Einspruch fuer die Liebe
dem Baseballspiel wieder auszugleichen.
Die Büroräume von Sterling waren ruhig, alle anderen waren bereits nach Hause gegangen. Es gefiel ihr, wenn es so still war wie jetzt – es gab ihr die Gelegenheit, ohne die üblichen Störungen nachzudenken.
Und in diesem Moment … dachte sie über Cade nach.
Du wirst Ja sagen.
Der Mann war viel zu sehr von sich überzeugt. Ein Teil von ihr fand das irritierend, aber ein anderer äußerst anziehend. In ihrem Alltag als Chefjuristin für Sterling Restaurants war sie häufig diejenige, die die Entscheidungen traf. Also war es irgendwie erfrischend, von jemandem wie Cade herausgefordert zu werden.
Aber.
Noch bevor sie es überhaupt in Erwägung ziehen würde, seine Einladung anzunehmen, musste sie die Grundregeln kennen. Sie hatte sich seit dem College nicht mehr einfach so mit Männern verabredet, und offenbar handelte es sich nun, da sie in den Dreißigern war, um eine vollkommen andere Welt.
Also rief sie Ford an, den Experten für zwanglose Verabredungen, da sie dachte, dass er genau die richtige Person war, um ihr ein paar Fragen zu beantworten. Doch leider ging er nicht dran. Brooke sprach ihm eine Nachricht auf die Mailbox, dann setzte sie sich an ihren Schreibtisch und starrte abwesend auf ihren Computer. Plötzlich wurde ihr klar, was sie da direkt vor ihrer Nasenspitze hatte.
Die Macht des Internets.
Schnell warf sie einen Blick auf die Uhr und sah, dass ihre nächste Telefonbesprechung erst in zehn Minuten angesetzt war. Also hatte sie noch reichlich Zeit für ein wenig »Recherche«. Sie drehte sich auf ihrem Bürostuhl herum und zog ihr kleines treues iPad aus der Aktentasche – sie würde auf keinen Fall ihren Arbeitscomputer für so etwas nutzen. Dann startete sie den Browser und gab bei Google »zwanglose Verabredungen« ein.
3 730 000 Ergebnisse in eins Komma acht Sekunden.
Bingo.
Sie scrollte sich durch die Links, bis sie einen fand, der direkt auf den Punkt kam. Es handelte sich um die Seite eines bekannten Frauenmagazins. »Die zehn goldenen Regeln für zwanglosen Sex.« Brooke klickte auf den Link und begann zu lesen.
1. Seien Sie von Anfang an ehrlich, was Ihre Absichten angeht. Machen Sie ihm nicht vor, dass Sie auf der Suche nach einer ernsten Beziehung sind.
Schon klar , dachte sie. Ehrlich sein. Kein Problem.
2. Gehen Sie niemals mit Erwartungen an zwanglosen Sex heran. Denken Sie daran, dass Sie beide jederzeit aussteigen können, wenn Sie es wollen.
3. Halten Sie es unkompliziert und stressfrei. Und haben Sie Spaß!
Brooke verdrehte die Augen. Sie fand, dass das alles bis jetzt doch vollkommen selbstverständlich war. Doch dann fiel ihr Blick auf die restlichen Regeln.
4. In einer zwanglosen Beziehung sollten die Verabredungen nur per SMS getroffen werden. Und je schmutziger die Nachricht, desto besser!
5. Achten Sie darauf, dass Sie sich beim Schreiben der Nachrichten mit ihm abwechseln, um das gegenseitige Interesse zu bestärken.
6. Keine persönlichen Geschenke außer Sexspielzeug und Massageöl.
7. Mindestens achtzig Prozent der gemeinsamen Zeit sollten Sie nackt oder halb nackt verbringen.
8. Rufen Sie ihn niemals einfach nur an, um Hallo zu sagen.
9. Nehmen Sie niemals zusammen ein Vollbad.
10. Unter keinen Umständen sollten Sie sich weiter treffen, wenn nur einer von Ihnen mehr will.
Während sich Brooke durch die Regeln scrollte, wusste sie nicht, ob sie lachen oder Angst haben sollte. Achtzig Prozent ihrer Zeit in einer zwanglosen Beziehung sollte sie nackt verbringen? Zählte Schlafen dazu? Duschen? Aber um Gottes willen kein Vollbad, denn die waren absolut tabu.
Das konnte doch nicht ernst gemeint sein. Keine persönlichen Geschenke außer Sexspielzeug? Na klar, denn wie konnte man besser ausdrücken, dass man jemanden mochte, aber nicht liebte, als dieser Person einfach nur so einen Vibrator zu schenken?
Lächerlich. Sie sparte sich ihre Fragen für Ford auf – die Ratschläge auf dieser Seite wirkten irgendwie unseriös.
Brookes Telefon klingelte. Zeit für ihre Telefonkonferenz.
Da sie sah, dass den »Zehn goldenen Regeln für zwanglosen Sex« ein dreiseitiger Artikel folgte – oh, den musste sie einfach lesen, nur so zum Spaß –, beschloss sie, den Link an ihre private Mailadresse zu schicken. Dann konnte sie den Rest bei einem schönen Glas Wein beenden. Da sie die Kollegen aus L.A. nicht länger warten lassen wollte und außerdem ein Profi in Multitasking war, ging sie mit einem kompetenten
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