EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)
mochte Tibbits Polizisten.
„Möge Gott Eisenheim beistehen!“, sagte Tibbits, bevor er aus seinem Repertoire vergangener Reden eine etwas wackelige über Teamwork und Pioniergeist zum Besten gab.
Hanaa
Hanaa war ein neugieriges kleines Mädchen. Seit man sie von ihrer Mami getrennt hatte, war vieles passiert. Obwohl sie so klein war, konnte sie sehr gut verstehen, was um sie herum geschah.
Sie war weit gereist, bis sie endlich dort angekommen war, was sie derzeit als ihr Zuhause betrachtete. Es war anders als bei Mami. Hier waren viele Männer. Einige waren auch recht lustig und spielten sehr oft mit ihr. Dann aber bekamen diese Männer immer sehr viel Ärger mit einem anderen Mann. Der andere Mann war älter als die meisten anderen hier und er hatte tiefe Narben an seinen beiden Handgelenken. Er hatte auch einen langen grauen Bart und schrecklich dunkle Augen. Anfänglich hatte sie sich gefragt, ob sie sich vor dem alten Mann fürchten müsste, und dann aber bemerkt, dass dieser alte Mann nur ihr gegenüber immer besonders freundlich war. Hanaa hatte eine ausgeprägte Beobachtungsgabe. Sie konnte anhand der Verhaltensweise der vielen Männer untereinander sehr gut erkennen, wer hier was zu sagen hatte. Am meisten hatte der alte Mann zu sagen. Der alte Mann sprach ein bisschen ihre Sprache. Die anderen aber verstand Hanaa nicht. Es gab auch eine Frau hier, die versuchte, sich um sie zu kümmern. Hanaa spielte gerne mit ihr, doch sie fragte sich, wann sie auch einmal mit anderen Kindern spielen dürfte.
Gestern hatte die alte Frau ihr Farben mitgebracht und viele Blätter. Daraufhin hatte Hanaa viele Bilder gemalt. Und bei einem, das sie gemalt hatte, hatte sich der alte Mann dann ganz erschrocken.
Hanaa war das jetzt wieder eingefallen, während sie in ihrem Bett lag und kurz vor dem Einschlafen war. Sie wollte das Bild noch einmal sehen, noch einmal den Versuch wagen, mit ihrem kindlichen Verstand den Zusammenhang zu ermessen, was das sein könnte, das den alten Mann so erschrocken hatte.
Hanaa schlüpfte aus der schweren Wolldecke hervor und tapste barfüßig von ihrem Bettchen zu dem alten Holztisch, auf dem ihre Bilder und die Malstifte lagen. Sie knipste einen alten angerosteten Lichtkörper an, der mit einer völlig verrotteten Schraubzwinge an der Tischplatte befestigt worden war, und ein bernsteinfarbenes, ebenso altes Licht erhellte widerwillig den Tisch.
Da lag das Bild vor ihr. Es lag da, als wäre es etwas ganz Besonderes. Hanaa betrachtete das Bild eingehender. Ihr gefiel sehr gut, was sie da gemalt hatte. Es zeigte einen Mann, der ganz in Schwarz gekleidet war. Der Mann hatte eine kleine Narbe im Gesicht und wie ihn Hanaa tags zuvor gemalt hatte, befand sich der Mann mitten in der Luft, zwischen Sonne und Boden. Seine Haare hatte Hanaa grau gemalt, seine Haut gelb. Das, was ihr aber am besten an dem Mann gefiel, war sein ganz großes, blutrotes Herz. Das hatte Hanaa auf seine Brust, über seine schwarzen Kleider, gemalt. Und ganz weit unten, wo der Boden war, hatte Hanaa ein Haus mit vergitterten Fenstern gemalt. Daneben stand sie. Auch sie hatte so ein blutrotes Herz wie der Mann in Schwarz, der durch die Luft auf dem Weg zu ihr war.
Nur ihres war viel, viel größer!
Hanaa
Eisenheim Zweites Buch
Saul Peterson
This is a work of fiction. Names, characters, places, and incidents are products of the author's imagination or as used fictitously and are not to be construed as real. Any resemblance to actual event, locales, organizations, or persons, living or dead, is entirely coincidental.
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Wehe dem, der ein Kind kränkt!
Fjodor Michailowitsch Dostojewskij
….to be continued.
Eisenheim 2. Buch: 'Hanaa' erscheint im Juni 2014
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