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Eiskalt Entflammt

Eiskalt Entflammt

Titel: Eiskalt Entflammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gibbs
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sein Gesicht erinnern, an die Angst in seinen Augen und den Wahnsinn. Das war nicht mehr sein Vater, das war ein Fremder gewesen. Irgendetwas hatte seinen Vater zu einem Monster gemacht. Und das alles hatte Scar Lou spüren lassen. Die Verbindung zu Lou hatte seine Fähigkeit massiv verändert. Nicht nur sein emotionaler Schutzwall hatte Risse bekommen. Sie hatte die Erinnerung an Gefühle in ihm geweckt und ihn wieder spüren lassen. Diese Verbindung hatte eine Gabe hervorgebracht, er konnte Schmerz von ihr abziehen. Aber das machte ihn nicht zu einem guten Menschen. Was er ihr gerade angetan hatte, war ein blankes Zeugnis seiner Unberechenbarkeit und seiner kalten Seite. Seine Geschichte hatte ihn zu dem gemacht, der er war. Scar, eine gefühllose Hülle, die Schmerz bereitete. Zum ersten Mal in seinem Leben spiegelte sein Gesicht ihn wirklich wider. Und die vernarbte Seite war stark. Stärker als der Teil in ihm, der sich dafür hasste, ihr diesen unfassbaren Schmerz zugemutet zu haben.
     
    *
     
    Am nächsten Tag saß das komplette Team versammelt in der Lagerhalle. Emmet hatte es geschafft, eine kleine technische Kommandozentrale zu errichten. Zwei Bildschirme zeigten die Bilder der Überwachungskameras, während sein Rechner die Signale der Bewegungsmelder überwachte. Lou hatte sich Lukas und Jules angeschlossen, sie waren kurz Kaffee holen gewesen und hatten etwas zu essen besorgt. Lukas hatte versucht, ihr das ein oder andere Lächeln abzuringen, bislang ohne Erfolg. Jetzt setzte sie sich neben Emmet, der sich , ebenso wie sie, seit dem ersten Treffen mit Miss Parett sehr still verhielt. Sie konnte Elias nirgends entdecken.
    „Scar ist auf dem Dach.“ Klar, wo auch sonst. Lou nickte Jules zu und nippte an ihrem Kaffee, sie war froh, dass er ihr aus dem Weg ging.
    „Da kommt sie.“ Emmet deutete auf einen Überwachungsbildschirm. Eine schwarze Limousine fuhr langsam auf das Areal. Als Elias ’ Stimme über ein Mikro ertönte, zog sich ihr Herz schmerzend zusammen.
    Beherrschung! Sie war Profi, verdammt noch mal.
    „Die Wärmebildkamera zeigt zwei Personen. Von der Statur her zu urteilen, sitzt eine Frau hinten im Wagen und ein Mann vorn. Keine weiteren Personen oder andere Auffälligkeiten.“
    Emmet nickte Lukas zu, der loslief, um das schwere Tor zu öffnen. Die Limousine fuhr herein, Miss Parett und ihr Chauffeur stiegen aus. Lexingtons Nachfolgerin sah die Gruppe höflich an.
    „Einen schönen guten Tag. Wie ich sehe, haben Sie sich schon beinahe häuslich eingerichtet.“
    Sie deutete mit einem Kopfnicken auf Emmets Technik. Ihre roten Haare waren zu einem strengen Knoten gebunden, aus dem sich einige Strähnen gelöst hatten. Sie wirkte erschöpft, als ob sie kaum geschlafen hätte.
    „Ich denke, das wird ein langer Tag, ich habe viele Informationen für Sie.“ Zoe ging auf den großen, alten Tisch zu und stellte ihren Koffer darauf. Ihr Chauffeur blieb stur neben dem Wagen stehen.
    Lou spürte, dass Elias den Raum betrat. Es war wie verhext, sie musste nur seine Anwesenheit spüren und schon schoss ihre Körpertemperatur in die Höhe. Er setzte sich neben Emmet und ließ den Chauffeur nicht aus den Augen. Zoe Parett blickte versöhnlich in die Runde.
    „Wir hatten einen eigenartigen Start. Ich bin Zoe. Ich denke, in dieser Situation kann man auf Höflichkeitsfloskeln verzichten.“
    Sie fixierte Emmet, der unverwandt zurückstarrte. Lou hatte den Eindruck, dass er es ihr nicht einfach machen wollte. Aber Zoe ließ sich nicht beirren, sie nahm einige Unterlagen aus dem Koffer und verteilte sie auf dem Tisch.
    „Das sind alle Informationen, die ich zusammentragen konnte. Unter anderem habe ich mir auch einen Teil der Papiere besorgt, die ihr in dem Anwaltsbüro beschaffen solltet. Harold hat akribisch Buch geführt.“ Das waren also die Unterlagen, die Jules beinahe das Leben gekostet hätten. Lou schluckte schwer und sah zu Jules. Die Blondine lächelte Zoe offen an, aber ihre Hände waren hinter ihrem Rücken versteckt. Was Zoe nicht sehen konnte, aber Lou wusste, war, dass Jules ihren Degen in einem Rückenhalfter trug und Zoe nur eine falsche Bewegung machen musste, damit Jules blitzschnell eingreifen würde. Aber Zoe ließ sich von Jules unschuldigem Lächeln täuschen und nickte ihr höflich zu.
    „Senator Fryne ist dank eurer Hilfe raus aus der Schusslinie. Leider haben wir mit ihm auch einen wichtigen Kontaktmann verloren. Wenn wir einen folgenschweren Anschlag verhindern wollen,

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