Eiskalt Entflammt
Handrücken rieb, schnitt er Grimassen. Trockene Schleimhäute, nicht die einzige Nebenwirkung von Koks. Kokain war nie gut bei Psychopathen. Sie neigten sowieso dazu, sich maßlos zu überschätzen.
Keine gute Ausgangsposition. Er schniefte, doch als er Lou bemerkte, setzte er ein widerliches Lächeln auf. Seine Haare fielen dunkel und strähnig in sein Gesicht. Schon seine äußere Erscheinung war schmierig.
Okay, sie stand mit einem vollgedröhnten Irren in der wahrscheinlich größten, illegalen Hochburg von Las Vegas, gar nicht gut.
Garcia stand auf und kam um den Tisch herum auf sie zu.
„Du bist mein Nachtisch.“ Seine schmierigen Finger griffen nach ihrem Kinn, doch ihre innere Barriere hielt stand.
„Don schickt mich. Er meinte, ich könnte mir hier ein bisschen was dazuverdienen, mit tanzen und so.“
Garcia starrte sie aus blutunterlaufenen Augen an und lachte laut auf. Seine Haare fielen ihm ständig in die Stirn und er schniefte ununterbrochen. Die beiden Männer am Tisch fielen pflichtbewusst in sein Gelächter mit ein. „Tanzen und so, aha, na dann lass mal sehen.“ Er griff sich einen Stuhl und setzte sich demonstrativ vor sie. „Na los, beweg dich, zeig , was du hast.“
Arschloch. Trotzdem schlich sich ein wenig Nervosität in ihre Gedanken, mit einer ganzen verdammten Halle hatte sie nicht gerechnet. Zu viele Männer und zu viel Fläche, sie musste ihn hier raus bekommen. Sonst hatte sie keine Chance.
Garcia sprang auf und warf den Stuhl um, sein schmieriges Lächeln fiel schlagartig aus seinem Gesicht. Er kam mit schnellen Schritten auf sie zu, bis er nur einen Zentimeter vor ihr stehen blieb. „Wenn du mein Geld willst, musst du schon was bieten.“ Sein Atem war abstoßend, sie musste sich beherrschen , um nicht vor seinem Geifer zurückzuschrecken. Ekelhaft. Sie starrte auf den Boden und versuchte , ihre Stimme zart und zerbrechlich klingen zu lassen. „Hier sind mindestens hundert Leute und ohne Musik geht das nicht.“
Garcia prustete laut los und ging wieder auf seine beiden Freunde zu. „Die kleine Nutte braucht Musik.“ Er spuckte auf den Boden und deutete mit einem Arm auf den Kampf, der in dem Käfig wütete. „Scheiße , Mann. Der Kampf läuft und die will Musik.“ Seine Finger wischten sich über die feuchten Mundwinkel. Er genoss es, sie zu demütigen. „Na komm, ich gebe dir Musik.“ Er schnippte den beiden Männern zu. Einer seiner Leute stand auf, ging zu einer angrenzenden Tür und bedeutete ihr , ihm zu folgen.
Während sie auf die Tür zuging, jaulte die Menge hinter ihr auf. Ein letztes Mal sah sie über ihre Schulter zum Käfig zurück. Ein Körper lag leblos in seinem Blut am Boden, eine Eisenstange steckte in seinem Oberkörper. Der Sieger brüllte triumphierend, er riss an den Gitterstäben und stachelte die tobende Menge noch mehr an.
Kein gutes Omen.
Garcia schubste sie in ein kleines dunkles Zimmer. Noch bevor sich ihre Augen an die schlechten Lichtverhältnisse gewöhnen konnten, schleuderte Garcias Wachhund sie heftig gegen die Wand und hielt sie mit umgedrehtem Arm in dieser Position fest.
Das ging verflucht schnell. Mit dieser Attacke hatte sie nicht gerechnet. Er trat ihre Beine auseinander und beraubte sie so in kürzester Zeit jeglicher Handlungsmöglichkeit. Ihre Lippe war aufgeplatzt, sie schmeckte Blut , aber sie gab keinen Laut von sich.
Plötzlich spürte sie einen kalten Gegenstand an ihrem Hals. Was zur Hölle war das? Das war keine Schusswaffe. Kalter Schweiß kroch ihren Rücken hinauf. Garcia war ihr ganz nah, sie spürte seinen Atem an ihrem Ohr.
„Ich stehe nicht so auf T anzen. Ich werde mich anders mit dir amüsieren. Und du hast es auch nicht anders verdient. Du hältst mich wohl für ziemlich dämlich, oder?“
Fuck. Er musste Besch ei d wissen. Das Team konnte nicht helfen, zwischen ihnen lag eine Halle voller Krimineller.
Seine Zunge spielte mit ihrem Ohrläppchen, während sich dieses kalte Ding mehr und mehr in ihr Fleisch presste. O Gott.
„Ich lass mich nicht verarschen. Und genau das wolltest du tun, nicht? Ich zeige dir, was mit den Leuten passiert, die mich verarschen wollen.“ Ein Brennen traf ihren Hals mit einer Wucht, die ihr den Atem verschlug . I hr ganzer Körper zuckte unkontrollier t , bevor ihr die Beine wegsackten. Ihr Bewusstsein wurde von schwarzer Masse eingehüllt.
*
Scar erstarrte zu Eis. Er hatte alles gehört. Jetzt war da nur noch Stille. Keine Regung mehr. Dieses Geräusch
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