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Einstein, Quantenspuk und die Weltformel (German Edition)

Einstein, Quantenspuk und die Weltformel (German Edition)

Titel: Einstein, Quantenspuk und die Weltformel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janick P. Mischler
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Äquivalenzprinzip dadurch verletzt werden. Dieses Prinzip ist allerdings bisher in allen Experimenten sehr gut bestätigt worden. Falls es mit einem Experiment gelingen sollte, das Äquivalenzprinzip zu widerlegen, wäre das ein Hinweis auf die Unvollständigkeit der Allgemeinen Relativitätstheorie und damit ein starkes Argument für die Existenz einer übergeordneten Theorie, die von der Wissenschaft seit Jahrzehnten vermutet wird. Angesichts der experimentellen Belege scheint die Abschirmung der Gravitation ein Beinschuss in ein Kernprinzip der Relativitätstheorie zu sein. Wie sieht es aber grundsätzlich mit der Existenz von Antigravitation aus? Das Damokles-Schwert für Einstein oder doch nur Hirngespinst?
    34 Die „Göde“-Stiftung prämiert das erste reproduzierbare Experiment zur „Überwindung der Schwerkraft“ mit einer Million Euro. Wenn es Ihnen gelingt, effektiv durch die Beeinflussung der Gravitation eine Masse eine Minute lang schweben zu lassen, sind Sie viel Geld und einen Nobelpreis reicher.
    Antigravitation könnte sich durchaus mit der Relativitätstheorie vertragen. Zumindest würde sie das Äquivalenzprinzip nicht dahingehend verletzen, als dass bei gleichem Ort und Geschwindigkeit weiterhin alle Energien und Massen dieselbe Fallkurve durchlaufen würden – auch wenn die Fallkurve nicht zum Zentrum der Antigravitationsquelle hinführt, sondern die Gegenstände abstösst. Die Fallkurve wäre aber wie bei der Gravitation unabhängig von der Beschaffenheit der Objekte dieselbe. Andererseits könnte man natürlich argumentieren, Antigravitation könnte ebenfalls zur Abschottung beziehungsweise Abschwächung der Gravitation dienen, was aber wiederum kein Widerspruch sein muss, da innerhalb der resultierenden Gesamtgravitation wiederum alle Körper dieselben Fallkurven durchlaufen.
    Aus unserer Erfahrung kennen wir nur die Gravitation, die uns auf der Erde hält und die Struktur des Universums massgeblich prägt. Damit Antigravitation entstehen kann, sich die Raumzeit folglich nicht krümmt, sondern gewissermassen „erhebt“, ist ein Gegenstück zur Masse oder Energie notwendig. Hierbei sprechen wir nicht von Antimaterie, denn Antimaterie ist nur das Gegenstück zur Materie hinsichtlich der Teilchenladungen. Die Protonen, Elektronen und Neutronen der Antimaterie haben gerade die umgekehrte Ladung gegenüber den Protonen, Elektronen und Neutronen der Materie. Zudem ist Energie gemäss Einsteins berühmter Formel „e=mc 2 “ äquivalent zur Masse. Treffen Materie und Antimaterie aufeinander, zerstrahlen sie in Energie. Jede Energie wiederum krümmt die Raumzeit. Da wir in der Raumzeit aber einen Hügel, und keine Senke, hervorrufen wollen, brauchen wir offensichtlich das Gegenstück zur Energie, um Antigravitation zu erzeugen.
Was aber ist das Gegenstück zur Energie?
    Es handelt sich dabei um eine Materie mit negativer Energiedichte, die plakativ als exotische Materie bezeichnet wird. Exotisch, weil diese Materie nicht aus Protonen, Neutronen und Elektronen bestehen kann. Exotisch aber auch, weil Materie mit negativer Energiedichte unseren Verstand übersteigt und bisher nicht beobachtet werden konnte. Die konfuse Vorstellung von Antimaterie, die viele Menschen haben, die nicht genau wissen, was Antimaterie ist, trifft dementsprechend eher auf exotische Materie zu.
    Mit exotischer Masse wäre es prinzipiell möglich, eine Antigravitationswirkung zu entfalten, in der der Raum nicht gekrümmt, sondern gewissermassen aufgebläht wird. Exotische Materie existiert bisher aber nur hypothetisch. Niemand weiss, ob es sie überhaupt gibt. Vielleicht sind in unserem Universum nur Raumzeitkrümmungen möglich, wodurch es nur eine anziehende Gravitation, die Schwerkraft, geben kann. Es wäre aber denkbar, dass in einem umgebenden Hyperraum oder einem Paralleluniversum die Raumzeitkrümmungen als Raumzeiterhebungen wirken und dadurch eine abstossende Kraft, eine Antigravitation, entfalten. Etwa so, wie ein Stein auf einer gespannten Alufolie von oben betrachtet eine Senke verursacht, von unten betrachtet aber einen Hügel. Ein weiteres Indiz für die Existenz von Antigravitation ist das Postulat des Weissen Lochs, dem Gegenteil des Schwarzen Lochs. Ein Weisses Loch stösst Materie aus und ist damit gewissermassen die Verkörperung der Antigravitation schlechthin.
    Eine Form der Antigravitation ist die hypothetische dunkle Energie, die nach gängiger Lehrmeinung ungefähr zwei Drittel des Universums

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