EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)
Auffahrt hinaufrollen hörte. Tibbits ließ Eric und Forester an einem großen Tisch vor seinem Schreibtisch Platz nehmen und wies jenen Angestellten, der die beiden Männer in sein Büro begleitet hatte, an, ihnen etwas zum Trinken zu bringen. Tibbits schritt daraufhin wieder ans Fenster und sah hinab vor das Haus. Er sah den stellvertretenden CIA-Direktor Charles Manning aus der Beifahrerseite eines dunklen Lincoln aussteigen. Auch sein Fahrer war ausgestiegen und half Manning. Manning hatte einen schweren Verband unter seinem Hemd sowie unter seinem rechten Hosenbein. Tibbits hatte von der Schießerei gehört. Manning war in die linke Schulter und in das rechte Bein getroffen worden.
Der Fahrer half Manning nun auf die Beine, reichte ihm eine Krücke vom Rücksitz, legte ihm sein Sakko über die Schultern und drückte ihm anschließend seinen Aktenkoffer in die rechte Hand. Manning humpelte auf der Krücke dem Eingang entgegen. Tibbits brummte kurz mürrisch in sich hinein. Manning sah nicht wirklich kooperativ aus. Dann drehte er sich zu Eric und Forester und sagte: „Ich denke, wir sind gleich komplett!“
Wenige Minuten später humpelte Manning durch die Tür. Er schickte einen misstrauischen Blick durch das Zimmer, bevor er Eric Bishop, Derek Forester sowie den stellvertretenden Verteidigungsminister Ben Tibbits begrüßte. Ben Tibbits trug eine dicke weinrote Strickjacke über seinem Hemd, hatte einen Becher Kaffee in seiner Hand und wirkte auf Manning wie ein Märchenonkel, der sich in der Jahreszeit vertan hatte. Manning war nicht dumm. Genauso wog man Menschen in Sicherheit, bevor man ihnen einen Dolch in den Rücken jagte.
Eric Bishop kannte er mittlerweile. Sie hatten gemeinsam die Operation Black-Jack ins Leben gerufen. Er verband mit Eric Bishop aber nicht nur gute Erinnerungen. Er konnte sich vage daran erinnern, dass Bishop in dem ganzen Durcheinander, nachdem Eisenheim auf ihn geschossen hatte, einen kühlen Kopf bewahrt hatte. Er hatte verschwommene Erinnerungen an diese Nacht. Aber irgendwo da war auch diese eine abgeklärte Person gewesen, die komplett in Jeans gekleidet gewesen war. Den Mann neben Bishop identifizierte Manning als Derek Forester, den ehemaligen Mitarbeiter des CIDs, der unter anderem Jonathan Eisenheim auf seiner Mission hätte begleiten sollen. Obwohl er saß, war Forester körperlich eine imposante Erscheinung.Tibbits stellte seinen Becher Kaffee auf den Tisch und schritt Manning entgegen. Er reichte ihm die Hand. Manning löste dazu seine Linke von der Krücke und bewegte sich schließlich zum Tisch. Forester und Bishop erhoben sich, während Manning seinen Aktenkoffer zu Boden stellte, sich zuerst von seiner Krücke befreite und dann von seinem Sakko. Er nahm gegenüber Eric und Forester Platz und sah schließlich Tibbits an, der sich zwischen ihn und den beiden Männern an die Spitze des Tisches setzte. Ein Angestellter Tibbits kam durch die Tür und rollte einen Wagen mit Kaffee und kalten Getränken herein. Er stellte ihn neben Tibbits ab und verschwand so lautlos, wie er zuvor aufgetaucht war. Er schloss die Tür hinter sich. Dann folgte Stille.
„Meine Herren!“, begann Tibbits und schickte ein freundliches und entspanntes Lächeln in die Runde, während er vom Servierwagen drei Becher sowie eine Thermoskanne mit Kaffee nahm und sie vor sich auf den Tisch stellte. „Ich bin froh, dass Sie meiner Einladung gefolgt sind!“ Tibbits griff noch nach drei kleineren Wasserflaschen und drei Gläsern. Als er die Getränke auf dem Tisch vor ihnen verteilt hatte, schien er zufrieden. „Das ist unsere Chance, diesen Fall gemeinsam zu durchleuchten. Wie Sie wissen, wurde das Ministerium von der DIA in Kenntnis gesetzt!“ Dabei sah Tibbits zu Manning. „Wenn wir uns hier und heute nicht einig werden, die Karten offenlegen, um die Konsequenzen abschätzen zu können, wird es eine öffentliche Anhörung vor dem Senat geben. Die CIA wie auch die DIA würden dadurch einen großen Schaden erleiden. Ganz zu schweigen von Ihren persönlichen Schicksalen.“
Manning wusste, warum sie beim stellvertretenden Verteidigungsminister gelandet waren. Sie waren nicht geladen, weil das Ministerium glaubte, eine der beiden Geheimdienstbehörden könnte Schaden erleiden. Sie waren hier, weil das Ministerium überinformiert war: Ein kleines dreijähriges Mädchen war zwischen die Fronten der beiden größten US-amerikanischen Geheimdienste geraten. Wenn das Verteidigungsministerium damit in
Weitere Kostenlose Bücher