre Aufgabe zufriedenstellend gelöst. Haben Sie irgendwelche Wünsche?«
    Harder war so verblüfft, dass er sekundenlang kein einziges Wort hervorbrachte. Die fremde Stimme war aus der Wand gekommen, vermutlich durch einen eingebauten Lautsprecher mit Stereo-Effekt.
    Aber was hieß hier: Angehöriger des Fünften Kosmischen Reiches? Und wer war der Berater? Erlaubte sich jemand einen Scherz mit ihm?
    »Nun mal Spaß beiseite«, sagte er trocken. »Wie lange soll ich noch hier bleiben? Ich bin völlig gesund und kann das auch beweisen. Kann ich hinaus?«
    »Wenn Sie den Raum zu verlassen wünschen, kann Ihren Forderungen sofort nachgekommen werden. Sehen Sie sich bitte überall um. Sie können ganz einfach durch die Wand gehen.«
    Die Stimme schien etwas verwirrt, so als hätte er eine höchst unsinnige Forderung gestellt.
    Harder wollte wütend aufbrausen, dann aber besann er sich noch rechtzeitig.
    Psychologischer Test! Natürlich! Jeder Raumfahrer wurde schon solchen Tests unterzogen, nur merkte man es meist erst hinterher. Spielte er jetzt aber den wilden Mann, so würden sie ihn voraussichtlich noch eine Weile hier behalten, und danach hatte er kein Verlangen.
    Er lächelte leicht, denn irgendwo waren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einige Fernsehaugen auf ihn gerichtet. Ein ganzes psychologisch geschultes Ärzteteam beobachtete ihn und kontrollierte jede seiner Bewegungen. Er aber würde ihnen den Spaß verderben.
    Krampfhaft suchte er nach einem Ausgang, einer Tür. Der Raum enthielt jedoch nur glatte Wände und dennoch musste es hier einen Ausgang geben. Er war ja auch hereingekommen.
    Langsam beschlich ihn ein unheimliches Gefühl, das immer stärker zu werden begann, als sich nichts rührte. Kein Mensch erschien.
    Es war peinlich, beobachtet zu werden, wenn man nicht wusste, von wo aus man beobachtet wurde und welche Reaktion sie überhaupt erwarteten. Benahm er sich richtig? War vielleicht nicht gerade seine sinnlose Untätigkeit und stumme Ergebenheit ein Zeichen, dass er nicht normal reagierte?
    Zur Hölle mit diesen Ärzten, dachte er erbittert. Ihre psychologischen Tests waren nichts weiter als eine Untermauerung ihrer eigenen Existenz, ihrer grenzenlosen Wichtigkeit, von der andere noch längst nicht überzeugt waren. Deshalb ersannen sie Spiele, machten Andeutungen , die kein normaler Mensch begriff, und lächelten von Zeit zu Zeit nachsichtig verstehend mit erhobenem Zeigefinger und leisem versteckten Vorwurf.
    »Gehen Sie einfach durch die Wand !«, hatte die Stimme gesagt. Harder maß mit langen Schritten den Raum aus.
    Er wusste nicht, dass er mit seinem Verhalten den ganzen riesigen Komplex durcheinander brachte. Die Positronik schickte unermüdlich Anfragen an die Logistische Sektion. Irgendein Mechanismus in dem gigantischen Block des Kugelschiffes musste sich geirrt haben. Vielleicht enthielten die fixen Schablonen einen Schaltfehler, denn so benahm sich kein Angehöriger des Fünften Kosmischen Reiches.
    Währenddessen wurde Harder von Zweifeln gemartert. Was ging hier wirklich vor?
    Die Stimme, die aus der Wand tönte, klang so seltsam resonanzlos, als gehörte sie keinem Menschen. Eine Maschine vielleicht? In seine Überlegungen klang erneut die Stimme: »Sie haben alles gut überstanden. Gemäß den Anforderungen, die an Angehörige gestellt werden, beginnt jetzt Phase eins. Der Unverwundbarkeitstest.«
    Aha , dachte Harder. Sie gaben also jetzt ihre Testversuche ganz offen zu.
    Im nächsten Augenblick stieß er einen gellenden Schrei aus.
    Mitten im Raum stand ein Monster, das ihn um einen halben Meter überragte. Es war mehr eine konische Säule aus blitzendem Metall. Am oberen Ende rotierte ein Drehkranz-System mit verwirrend vielen Öffnungen. Der Apparat lief auf Rollen und glitt aus der hintersten Ecke mit erstaunlichem Tempo auf ihn zu.
    Mitten im Raum stoppte er. Der Drehkranz rotierte schneller, und dann brüllte eine fürchterliche energetische Entladung auf. Violette Strahlenbahnen schossen auf Harder zu, doch bevor sie ihn erreichten und zu Asche verbrannten, wurden sie von einer unbekannten Kraft abgelenkt. Rechtwinklig fuhren sie in die Wände und erfüllten den Raum mit tiefer Rotglut.
    Rex Harder hatte sich instinktiv zu Boden fallen lassen, als der höllische Beschuss losbrach.
    Und das Monstrum schoss noch immer, nur richteten seine vernichtenden Strahlen erstaunlicherweise

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