Einspruch fuer die Liebe
1
Brooke Parker trat an die Theke des Restaurants The Shore , um ihre Bestellung fürs Mittagessen abzugeben. Doch der Mitarbeiter kam ihr zuvor.
»Hey, da ist ja meine Lieblingskundin – Hähnchen-Tacos, extra Pico.« Er grinste sie an. »Das ist mein Spitzname für Sie.«
Ja, das hatte sie kapiert. »Ich hatte schon schlimmere«, sagte Brooke, während der Mitarbeiter zur Kasse ging, um ihre Bestellung abzurechnen. Sie war wirklich eine regelmäßige Kundin und stolz darauf. Das Restaurant war nur zwei Blocks von ihrem Büro entfernt, direkt am Oak Street Beach, was es zum perfekten Rückzugsort für die Mittagspause machte. Und es gab dort die besten Hähnchen-Tacos der Stadt. Nicht dass sie voreingenommen war oder so.
Okay, vielleicht war sie ein wenig voreingenommen.
Sie hielt ihm einen Zwanzig-Dollar-Schein hin. »Und dazu nehme ich einen Erdbeer-Mango-Smoothie.«
»Ooh, ein Smoothie. Heute hauen Sie mal auf die Pauke, was?« Der Mitarbeiter war Anfang zwanzig, hatte blonde Haare und ein gebräuntes Gesicht. Er wirkte wie ein College-Absolvent, der vorhatte, diesen Sommer viel Zeit mit Beachvolleyball zu verbringen.
Er gab Brookes Bestellung an die Küche weiter und musterte sie. »So langsam bekomme ich das Gefühl, dass ich mehr über Sie erfahren sollte, Hähnchen-Tacos, extra Pico.« Er zwinkerte ihr zu. »Schließlich sehen wir uns jetzt seit einem Monat wöchentlich.« Er betrachtete das maßgeschneiderte graue Kostüm, das sie trug. »Ich glaube, dass Sie … Anwältin sind.«
»Gut geraten.«
»Ich wusste es. Ich wette, dass Sie vor Gericht knallhart sind.«
Brooke unterdrückte ein Lächeln. Sie sollte dem armen Kerl die Peinlichkeit ersparen, aber irgendwie machte das hier Spaß. »Ich bin keine Prozessanwältin.« Sie beschloss, ihm einen Hinweis zu geben. »Ich arbeite als Chefjuristin für ein hier in Chicago ansässiges Unternehmen.«
Er gab vor, zutiefst beeindruckt zu sein. »Wow, dann sind Sie also ein ganz hohes Tier! Welche Art von Unternehmen?«
»Restaurants und Bars.«
»Was für ein Zufall. Dann arbeiten wir ja sozusagen beide in der Gastronomie.« Er lehnte sich mit einem Ellbogen auf der Theke vor und warf ihr einen verführerischen Blick zu, der ihm wahrscheinlich jede Menge Trinkgeld einbrachte. »Das muss Schicksal sein.«
Oder … auch nicht. Brooke zog eine Augenbraue in die Höhe. »Sollten Sie so mit den Kunden flirten?«
Er grinste noch etwas breiter. »Wahrscheinlich nicht. Aber für Sie, Hähnchen-Tacos, extra Pico, bin ich gewillt, die Regeln zu brechen. Verraten Sie es den Langweilern aus der Chefetage einfach nicht.«
Dieses Mal musste sich Brooke auf die Lippe beißen, um ihr Schmunzeln zu unterdrücken. Jetzt konnte sie dem armen Kerl erst recht nicht mehr verraten, wer sie war. Dann sagte eine Stimme ihren Namen.
»Schwänzen Sie heute, Ms Parker?«
Als Brooke sich umdrehte, sah sie Kurt McGregor, einen der Geschäftsführer des Restaurants. »Leider nicht. Ich habe mich nur für eine kurze Pause rausgeschlichen.«
Kurt deutete auf den Mitarbeiter. »Ich hoffe, Ryan behandelt Sie gut.«
»Ryan ist höchst charmant«, versicherte sie ihm.
Der Mitarbeiter deutete zwischen ihnen hin und her. »Sie beide kennen sich?«
Kurt lachte. »Das könnte man so sagen. Ryan, das ist Brooke Parker aus der Chefetage. Sie ist die Chefjuristin von Sterling Restaurants.«
Das Grinsen auf dem Gesicht des Mitarbeiters erstarrte und machte einem panischen Blick Platz. »Oh Scheiße. Sterling Restaurants. Die Leute, die mir mein Gehalt zahlen?«
»Genau die«, bestätigte Brooke.
Der Mitarbeiter sah aus, als hätte er einen Käfer verschluckt. »Ich habe Sie gerade eine Langweilerin genannt.«
»Und ein ganz hohes Tier.«
»Bitte feuern Sie mich nicht«, flüsterte er.
Brooke tat so, als würde sie darüber nachdenken. »Es ist verlockend. Aber jemanden zu feuern verursacht eine Menge Papierkram. Und darauf habe ich an einem Freitagnachmittag keine Lust. Verschieben wir es einfach auf Montag.« Sie sah, wie er seine Augen aufriss. »Das war ein Witz, Ryan.«
Kurt räusperte sich. »Ryan, vielleicht wäre das ein guter Zeitpunkt, um nach Ms Parkers Bestellung zu sehen?«
Der Mitarbeiter richtete sich erleichtert auf. »Gute Idee. Die Bestellung von Hähnchen-Tac… ähm, ich meine, Ms Parker – kommt sofort.« Damit floh er in die Küche.
Nachdem er fort war, drehte sich Kurt zu ihr um. »Okay, ernsthaft. Soll ich ihn feuern?«
»Ach was. Er gibt mir immer eine
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