Eiskalt Entflammt
heran. Sein Mund senkte sich auf ihren und schenkte ihr einen leidenschaftlichen Kuss. Daran könnte sie sich gewöhnen, an dieses Gefühl , begehrt zu werden und ihn ebenso zu begehren. Seine Hände wanderten unter ihr Shirt und drückten ihren Oberkörper langsam auf die Platte zurück, bis er sie ansah, als l ä ge vor ihm ein köstliches Angebot. Er zog ihr das Oberteil hoch und bedeckte ihren Bauch mit Küssen, der Druck auf ihr Becken wurde immer größer. O Gott, das könnte ewig so weitergehen.
Sein Handy klingelte. Er blickte auf und sah ihr in die Augen. Dieser Blick sprach Bände. Sie sah, wie alle Gefühle aus seinen Augen und seinem Gesicht verschwanden, als hätte jemand einen Schalter in ihm umgelegt. Dann drehte er sich weg und ging ans Tele f on. „Emmet?“
Während sie ihr Shirt wieder he runterzog, wurde ihr klar, was dieser Blick zu bedeuten hatte. Er funktionierte wieder. Der kalte Kämpfer Scar war ihm vertrauter als alles andere. Seine Position im Team, er als Elitekämpfer, einzig dafür hatte er gelebt. Das war real. Sie beide waren Teil der SGU. Ausgebildet , um zu kämpfen, nicht , um sich einander hinzugeben. Der Gedanke daran, dass es ein einmaliges Erlebnis gewesen sein könnte, versetzte ihr einen Stich. Ein dumpfer , betäubender Schmerz bildete sich unter ihrem Brustbein , und sie war versucht , ihre Hand über diese Stelle gleiten zu lassen, um sich selbst Trost zu schenken. Aber sie wollte Elias nicht zeigen, wie viel ihr die gemeinsame Nacht bedeutete. Er hatte so schnell umgeschaltet, dass sie sich albern vorgekommen wäre, wenn sie noch länger den romantischen Gefühlen nachgehangen hätte. Es war einmalig gewesen, ja, im Grunde aber nur Sex. Nicht wahr?
Dennoch, Elias fühlte, wenn er bei ihr war. Das machte es zu etwas Besonderem, oder? Sie war froh und auch etwas stolz, dass es so war.
Sie blickte zu ihm hin über . Regungslos stand er da und telefonierte. Sollte sie ihm sagen, was sie bewegte? Wofür? Damit er ihr erklärte, was er ihr eben mit diesem Blick schon signalisiert hat te ? Dass es unmöglich war , eine Beziehung zu leben. Was zur Hölle dachte sie sich eigentlich? Außerdem war sie es gewohnt , allein zu sein, sie musste sich einfach zusammenreißen. Er hatte recht, sie mussten auf dem Teppich bleiben.
Als Elias aufgelegt hatte, fragte sie: „Wann müssen wir los?“
Er drehte sich nicht zu ihr um. „In einer Stunde, wir sammeln Emmet unterwegs ein, er hat einen Plan.“ Gerade hatten seine warmen Lippen noch ihren Bauch berührt, aber jetzt schien er so weit weg. Aber so war es besser. Es war krass , wie schnell sich die gewohnte Distanz zwischen ihnen wieder aufbauen konnte, aber genauso fühlte es sich an . E s war unglaublich frustrierend und traurig.
„Ich nehme meine Maschine und fahre dir nach.“
Er nickte.
Während sie duschte, hoffte sie insgeheim, dass er zu ihr kommen würde, aber er tat es nicht. Die geliehene Zeit in diesem Kokon war abgelaufen. Sie wusch sich seinen Geruch vom Körper und versuchte , jede Spur zu beseitigen, die sie in seinem Schlafzimmer hinterlassen hatte. Sie band ihre Haare zu einem strengen Zopf und zog den Reißverschluss ihrer Lederjacke bis zum Kinn hoch. Reiß dich zusammen, du kannst das , Lou.
Als sie nach unten kam, steckte er gerade seine Waffen ein. „Ich habe ein Messer und eine SIG Sauer für dich. Mit explosiverem Material kann ich leider nicht dienen.“
Sie steckte das Messer in eine Scheide, die sie an ihrem Oberschenkel befestigt hatte , und nahm ihm die SIG Sauer aus der Hand. Obwohl sie ihre Handschuhe trug, achtete sie darauf , ihn nicht zu berühren.
„Danke, ich gebe dir alles zurück, wenn ich meine Ausrüstung wieder habe.“ Draußen bei ihrer Maschine atmete sie tief durch. Dass es ihr so schwer fallen würde, wieder in den Alltag zurückzukehren, hätte sie nicht gedacht. Aber was hatte sie sich eigentlich vorgestellt? Dass sie zur SGU zurückkehren und gemeinsam als Paar Bösewichte bekämpfen würden ? Das war schlicht töricht, und es tat weh , diese Erkenntnisse im Tageslicht zu betrachten . A ber mit einem zerschmetterten Herzen kannte sie sich aus, auch wenn es gerade schlimmer schmerzte als je zuvor.
Als Kind wurde sie immer weitergereicht. Als schwer erziehbar gebrand markt, durchlief sie viele Familien. Alle hatten Probleme mit ihr. Keiner konnte verstehen, dass es dem kleinen, sonderbaren Mädchen unmög lich war , Nähe zuzulassen.
Die nächtlichen Albträume und die
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