Einstein, Quantenspuk und die Weltformel (German Edition)
existieren Extremzustände, zu deren Erklärung Quantenphysik und Relativitätstheorie in einer umfassenderen Theorie aufgehen müssten. Es wäre sogar denkbar, dass im Kern eines Schwarzen Loches solche stabile seltsame Materie zur Absorption der angezogenen Materie führte. Oder sogar für einen Teil der Anziehungskraft verantwortlich wäre. Bei der Betrachtung von Schwarzen Löchern besteht nämlich bis heute das Problem, dass bereits am Ereignishorizont die Raumzeitkrümmung eine Beschleunigung (Gravitation) entwickelt, die stärker und prinzipiell schneller als das Licht ist (ansonsten könnte das Licht entweichen).Eine solche Gravitationswirkung geht aber prinzipiell in einer für die vier dimensionalen Raumzeiten unverträglich starken Raumzeitkrümmung auf. Eine Raumzeitkrümmung, die eine Senke mit einer annähernd unendlichen Steigung bewirkt und einhergeht mit einer räumlichen „Zerstörung“ der Raumzeitstruktur. Denkbar wäre nun, dass die Gravitation sich zumindest ausserhalb des Zentrums auf ein verträgliches (aber dennoch extremes) Mass beschränkt. Das Phänomen, das selbst Licht dem Ereignishorizont nicht entfliehen kann, wäre dann nicht mehr nur auf die Gravitationswirkung, sondern auf eine massgebliche bisher fünfte (hypothetische) Grundkraft der Physik zurückzuführen. Eine Grundkraft, die bisher unentdeckt geblieben ist, aber von einigen Wissenschaftlern zumindest nicht ausgeschlossen wird. Eine Grundkraft, die in stabiler seltsamer Materie zu suchen ist.
33 Diese Anziehungswirkung, die von seltsamer Materie ausgeht, ist mit den vier bekannten Grundkräften der Physik nicht zu erklären. Findet sich in der Seltsamen Materie der Schlüssel zu einer fünften Grundkraft, nach der einige Physiker aufgrund der Unvereinbarkeit von Relativitätstheorie und Quantenphysik bisher erfolglos gesucht haben?
2.2.11 Antigravitation und dunkle Energie
In der Physik stehen bekanntlich viele Lücken offen, die es zu füllen gibt. So geht man davon aus, dass zu jeder physikalischen Existenz ein Gegenstück existiert. Zu jedem Plus gibt es ein Minus, zu jeder Kraft eine Gegenkraft, zu jedem Teilchen ein Antiteilchen.
In makroskopischen Sphären, in den Dimensionen des Sonnensystems und des Universums, ist es mit diesem Symmetrieprinzip bisher aber nicht weit her. Wenn es zu jeder physikalischen Existenz ein Gegenstück gibt, dann muss es doch auch zur Gravitation, Energie oder zum Schwarzen Loch ein Gegenstück geben. Zumindest dann, wenn die Natur konsistent ist und damit ein durch das Band gleiches Verhalten zeigt, egal ob wir uns in der Welt des Kleinen (Quantenphysik) oder in der Welt des Grossen (Relativitätstheorie) bewegen.
Wo aber sind die Gegenstücke in der Welt des Grossen? Wo finden wir die Gegenstücke zur Gravitation, zur Energie oder zum Schwarzen Loch? Und wie fundamental ist das Symmetrieprinzip wirklich? Gibt es zu allem in unserem Universum eine Symmetrie oder sogar zum Universum selber? Eine Art Spiegeluniversum? Und was ist mit den Dimensionen, dem Raum oder der Zeit?
Werfen wir einen Blick auf die Allgemeine Relativitätstheorie, können wir vermuten, dass es zur Gravitation ein Gegenstück gibt, die Antigravitation. Die Gravitation ist veranschaulicht gesprochen eine Senke in der Raumzeit, eine Art „Krater“, in die Objekte hineinrutschen, wodurch das entsteht, was wir als Gravitation bezeichnen. Die Antigravitation kann man sich bildhaft als Hügel in der Raumzeit vorstellen. Alle Objekte, die sich auf diesem Hügel befinden, rutschen hinunter. Desto stärker die Antigravitation, desto höher und steiler der Hügel. Antigravitation wirkt immer als abstossende Kraft.
Die Millionenfrage 34 besteht nun darin, ob es eine solche Antigravitation in der Natur überhaupt gibt – schliesslich konnte sie noch nie beobachtet werden – und wie eine solche Antigravitation erzeugt werden kann. Die Allgemeine Relativitätstheorie ist in dieser Grundsatzfrage wenig visionär. Nach Einstein sollte zumindest die Abschirmung der Gravitation nicht möglich sein. Denn dadurch würde das Äquivalenzprinzip verletzt, wonach alle Energien und Massen dieselbe Fallkurve durchlaufen, wenn der Ausgangsort und die Geschwindigkeit übereinstimmen. Ein Ball, eine Feder und ein Hammer fallen im Vakuum genau gleich zu Boden. Die Fallkurve ist unabhängig von der Beschaffenheit der Materie. Wäre es allerdings möglich, die Gravitation abzuschirmen, könnten die Fallkurven manipuliert und das
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