Eiskalt Entflammt
und jeder von uns hat seine eigenen Dämonen, gegen die er kämpft.“
Behutsam zog er sie ins Haus und brachte sie ohne viel Aufheben s ins Bad. Nachdem sie die nassen Klamotten los waren, standen sie gemeinsam unter der Dusche.
„Ich danke dir. Es wäre an der Zeit, dass ich dich auch einmal rette.“
Er liebte es , sie lächeln zu sehen. Sie tat das noch zu selten. „Du rettest mich jeden verdammten Tag, den du bei mir bist.“ Er sah sie ernst an, warf ihr ein Handtuch zu und trocknete sich ab. „Du solltest ein wenig schlafen.“
Sie lächelte immer noch, während sie sich zu ihm aufs Bett legte und sich wohlig rekelte.
War sie glücklich? Er war es.
Ihre Hand fuhr über seinen Brustkorb, während ihre Atemzüge tiefer und gleichmäßiger wurden. Er würde über ihren Schlaf wachen. Niemand würde ihr jemals wieder wehtun.
Dafür würde er sorgen, mit allem , was er hatte.
Ihre Zunge weckte ihn frech. Sie knabberte an seinen Lippen , und ihre weichen Brüste pressten sich an seinen Oberkörper. Wenn es nach ihm ging e , könnte er immer so geweckt werden.
Geweckt? Moment. Er riss die Augen auf und starrte sie an. „Ich habe geschlafen.“ Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal in einen ruhigen Schlaf gefallen war. Sie lächelte ihn an.
„Das tut man normalerweise, wenn man nachts im Einsatz war.“
„Ich nicht, zumindest nicht so.“ Verwirrend. Diese Frau veränderte alles. Er konnte sich noch daran erinnern, wie er ihrem sanften Atem gelauscht hatte. Dass er den inneren Frieden für ruhigen Schlaf ge f u nden hatte , war unfassbar. Er fühlte sich eigenartig frisch und nicht gejagt von Albträumen.
„Wir müssen runter, sie haben uns schlafen lassen , aber eigentlich haben wir keine Zeit.“ Beinahe haute es ihn hin, als er hektisch aus dem Bett sprang. Sie schwebten in akuter Gefahr , und er freute sich darüber, dass er gepennt hatte. Verflucht noch mal.
8
Er hatte recht. Trotzdem warf sie sich noch einmal in die Decke und sog seinen Geruch ein, bevor sie sich ebenfalls anzog und hinter ihm die Treppe hinunter ging. Es war erst Nachmittag, sie hatten nur ein paar Stunden geschlafen, auch Lukas lag noch ausgebreitet auf dem Sofa und schlief. Sie waren doch nicht die L etzten . Emmet saß in der Küche vor einem Laptop, hob nur kurz den Kopf zur Begrüßung und bot ihnen Kaffee an. Jules rührte gerade Zucker in ihren. Keiner sprach sie auf ihren Ausraster an oder behandelte sie anders als sonst .
Emmet fing an , seine Nachforschungen zu teilen. „Ich habe die Vermutung, dass sie uns die ganze Zeit überwacht haben. Wenn ich an Lester Greys Stelle gewesen wäre, hätte ich uns alle mit Peilsendern ausgestattet. Grey hat tausend Chancen dazu gehabt. Jede Impfung oder jede Operation. Eine Spritze genügt , und wir alle haben einen Chip unter der Haut.“
Verdammt, bei dem Gedanken daran, dass sie permanent überwacht worden waren, wurde ihr übel. „Wie kann man das überprüfen?“
Emmet zog die Stirn in Falten und atmete tief aus. „Normalerweise nimmt man eine Stelle am Körper, die unauffällig und nicht so leicht zugänglich ist. Hinterm Ohr zum Beispiel. Da würde eine kleine Erhebung nicht weiter auffallen.“
Automatisch griff sie sich hinters Ohr und tastete nach einem Fremdkörper. Da war nichts. Aber wenn sie so ein s cheiß Ding irgendwo in sich trug, sollte es so schnell wie möglich aus ihr raus.
Lukas stand gähnend in der Tür und streckte sich. „Wie sollen wir die Scheißteile jetzt finden?“
„Keine Ahnung.“ Eigenartig, diesen Satz aus Emmets Mund zu hören. Rose kam ihrem Bruder zu Hilfe und strich ihm über die Schulter. „Ich kann sie finden.“
Zehn Minuten später saßen alle versammelt im Wohnzimmer und starrten Emmets Schwester ungläubig an.
„Du kannst was?“ Aus Emmets Stimme war pure Entrüstung zu hören, Rose seufzte und wiederholte noch einmal.
„Da ich meine Augen nicht normal nutzen kann, verlasse ich mich auf mein Gehör , und das ist gut. Wenn ich an einem Menschen lausche, kann ich seinen inneren Organismus arbeiten hören. Ich weiß zum Beispiel, wann das Herz schneller schlägt oder in welcher Geschwindigkeit Flüssigkeiten durch den Körper zirkulieren.“
Erstaunlich. Emmet stand der Mund offen. „Warum hast du mir davon nie erzählt?“
Rose winkte ab. „Wozu hätte ich das tun sollen, damit du mich noch mehr in Watte packst? Außerdem konnte ich es noch nie sinnvoll anwenden. Bis
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