Einspruch fuer die Liebe
trotzdem noch auf deine Facebook-Seite gehen und es löschen, wenn du nicht willst, dass es auf deiner Pinnwand auftaucht.«
»Vielen Dank, Mister Oberschlau. Das weiß ich jetzt auch.« Sofort nachdem sie den Aufzug verlassen hatte, war sie in ihre Wohnung gestürmt und hatte den Post gelöscht. Doch leider war es bereits zu spät gewesen. »Ist dir klar, dass ich seit gestern Abend zweihundertsiebenunddreißig Freundschaftsanfragen bekommen habe? Alle von Männern.« Denn natürlich hatten die notgeilen Idioten ihren Status geliked, was bedeutete, dass wiederum all ihre notgeilen Idiotenfreunde Brookes Eintrag ebenfalls gesehen hatten und dabei sein wollten. »Ich wurde in den vergangenen achtzehn Stunden öfter angebaggert als in den letzten achtzehn Jahren.«
»Ich kann mir gar nicht vorstellen, warum.«
Als Ford wieder zu lachen begann, warf sie ihm einen finsteren Blick zu. »Das ist echt nicht lustig.«
»Doch, ist es.« Er grinste sie an. »Wenn ich dir auf meinem Smartphone ein paar Bilder von Ryan Gosling mit nacktem Oberkörper zeige, hast du mich dann wieder lieb?«
Brooke dachte darüber nach. »Vielleicht.«
»Das war ironisch.« Ford biss in seinen Cheeseburger. »Warum hast du dir diesen Quatsch überhaupt angesehen?«
»Ich wollte dich um Rat fragen, aber du bist nicht ans Telefon gegangen, also wollte ich vor einer Telefonkonferenz ein wenig die Zeit im Internet totschlagen.«
»Weswegen wolltest du denn meinen Rat?« Ford sah sie verschlagen an, da er natürlich sofort eins und eins zusammengezählt hatte. »Warte mal … Brooke Parker, hast du mit irgendjemandem Sex?«
»Noch ein bisschen lauter, Ford. Ich bin mir nicht sicher, ob die Leute hinten alles gehört haben.« Glücklicherweise war es in der Bar ziemlich voll und laut, und die meisten Leute waren wegen des Spiels auch schon ein wenig betrunken. Sie senkte die Stimme. »Und nein, ich habe momentan mit niemandem Sex.«
»Ah. Aber es gibt jemanden, mit dem du gerne Sex haben würdest.«
»Sagen wir, dass ich mit dem Gedanken spiele.«
»Wirklich?« Ford wirkte fasziniert. »Erzähl mir mehr. Wer ist der Typ?«
»Jemand, den ich durch die Arbeit kennengelernt habe«, antwortete Brooke. »Er hat mich gefragt, ob ich heute Abend mit ihm essen gehen will. Ich habe noch nicht zugesagt.«
»Aber das wirst du?«
Sie lächelte verlegen. »Vielleicht. Nachdem ich ihn noch genau« – sie warf einen Blick auf ihre Uhr – »zwei Stunden und sechs Minuten habe warten lassen.«
Ford warf ihr einen verwirrten Blick zu. »Warum genau zwei Stunden und sechs Minuten? Kapier ich nicht.«
»Sorry. Ist nur ein Insiderwitz.«
Sobald die Worte ihren Mund verlassen hatten, stutzte Brooke überrascht. Ford zog eine Augenbraue in die Höhe. Zwanzig Jahre lang war er derjenige gewesen, mit dem sie Insiderwitze gehabt hatte.
»Interessant«, sagte er.
»Keine große Sache«, sagte Brooke schnell. »Es geht nur um ein Abendessen.«
»Schon klar.« Ford trank einen Schluck Cola light. Dann stellte er das Glas wieder ab und warf ihr dabei einen wissenden Blick zu.
»Wirklich, Ford. Nur ein Abendessen.« Sie sah, wie er selbstgefällig nickte. »Manchmal kann ich dich echt nicht ausstehen.«
Er lachte. Schließlich hatte er das schon oft von ihr gehört. »Ich liebe dich auch, Parker.«
»Hast du noch etwas vor?«
Cade sah zu Vaughn, der ihn dabei ertappt hatte, wie er auf seine Uhr sah. »Ich überlege nur, ob ich mir jetzt direkt noch ein Bier holen oder bis zum nächsten Inning warten soll.«
»Nette Ausrede. Nur dass du das schon zum zweiten Mal machst, seit wir hier sind.«
Huxley meldete sich vom Platz links neben Vaughn zu Wort. »Zum dritten Mal. Er hat auch auf seine Uhr geschaut, als du weg warst, um dir einen Hotdog zu holen.«
Cade brummelte vor sich hin. Diese verdammten FBI -Agenten – ihnen entging einfach nichts. »Es muss furchtbar anstrengend für euch sein, diese unglaubliche Wahrnehmung zu haben und sie niemals abschalten zu können«, bemerkte er sarkastisch.
Vaughn grinste. »Ja, aber es lässt uns auch unglaublich cool aussehen.«
»Ich komme auch damit klar«, pflichtete ihm Huxley bei.
Wieder brummelte Cade vor sich hin.
Allerdings war er zugegebenermaßen schon ein wenig reizbar. In knapp zwanzig Minuten – nicht dass er mitzählte oder so etwas, würde seine Essenseinladung an Brooke auslaufen, und bis jetzt hatte er noch nichts von ihr gehört. War sie wirklich nicht interessiert? Das kaufte er ihr nicht ab.
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