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Eisige Umarmung (German Edition)

Eisige Umarmung (German Edition)

Titel: Eisige Umarmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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vollkommen Fremdes, es konnte einen äußerst schmerzhaften Kontrollverlust nach sich ziehen. Aber sein Volk hatte das Böse hervorgebracht, das Brenna zerbrochen hatte. Wenn sie Berührung brauchte, würde er sie ihr geben.
    Sehr warme Finger drückten leicht auf seine Wange. „Sie sind verletzt. Ich werde das versorgen.“
    „Warum sind Sie nicht bei Sascha?“ Sascha war ebenfalls eine abtrünnige Mediale, aber sie war keine Mörderin, sondern eine Heilerin. Judd dagegen hatte Blut an den Händen. „Ich war der Meinung, Sie seien um acht Uhr heute Abend zu einer Sitzung verabredet.“ Es war bereits fünf nach acht.
    Brennas Finger strichen über seinen Kiefer, verharrten kurz, bevor sie die Hand wieder herunternahm. Ihre Wimpern hoben sich und enthüllten, was sich fünf Tage nach ihrer Rettung in ihren dunkelbraunen Augen verändert hatte. Eine so seltsame Farbzusammenstellung hatte er bislang weder bei einem Menschen noch bei Gestaltwandlern oder Medialen jemals gesehen. Um die nachtschwarzen Pupillen lagen leuchtend arktisch-blaue Zacken, die auch das Braun der Iris durchzogen und Brennas Augen das Aussehen eines zerbrochenen Spiegels gaben.
    „Es ist vorbei“, sagte sie.
    „Was?“ Tai stöhnte, aber Judd reagierte nicht. Der Junge war keine wirkliche Gefahr – Judd hatte ihm lediglich ein paar Treffer gestattet, weil er wusste, wie die Wolfsgemeinschaft funktionierte. Wenn man im Kampf geschlagen wurde, war das zwar schlimm, aber immer noch besser, als zu verlieren, ohne überhaupt Widerstand geleistet zu haben.
    Tais Gefühle interessierten Judd nicht. Er wollte nicht Teil der Welt der Gestaltwandler werden. Aber Marlee und Toby, seine Nichte und sein Neffe, mussten ebenfalls in den unterirdischen Tunneln der SnowDancer-Höhle überleben, und seine Feinde konnten auch ihre werden. Deshalb hatte er den Jungen nicht dadurch beschämt, dass er den Kampf beendet hatte, bevor er richtig beginnen konnte.
    „Kommt er wieder in Ordnung?“, fragte Brenna, als Tai erneut aufstöhnte.
    „Es dauert nur ein paar Minuten.“
    Sie sah ihn wieder an und holte tief Luft. „Sie bluten ja!“
    Er trat einen Schritt zurück, ehe sie seine zerfetzten Unterarme berühren konnte. „Nichts Ernstes.“ Das stimmte. Als Kind war er den schrecklichsten Schmerzen ausgesetzt worden und hatte gelernt, die Empfindungen abzublocken. Ein guter Medialer spürte nichts. Und ein guter Pfeilgardist spürte sogar noch weniger als nichts.
    So wurde das Töten einfacher.
    „Tai hat seine Krallen benutzt.“ Zornig sah Brenna den an der Wand zusammengesunkenen Mann an. „Warte nur, bis Hawke davon Wind kriegt –“
    „Das wird er nicht. Sie werden ihm nämlich nichts sagen.“ Judd brauchte keinen Schutz. Wenn Hawke nur eine Ahnung davon gehabt hätte, wer Judd in Wirklichkeit war, was er getan hatte, was aus ihm geworden war, hätte ihn das Alphatier der SnowDancer schon bei ihrer ersten Begegnung erledigt. „Erklären Sie mir lieber, was Sie vorhin mit Ihrer Bemerkung über Sascha gemeint haben.“
    Brenna runzelte die Stirn, sagte aber nichts weiter zu den Kratzern auf seinen Armen. „Es ist vorbei mit den Heilungssitzungen. Ich habe genug.“
    Judd wusste, wie viel Gewalt ihr angetan worden war. „Sie müssen unbedingt weitermachen.“
    „Nein.“ Kurz und knapp, ein eindeutiges Schlusswort. „Ich will niemanden mehr in meinem Kopf haben. Niemals. Und Sascha kann sowieso nicht mehr hinein.“
    „Das ergibt keinen Sinn.“ Sascha hatte die seltene Gabe, sowohl mit Medialen- als auch mit Gestaltwandlergehirnen leicht Kontakt herstellen zu können. „Sie haben gar nicht die Fähigkeit, sie auszuschließen.“
    „Jetzt schon – irgendetwas hat sich verändert.“
    Tai kam hustend zu Bewusstsein, und sie sahen beide zu, wie er sich an der Wand hochstemmte. Er zwinkerte mehrmals und griff sich an die Wange. „Jesus, mein Gesicht fühlt sich an, als wäre ein Laster reingefahren.“
    Brenna kniff die Augen zusammen. „Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?“
    „Ich –“
    „Spar dir deine Ausreden. Warum hast du Judd angegriffen?“
    „Das geht Sie nichts an, Brenna.“ Judd spürte, wie das Blut auf seiner Haut bereits trocknete, sich die Zellen wieder schlossen. „Tai und ich sind zu einer Einigung gekommen.“ Er sah den anderen an.
    Tai biss die Zähne zusammen, aber er nickte. „Wir sind quitt.“
    Und ihre jeweilige Stellung im Rudel war zweifellos geklärt – wenn Judd nicht sowieso schon einen höheren

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