Eiskalt Entflammt
rein und drück runter. Das Zeug wirkt schnell. Dann musst du uns ziemlich schnell beschreiben, in welchem Raum du dich befindest, sodass wir den Austausch bald möglichst durch ziehen können.“
„Ich schaffe das , Emmet.“
Er stattete sie noch mit einem kleinen Mikro aus, dass er an ihrem Ohr befestigte. Es sah aus wie ein kleines, durchsichtiges Pflaster. Wieder würden sie sich alle während des Einsatzes miteinander verständigen können.
Um neun Uhr abends stand sie vor dem schäbigen Klub. Schon vor der Tür roch es nach billigem Fusel und Schweiß. Sobald sie Lukas ein Zeichen gab, würde er durch das kleine Fenster zur Toilette einsteigen, um von dort aus möglichst schnell Garcias Platz einzunehmen. Sie atmete tief durch und schaute zum nächtlichen Himmel hinauf.
Vollmond. Das hatte schon fast was Mystisches.
Sie nahm ihre Schultern zurück und klopfte an die Tür des Klubs. Während sich die schwere Eisentür quietschend öffnete, setzte sie ein zuckersüßes Lächeln auf. Was war das denn für ein Kandidat? Er sah aus wie ein in die Jahre gekommener Wrestler.
„Don schickt mich, er meinte, ich könnte mir hier heute Abend ein wenig Geld dazu verdienen.“ Der Ex-Wrestler nickte nur kurz und ließ sie in den Klub. Ganz schön zwielichtiges Publikum. Es roch nach Alkohol, eine alte Diskokugel sorgte für träge Lichtreflexe, die wie Schlangen über die Wände krochen . Auf einem Steg tanzte gelangweilt ein junges Mädchen, während mehrere düstere Gestalten sie angafften. Alles in allem eine ziemlich üble Spelunke.
Sie spürte Elias ’ Präsenz und wusste, dass er jeden ihrer Schritte genau beobachtete.
Irgendein besoffener Typ klatschte ihr im V orbeigehen auf den Hintern. Sie hörte Elias ’ Knurren in ihrem Ohr. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie hinten in der Ecke eine große Gestalt im Aufstehen begriffen war . Das war er.
„Lass das.“ Ihr Blick tadelte den besoffenen Typen, der sie angegrapscht hatte, aber ihre Worte galten Elias. Unmissverständlich. Das war kein Grund , die Operation zu gefährden.
Sie zwinkerte dem betrunkenen Idioten über die Schulter hinweg zu und ging weiter. Der Türsteher beachtete den kleinen Vorfall nicht weiter und schob sie grob in Richtung einer weiteren Tür. Vorsichtig tastete sie mit der rechten Hand nach dem Halfter, d en sie an ihrem Oberschenkel befestigt hatte. Damit die Waffen sich nicht durch den dünnen Stoff ihres Kleides abzeichneten, hatte sie das schmale Messer und die Spritze für Garcia möglichst weit oben, an der Beininnenseite , befestigt. Mittlerweile wurde sie durch die dritte Tür geschleust. Wieder ein großer, muskulöser Türsteher.
War das hier das verdammte Fort Knox? Die Größe dieses Etablissements war beeindruckend. Die schäbige Außenfassade hätte nie vermuten lassen, dass die Räumlichkeiten dahinter so groß waren. Wie ein verstecktes Tunnel system. Auf den Grundrissen, die Zoe ihnen gezeigt hatte, waren diese Gänge nicht verzeichnet gewesen, da war sie sicher. Die Pläne waren nicht aktuell gewesen, manche Räume mussten nachträglich gebaut worden sein.
Als sie vor der vierten Tür stehen blieben, nahm sie laute Kampfgeräusche wahr. Johlende und tobende Männerstimmen, immer wieder ein dumpfes Geräusch, jemand kämpfte dort. Als die Tür langsam geöffnet wurde und die Geräuschkulisse lauter wurde, nutzte sie die Chance , um kurz Meldung zu geben. „Vier Türen, gerade, gerade, links, gerade.“
Dieser Weg hatte sie in eine große Lager h alle geführt. In der Mitte der Halle stand ein großer Käfig, mehrere Männer standen um den Aufbau und johlten laut. Das hier war kein Klub. Hier ging es um was anderes.
In dem Käfig prügelten sich zwei Männer. Der Türsteher schaute sie über seine Schulter hinweg an und deutete auf einen Tisch, der links neben dem Käfig stand. Sie nickte kurz und versuchte , ein wenig eingeschüchtert zu wirken, schließlich wäre jede normale Frau bei diesem Anblick rückwärts wieder aus der Tür gerannt.
Wie hatte ihnen diese riesige Halle entgehen können? Keine gute Überraschung, in so einem Umfeld konnten sie keinen Tausch stattfinden lassen, es waren einfach zu viele Leute. Aber zurück konnte sie auch nicht mehr, sie musste Garcia in ein anderes Zimmer locken.
An dem Tisch zählte sie drei Männer. In der Mitte saß Garcia. Als sie auf ihn zukam, zog er gerade eine Spur Kokain durch einen Geldschein und warf seinen Kopf zurück. Während er sich die Nase mit dem
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