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Eiskalt [EROTIK] (German Edition)

Eiskalt [EROTIK] (German Edition)

Titel: Eiskalt [EROTIK] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Farley
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würde ich nur ohne dich tun?”
     
    “Ein Glück für dich, dass du das nicht herausfinden musst.”
     
    Ich nippte am Kaffee. Er war stark. Perfekt. “Lenk mich von meinen Problemen ab und erzähl mir von deiner Verabredung.”
     
    “Bist du sicher?”
     
    “Klar bin ich mir sicher. Magst du TRULYACUTIE?”
     
    “Ja. Ich habe ja nichts erwartet, aber ein kleiner Funken sprang über, denke ich. Zumindest auf meiner Seite.”
     
    “Habt ihr heute schon miteinander geredet?”
     
    “Nein. Aber er hat gesagt, er ruft an. Oder schreibt eine E-Mail. Wie auch immer …” Sie grinste und streckte die Hand über den Tisch nach meiner aus, um sie mitfühlend zu drücken. “Ich habe mein Telefon ausgeschaltet. Heute Abend werden wir beide uns amüsieren.”
     
    Ich lächelte zaghaft, als ich ihren Händedruck erwiderte. Auf Marnie konnte ich immer zählen. Das hatte ich in der achten Klasse gelernt, als sie mir erlaubte, die Matheaufgaben abzuschreiben, nachdem ich vergessen hatte zu lernen. Der Lehrer erwischte sie dabei, wie sie ihr Blatt in meine Richtung hielt, und ließ uns beide durchrasseln. Statt darüber unglücklich zu sein, hatte Marnie den Vorfall gelassen hingenommen. Sie sagte damals: “Wenn man seinen Freunden nicht helfen kann, wofür ist man dann gut?”
     
    Das hatte unsere Freundschaft besiegelt.
     
    Marnies Miene wurde plötzlich wehmütig. “Ich weiß, du liebst Andrew noch. Wie könntest du auch nicht? Unglücklicherweise werden unsere Herzen nicht mit einem An- und Aus-Schalter geliefert. Aber du verdienst was Besseres, Süße. Und das, was du jetzt seinetwegen durchmachst … Ich würde einen Scheidungsanwalt aufsuchen. Am besten gestern.”
     
    Ich nickte, doch stimmte ich ihr nur halb zu. Was Marnie darüber sagte, dass ich etwas Besseres verdiente, stimmte. Das wusste ich. Aber sie hatte auch recht, dass unsere Herzen keine Schalter hatten, um unsere Gefühle auszuschalten.
     
    Das Leben bestand nicht aus Schwarz und Weiß. Die Liebe bestand nicht aus Schwarz und Weiß. Ich wusste nicht, ob ich je aufhören würde, Andrew zu lieben. Aber nur weil ich ihn vielleicht für immer liebte, bedeutete das nicht, dass wir zusammen sein mussten.
     
    “Willst du wissen, was alldem die Krone aufsetzt?”, fragte ich nach einem Moment. “Andrew hat mir erklärt, ich könnte eine Affäre haben, dann wären wir quitt. Wenn ich will.”
     
    Marnie hörte auf zu kauen. “Wie bitte?”
     
    “Wie rücksichtsvoll von ihm, oder?”
     
    “Genau”, erwiderte Marnie sarkastisch.
     
    “Ich weiß nicht, ob er es so meinte”, fuhr ich fort. “Vermutlich hat er’s nur so gesagt. Er schien eine Menge sagen zu wollen, das mich dazu bringen sollte, ihm zu vergeben.”
     
    Wir aßen eine Weile schweigend, und Marnies Blick schweifte umher. Nach einem Augenblick hob sie die Augenbrauen. “Wie ich sehe, hast du ein neues Hochzeitsbild.”
     
    Ich folgte ihrem Blick und sah das Bild, das ich über unser Hochzeitsfoto geklebt hatte. “Es ging schneller, als das Foto abzunehmen”, erklärte ich.
     
    “Und hilfreich, wenn du mal einen Mann nach Hause mitbringst.” Kurze Pause. “Würdest du das tun?”
     
    “Du meinst, ob ich irgendeinen Kerl ficken würde, um es ihm heimzuzahlen?”, fragte ich. Der Klang meiner Stimme machte ihr klar, dass ich derlei definitiv nicht in Erwägung zog.
     
    Marnie warf Popcorn in ihren Mund und kaute. “Vielleicht solltest du es tun.”
     
    “Wie bitte?!”
     
    “Lass mich ausreden. Und ich sage damit nicht, dass du irgendeinen Typen ficken sollst. Aber vielleicht ist es eine gute Idee zu sehen, was da draußen los ist”, sagte sie zögernd. “Du bist seit zehn Jahren mit Andrew zusammen. Ihr wart zwanzig, als ihr das erste Mal miteinander ausgegangen seid, und zweiundzwanzig, als ihr geheiratet habt. Vielleicht, also nur vielleicht, ist er nicht der Mann, mit dem du für den Rest deines Lebens zusammenbleiben sollst.”
     
    Ich sagte nichts. Ich war nicht sicher, ob ich schon bereit war weiterzugehen. Noch nicht.
     
    “Willst du, dass er wieder bei dir einzieht?”
     
    “Nein.”
     
    “Denkst du, eure Ehe wird dieselbe sein, selbst wenn es euch gelingt, die Sache wieder hinzubiegen?”
     
    Ich schüttelte den Kopf. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass unsere Ehe je wieder so sein würde wie früher. Nicht nach dieser Sache.
     
    “Ich habe es in meiner Ehe länger ausgehalten, als ich sollte, weil ich hoffte, Keith würde aufhören, mich

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