Eisige Umarmung (German Edition)
schon an, bei der ganzen Familie zu wirken.
Ein Blick zeigte Judd, dass Walker recht hatte. Wir leben schon mit Gefühlen, seit die Kinder sich hier angepasst haben. Es wird ihnen nicht schaden.
Nein . Walkers Stern drehte sich auf eigenartige Weise in der Mitte des familiären Netzes. Er war kein Kämpfer, niemand hatte je herausgefunden, was diese Bewegung bedeutete. Ein neuer Geist ist im Netz.
Judd blinzelte und sah noch einmal hin. Brenna war durch ihn mit dem Netzwerk verbunden, sein starker Geist schützte sie. Kein anderer konnte sie berühren, doch ihr wildes, leidenschaftliches Wesen beeinflusste bereits den Energiefluss. Das ist Brenna . Sie konnte diesen ungebärdigen silbernen Stern mit den blauen Zacken nicht selbst sehen, aber ihn beruhigte dieser Anblick. Nun konnte er sie überall beschützen. Er würde es sofort wissen, wenn sie auch nur eine einzige Träne vergoss.
Sie stärkt das Netz.
Natürlich tat sie das. Sie ist eine Wölfin.
Bist du sicher?
Das galt nicht mehr Brenna. Ja, ich bin in Sicherheit. Judd tastete hinter sich und ergriff die Hand seiner Frau. Hast du die anderen Veränderungen im Netz gesehen? Zarte bunte Funken statt des üblichen Schwarz-Weiß.
Ich glaube, sie stehen für eine früher unterdrückte Fähigkeit von Toby. Keine der bekannten Kategorien passt, aber ich habe einen Verdacht.
Judd ebenfalls. Lass uns später darüber sprechen.
Hawke kniff die Augen zusammen, als Walker einen Schritt zurück machte. „Als ich ging, warst du blau angelaufen. Ich dachte schon, ich könnte dein Grab schaufeln, aber nun finde ich dich … äußerst zufrieden mit dir selbst vor.“ Er sah in den aufgewühlten Schnee. Lara konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Willst du keine Erklärung abgeben?“
„Nein.“ Judd spürte in seinem Kopf, dass Brenna rot wurde, sie hatte bemerkt, dass ihre Rudelgefährten Spuren ihrer heftigen Vereinigung noch riechen konnten. Ihm gefiel der Gedanke, dass sein Geruch auf ihr lag. „Es besteht keine Notwendigkeit.“
Hawke brummte, aber seine Augen blickten belustigt. „Stimmt. Auf zur Höhle.“
„Einen Moment noch“, sagte Riley.
Judd sah ihn an, während die anderen bereits vorausgingen. Brenna wurde ganz steif neben ihm. Ihr Bruder trat ein paar Schritte vor. „Wenn sie jemals deinetwegen weint, breche ich dir alle Knochen, reiße dich in Stücke und verfüttere dich an die wilden Wölfe.“
„Riley!“ Brenna schien schockiert zu sein.
Judd keineswegs – hinter seinem ruhigen Äußeren war Riley genauso wild entschlossen wie Andrew, Brenna zu beschützen. „Ich glaube, Brenna ist absolut in der Lage, das selbst zu tun.“
„Judd!“
Auf Rileys Gesicht breitete sich ein ungewohntes Lächeln aus. „Das will ich wohl meinen!“ Er streckte den Arm aus, küsste seine nach Luft schnappende Schwester auf die Wange, verwandelte sich und verschwand.
„Ich kann nicht fassen, dass du das wirklich gesagt hast.“ Brenna warf Judd einen finsteren Blick zu. „Ich würde dir nie etwas tun.“
Ihr Zorn reizte ihn zum Lachen. „Ich bete dich an.“ Und nun konnte er sie endlich wirklich beschützen – er hatte ihr nicht erzählt, dass ihr Geist durch Enriques Eingriffe unter starkem Druck stand. Als Gestaltwandlerin hatte sie keine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren. Früher oder später wäre sie in ein kritisches Stadium geraten.
Sie war nur noch gesund, weil das Band auch in seinem unerweckten Zustand auf irgendeine Weise genügend Energie abgezogen hatte – nur deshalb war Brenna noch nicht zusammengebrochen. Aber nun konnte er ganz bewusst den Druck regulieren, ihn vermindern und sie schützen, bis sie es selbst tun konnte. Es würde ein hartes Stück Arbeit für sie sein, das zu lernen, aber es war nicht unmöglich, denn Brenna hatte einen starken Willen. „Du bist die starrsinnigste und schönste Frau, die ich kenne.“
„Oh … wie soll ich denn noch länger wütend sein, wenn du solche Dinge sagst?“ Sie stampfte mit dem Fuß auf, aber um ihre Lippen spielte bereits ein Lächeln. „Du bist auch schön.“ Sie grinste, als er eine finstere Miene machte. „Aber ich habe noch nie einen Mann getroffen, der mich dermaßen auf die Palme bringt.“
„Dumm gelaufen. Jetzt bist du an mich gebunden.“
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und flüsterte an seinen Lippen. „Das gefällt mir aber.“
Er wollte sie küssen, aber sie duckte sich weg. „Wenn du einen Kuss willst, musst du ihn dir schon holen.“ Eine
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