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Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Titel: Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
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Treppe. Wortlos ließ sie sich in seinen Schlafsack gleiten.
    Dünn war sie, ihre Brüste so klein und fest. Geschwächt und krank hatte er sie kennengelernt, aber sie besaß Kräfte, die er niemals vermutet hätte. Die Beine in der Ekstase eng um ihn geschlungen, kam sie in Wellen und fand Laute für ihre vergrabene Lust, die aus einer längst vergessenen Vergangenheit stammte. Sie zog ihn zu sich und streichelte ihn zärtlich.
    Später lagen sie Bauch an Bauch in seinem Schlafsack und das fühlte sich beinahe intimer an, als miteinander geschlafen zu haben.
    »Sie sind hinter der Position her, stimmt’s?«, fragte sie. »Die sind gar nicht hinter mir her.«
    Warum sollte er sie schonen, sie müsste es ja doch erfahren. »Ich glaube, die wollen beides. Die Position, weil sie in dem Wrack am Meeresgrund Schätze vermuten, und dich, weil du dich unter Umständen an mehr erinnerst, als ihnen lieb ist.«
    »Aber woher wissen sie das?«
    »Ich vermute, weil du angefangen hast, etwas zu unternehmen. Zuerst hast du mit mir zusammen Ramses gefunden. Du warst auch in meinem Haus, als sie hier eingebrochen sind. Und du hast Eriks Sachen aus dem Büro und aus eurem Haus in Skåde geholt. Und die Aktentasche!«
    »Glaubst du, ich wurde die ganze Zeit beschattet?«
    »Das könnte sein.«
    Ihr Körper war zugleich warm und kalt, so wie er sich auch gleichzeitig weich und kantig anfühlte. Sie schmiegte sich an ihn und er hatte das Bild von Wasser vor Augen, dassich jeder Oberfläche anpassen konnte. Auf den ersten Blick war Wasser harmlos, aber es konnte eine Kraft und eine Strömung entwickeln, die einen mit sich riss. Er fragte sich, ob sie nur ein Gast in seinem Leben bleiben würde.
    »Erzähl mir von My«, bat sie ihn, fast als hätte sie seine Gedanken gelesen.
    Er sah hinauf in die Sterne und suchte nach Worten.
    »Sie starb. Sie lebte und sie starb und wurde 26 Jahre alt.«
    Felix stützte sich hoch und sah ihn an, er sah nur ihre Augen im Dunkeln.
    »Wart ihr ein Paar?«
    »Mit My konnte man kein Paar sein.«
    »Aber du hast sie geliebt.«
    Er hätte diesen Ausdruck niemals verwendet. Nicht, weil er nicht zutraf, sondern weil das ein Wort war, das für My keine Bedeutung hatte. Ihr Dasein war fest umrissen, nicht abstrakt. Es ging um die nächste Mahlzeit, den nächsten Spaziergang mit Kaj, die nächste Bleibe für die Nacht und den täglichen Versuch, der Angst aus der Vergangenheit aus dem Weg zu gehen. Vor allem der Angst vor der Kiste . Niemand hatte so eine unbeschreibliche Angst vor der Kiste gehabt wie My.
    »Sie war wie eine Schwester. Wir sind zusammen aufgewachsen.«
    Felix kuschelte sich an ihn und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Leicht wie eine Feder fühlte es sich an. So leicht wie My, aber auf eine vollkommen andere Art und Weise, die er nicht beschreiben konnte.
    »My war anders. Sie war sehr … unschuldig.«
    Sie lagen aneinandergeschmiegt und schwiegen, lange. Er dachte, sie sei längst eingeschlafen.
    »Was ist passiert?«, fragte sie plötzlich in die Stille hinein.
    »Wann? Mit My?«
    »Und mit dir? Warum bist du ins Gefängnis gekommen? Das hat was mit ihr zu tun, oder?«
    Er hörte an ihrer Atmung, dass ihr die Frage nicht leicht gefallen war. Sie hatte zwischen ihnen gestanden, wie eine Wand. So war es immer, wenn Vergangenheit und Gegenwart über ihm zusammenstürzten. Lange starrte er in die Nacht, bis er ihr seine Geschichte erzählte.
    Die begann vor fünf Jahren. An einem Tag, den er verfluchte, weil er so unaufmerksam gewesen war und das Unheil nicht hatte kommen sehen. My und er hatten mit seinem Hund Thor in einem Café in Grenå gesessen. Es war Sommer. My hatte ein Glas Orangensaft bestellt, erinnerte er sich. Sie hatte über dies und das geplappert, zufrieden im Hier und Jetzt, wie es Mys Art war. Er musste sich konzentrieren, um ihr zu folgen, denn My hatte die Angewohnheit in Codes und Satzfetzen zu reden. Thor war der schönste und klügste Schäferhund der Welt. Sie hatten in ihrer kleinen Familienversion zusammengesessen und es genossen und den zwei Männern keine Bedeutung geschenkt, die ins Café gekommen waren. My fuchtelte wild und unkontrolliert mit Armen und Beinen beim Erzählen, trat dabei aus Versehen gegen Thor. Sie hatte einen Verkehrsunfall beobachtet und war von dem Drama, das sich vor ihren Augen abgespielt hatte, hingerissen.
    »Sie beschrieb vor allem die Autos, die beteiligt waren«, sagte Peter. »Sie erinnerte sich an die Marken und Farben und den

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