Einspruch fuer die Liebe
»Brooke Parker« ans Telefon und …
Mist! – klickte aus Versehen auf das Symbol, um den Artikel bei Facebook zu liken, anstatt den Link per Mail zu versenden.
Oh nein, nein, nein.
Das war nicht gut.
»Äh … hallo. Einen Moment, bitte«, stotterte sie in den Apparat. So viel zu ihrem Multitaskingtalent.
Ein Fenster mit ihrem Facebook-Bild öffnete sich, damit sie einen Kommentar zu dem Link für »Die zehn goldenen Regeln für zwanglosen Sex« eingeben konnte.
Schnell drückte sie auf »Abbrechen«.
Und so einfach verschwand die ganze Sache.
Puh.
Da war sie nur knapp einer Katastrophe entgangen. Kein Multitasking mehr während der Arbeit, schwor sie sich. Wie das Schreiben von Textnachrichten während des Autofahrens, war es wohl nicht besonders ratsam, während einer Telefonkonferenz die Regeln für zwanglosen Sex zu recherchieren.
Brooke atmete tief durch und widmete sich wieder ihrem Telefongespräch mit Los Angeles. Die Besprechung dauerte eine knappe halbe Stunde und endete mit dem Versprechen der anderen Anwälte, ihr die überarbeiteten Verträge bis Montagmittag zuzuschicken.
Danach kümmerte sie sich noch um einige liegen gebliebene Dinge und packte ihre Aktentasche. Bevor sie ihren Computer herunterfuhr, sah sie noch einmal ihre Arbeitsmails nach und stellte mit Erleichterung fest, dass in der letzten halben Stunde kein Notfall eingetreten war.
Sie konnte endlich gehen.
Es war ein herrlicher Abend, perfekt für einen Spaziergang nach Hause. Sie schlenderte die Michigan Avenue entlang und dachte dabei über ihre Aufzugfahrt mit Cade und – noch viel wichtiger – über den Kuss vor ihrer Wohnungstür nach.
Vielleicht sollte sie seinem Essensangebot gemäß den Regeln eine Achtzig-Prozent-Nacktheitsklausel hinzufügen. Sie musste schmunzeln. Das würde sicherlich ein sehr interessanter Abend werden.
Als Brooke ihr Wohngebäude betrat, nickte sie dem Portier zu, bevor sie mit fünf anderen Personen in den Aufzug stieg. Da sie dreimal halten würden, bevor sie in ihrem Stockwerk war, zog sie ihr Smartphone heraus und checkte ihre persönlichen E-Mails.
Sie hatte zweiundfünfzig neue Mails.
Das war seltsam. Besonders, da jede einzelne von ihnen eine Benachrichtigung darüber war, dass jemand einen Kommentar auf ihrer Facebook-Seite gepostet hatte.
Schnell begann Brooke die Nachrichten durchzuklicken. Sie stammten alle von Männern.
Wenn du willst, bin ich dabei, Baby!
Gefällt Mir! gefällt mir! Gefällt mir!
Zehn Regeln, nach denen jede Frau leben sollte!
Nimm mich!!!!!!!!
Brookes Herz rutschte bis auf den Boden des Aufzugs.
Oh. Mein. Gott. Sie rief ihr Facebook-Profil auf, und da war der Link schwarz auf weiß auf ihrer Startseite, großzügig geteilt mit fünfhundertneunundzwanzig ihrer engsten »Freunde«.
Sie hatte die verdammten »Zehn goldenen Regeln für zwanglosen Sex« geliked.
13
Ford standen tatsächlich Tränen in den Augen.
Er lachte so sehr, dass er die Worte kaum herausbekam. »Brooke Parker gefällt ein Link. ›Die zehn goldenen Regeln für zwanglosen Sex‹«, las er das Update vor, das ihm und Brookes fünfhundertachtundzwanzig anderen »Freunden« von Facebook gesendet worden war.
»Ja, ja. Superwitzig.«
»Ich sollte dir für den Tipp danken«, erwiderte er. »Denn ich habe mit den Frauen bisher immer nur siebzig Prozent unserer gemeinsamen Zeit nackt verbracht. Klingt so, als ob ich die Hose noch öfter herunterlassen sollte.«
Brooke gestikulierte mit einer Fritte. »Nur damit ich Bescheid weiß, wie lange wird das hier noch dauern?« Sie hatten bereits halb aufgegessen, und es gab kein Anzeichen dafür, dass Ford es in unmittelbarer Zukunft aufgeben würde.
»Ach, das wirst du noch zu hören bekommen, wenn wir alt und grau sind.« Ford machte lückenlos weiter. »Brooke Parker will allen verkünden, dass man niemals mit einem Mann ein Bad nehmen sollte, wenn man nicht bereit ist, auch seinen Namen anzunehmen. Also bleibt bei der Dusche, Mädels!«
»Echt clever. Ein Bad nehmen, seinen Namen annehmen. Das hast du dir ja toll ausgedacht.« Brooke strich mehr Senf auf ihr Clubsandwich. »Weißt du, ich habe diese dämlichen Regeln nicht geschrieben.«
»Nein, aber du hast sie der ganzen Welt empfohlen.«
Ja, das war ihr schmerzhaft bewusst. »Ich habe dir doch schon erklärt, dass ich auf ›Abbrechen‹ gedrückt habe.«
»Das bedeutet aber nur, dass du den Link ohne Kommentar gepostet hast«, informierte er sie viel zu spät. »Aber du musst
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