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Eisige Umarmung (German Edition)

Eisige Umarmung (German Edition)

Titel: Eisige Umarmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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wurde trotz aller Pein der Beschützerinstinkt in ihm wach. Er schob einen Schild vor ihrer beider Verbindung, die es eigentlich gar nicht geben konnte, und konnte gerade noch hören, dass sie erleichtert aufseufzte. Sekunden später löschte der Schmerz jeden Gedanken aus seinem Kopf.

 
    46
    Shoshanna und Henry Scott trafen sich nach der Operation in ihrer gemeinsamen Wohnung. Die Entfernung der Implantate war ebenso wie ihr Einsetzen vom engsten Mitarbeiter Aleine Ashayas vorgenommen worden. Beide Eingriffe hatten ungefähr eine Stunde gedauert, denn die Implantate waren bereits mit den Nervenzellen verbunden gewesen.
    „Wie fühlst du dich“, fragte Shoshanna.
    „Leichte Kopfschmerzen und etwas schwach auf den Beinen, aber das geht sicher bald vorbei.“ Die Frage hatte nur dem körperlichen Befinden gegolten, und Henry hatte sie auch genau so verstanden und beantwortet. Sie waren nur zu Propagandazwecken ein Ehepaar – Menschen und Gestaltwandler schien es zu gefallen, dass zwei Mitglieder des Rats miteinander verheiratet waren.
    „Bei mir ist es ähnlich.“ Sie setzte sich neben ihn. „Zum Glück haben wir unsere Implantate erst nach den anderen acht bekommen.“ So waren sie durch die katastrophalen Fehlschläge gewarnt gewesen. „Leider sind sie so beschädigt, dass eine Wiederherstellung nicht möglich ist.“
    „Vielleicht sollten wir doch davon Abstand nehmen, die Daten zur Sicherung ins Medialnet zu setzen.“
    „Nicht doch.“ Darin stimmte Shoshanna mit den anderen Ratsmitgliedern überein, obwohl deren Entscheidungen im Allgemeinen von wenig Weitblick zeugten. „Wenn wir sie weiter dort lagern, können wir das Leck ausfindig machen. Aleine wird die Stücke schon wieder zusammensetzen.“
    „Es wird Monate, vielleicht sogar Jahre dauern, bis sie wieder dort anknüpfen kann, wo sie vor der Sabotage aufgehört hat.“ Henry rutschte unruhig auf dem Sessel hin und her. „Es ist verwirrend, wieder zu dieser ineffektiven Methode der Kommunikation zurückzukehren.“
    In den letzten zwei Monaten hatten sie wie eine gut geschmierte psychische Einheit funktioniert, hatten alle Gedanken miteinander geteilt. Doch sie waren nicht zu einem Geist verschmolzen – Shoshanna wusste, dass sie mehr Macht als der Rest der Gruppe hatte. Ein Verstand übernahm offensichtlich immer die Herrschaft. Nie war es den anderen acht gelungen, in Henrys oder in ihr Gehirn einzudringen, aber umgekehrt war es möglich gewesen. „Eines Tages werden wir wieder damit anfangen können. Wie verhalten sich die restlichen vier Probanden?“
    „Sie sind noch am Leben, aber ziemlich durcheinander.“
    Shoshanna stand auf. „Kümmere dich darum.“
    „Das habe ich schon.“ Henry erhob sich ebenfalls. Ihre Gehirne arbeiteten noch immer sehr aufeinander bezogen, aber ohne das Implantat würde sich diese enge Verbindung mit der Zeit verlieren. „Vor meiner Operation habe ich einen letzten Befehl gegeben. Sie werden innerhalb der nächsten acht Stunden einer nach dem anderen aus dem Leben scheiden.“
    „Sehr schön.“ Die anderen Ratsmitglieder hatten keine Ahnung, was Macht über Leben und Tod bedeutete. Sonst hätten sie Programm I weit schneller vorangetrieben und wären nicht in diesem Schneckentempo vorgegangen. „Das fügt sich alles ganz wunderbar.“ Nun mussten sie nur noch dafür sorgen, dass der Rat sich nicht ganz von dem Projekt zurückzog. Es musste weitergehen. Shoshanna wollte Königin werden, das Leben der anderen in ihren Händen halten.

 
    47
    Die eingesperrte Wölfin in Brenna stand kurz davor durchzudrehen. „Bitte, Baby.“ Immer wieder strich sie Judd die Haare aus der Stirn, sein Kopf lag inzwischen in ihrem Schoß. Er war jetzt drei Stunden weg, hatte auch noch ihren Anteil an Schmerzen übernommen. Sie wäre längst zusammengebrochen, wenn sie nicht sicher gewesen wäre, dass er noch am Leben war. Ihr Herz wusste es, denn sie waren innerlich verbunden, auch wenn niemand dieses Band sehen konnte.
    Schon lange war es vollkommen dunkel und bitterkalt. Vor ein paar Minuten hatten Judds Lippen eine blaue Färbung angenommen, als sei seine innere Batterie leer. Jede Faser in ihr schrie danach, Hilfe zu holen, aber sie hatte ihm versprochen, dass niemand sich einmischen würde. Sie umklammerte ihr Handy, während ihre Augen über seinen starren Körper glitten. Seine Brust hob und senkte sich, Atem strömte aus seinem Mund. Aber er war so fürchterlich kalt. Noch kälter als Schnee.
    Das durfte nicht

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