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Eiskalt Entflammt

Eiskalt Entflammt

Titel: Eiskalt Entflammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gibbs
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musste ein einmaliges Erlebnis bleiben. So eine starke Nähe war ungewohnt. Einen anderen Menschen mögen, hieß gleichzeitig ihn in Gefahr zu bringen. Er wollte niemals wieder dafür verantwortlich sein, dass sie seinetwegen in Schwierigkeiten geriet. Aber für das alles konnte Emmet auch nichts.
    „Ich dachte, sie braucht ihre Unabhängigkeit. Damit sie gehen kann, wann immer sie möchte.“
    Emmet schien die Worte kurz auf sich wirken zu lassen. „Aber sie ist bei dir geblieben. Sie wollte offensichtlich nicht gehen. Ist noch mal so etwas passiert, wie das, was du mir damals auf dem Boot erzählt hast?“
    Nein, noch viel mehr. Er wollte jetzt nicht darüber sprechen, er wollte sich nicht an ihre Berührungen erinnern, das Kapitel war beendet. Aber belügen wollte er Emmet auch nicht.
    „Wäre möglich. Es ist aber nicht wichtig. Es wird nie wieder passieren.“
    Emmet ließ ihm einen Moment, ehe er einen ruhigen Ton anschlug. „In der chinesischen Mythologie gibt es Yin und Yang. Alles im Universum hat zwei Aspekte. Die sich widersprechen, aber nicht ohne einander existieren können. Wie zum Beispiel: Anfang und Ende, Raum und Zeit oder Licht und Schatten. Die Gegensätze sind ausgewogen. Bei einer Sonnenfinsternis sagten die Chinesen, Yin sei der Mond und Yang die Sonne, bei der Finsternis werden sie Partner, die zu gleichen Teilen am Himmel herrschen, beide ergeben einen starken Kontrast , aber auch ein Gleichgewicht.“
    Scar wusste, worauf er hinaus wollte. „Auch wenn ich etwas gespürt habe, heißt das noch lange nicht, dass ich sie so lieben kann, wie sie es verdient hätte. Sie hat etwas Besseres verdient als ein kaltes Arschloch wie mich, der nur noch äußerlich eine gute Seite hat. Es war ein Fehler , sie mit zu mir zu nehmen. Es wird nicht wieder vorkommen.“
    Nie wieder.
    „Was sagt sie dazu?“
    „Nichts, und das soll auch so bleiben.“
    Als die Straße eine lange, gerade Strecke freigab, gab Lou Gas und zischte an dem Jeep vorbei.
    „Also wenn du mich fragst, ist sie nicht gerade der Typ Frau, der sich etwas vorschreiben lässt. Ich denke , sie trifft ihre eigenen Entscheidungen.“
    Scar sah ihr nach und wusste, was es ihr bedeutete, einfach das Gas aufzudrehen und die komplette Freiheit zu erleben. Genauso, wie er wusste, dass er sie sein ganzes Leben lang begehren würde.
     
    *
     
    Lukas wartete in einer schmierigen Kneipe in der Bronx. Als die d rei reinkamen, fanden sie ihn fröhlich flirtend am Tresen vor. Eine kleine Rothaarige ließ sich gerade von seinem Charme einwickeln und ließ sich nur wiederwillig abschütteln. Sie suchten sich einen Platz in der hintersten Ecke und versammelten sich um einen runden Tisch.
    Emmet nickte Lukas zu. „Was hast du für uns?“
    Lukas lehnte sich zurück und fuhr sich durch die Haare, Lou fiel auf, dass er müde wirkte.
    „Sie hat kein besonders spannendes Leben, unsere Miss Parett. Zumindest nicht nach außen. Jeden Morgen um acht ab ins Büro Ecke Siebenund fünfzigste, fünfter Stock Zimmer drei bis fünf. Vier Leute arbeiten ihr in dem Gebäude direkt zu. Nur der übliche Personenschutz am Haus. Sie ist nicht verheiratet, lebt in einem kleinen Stadthaus in der Upper East Side, sieht recht nobel aus. Sie fährt nie selbst, nur mit Chauffeur, immer derselbe.“
    Er zog ein paar Fotos aus seiner Tasche . „ D ie habe ich heute gemacht, das ist Lexingtons Favoritin.“
    Lou sah sich die Frau auf den Bildern genau an. Anfang dreißig, circa eins siebzig, lange, rote Haare zu einem strengen Zopf gebunden. Insgesamt wirkte sie in ihrem Kostüm ziemlich streng, aber auf den Bildern hatte sie einen wachen Blick. Es gab sogar ein Foto, auf dem sie Lukas fast direkt in die Linse starrte.
    Moment. Was waren das für Augen? Das eine Auge hellbraun, das andere blau.
    „Seltsam , nicht?“ Emmet starrte auf dasselbe Foto. „Man nennt diese Anomalie Heterochromie, eine seltene Veränderung der Iris.“
    Abgefahren, als lebten mehrere Personen in einer Hülle. Diese merkwür digen Augen starrten sie vom Foto direkt an. „Hat sie dich bemerkt?“
    Lukas nahm ihr das Foto aus der Hand . „ J a, das ist mir auch schon aufgefallen, aber als ich das Foto gemacht habe, hat sie sich nichts weiter anmerken lassen, keine Ahnung. Vielleicht ist sie misstrauisch. Oder sie rechnet irgendwie mit uns.“
    Emmet betrachtete das Foto. „Sie ist in der Position , sich ihren Fahrer aussuchen zu können, wenn sie diesen schon lange beschäftigt, heißt das, sie

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