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Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Titel: Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Asche der Schlacht bedeckt war.
    Er besaß immer noch beide Augen, und sie strahlten eine unglaubliche Intensität aus. Grau wie das Metall seiner Schusswaffen.
    Als sie die Hand wieder senkte, zog er die Augenbrauen zusammen, vielleicht aufgrund ihres unverhohlenen Interesses oder vielleicht weil ihre Finger bereits einladend die Gitterstäbe liebkosten, während sie auf seinen Mund starrte. Es überraschte sie, wie sinnlich sie ihn fand, vor allem da der Vampir eben seinen Mund dazu einsetzen konnte, sie zu verletzen.
    Die glatte Goldkette, die sie seit Jahrtausenden um ihre Taille trug, schien plötzlich schwerer zu werden.
    » Was bist du? «, fragte er mit seiner angenehm tiefen Stimme. Erst da wurde ihr bewusst, dass sein Akzent nicht Russisch, sondern der des benachbarten Estland war. Der General war also Este, was ihn zu einer Art Nordrusse machte, obgleich sie sicher war, dass er diese Beschreibung nicht gutheißen würde.
    In Beantwortung seiner Frage blickte sie ihn finster an und zog ihr Haar zurück, um ihm ihr spitzes Ohr zu zeigen. »Nichts?« Sie öffnete den Mund und berührte mit der Zunge ihre kleineren, im Augenblick zurückgezogenen Fänge. Kein Wiedererkennen.
    Offensichtlich stimmten die Gerüchte. Sie hatte einen Anführer dieser Armee vor sich, höchstwahrscheinlich einen General, und er hatte keine Ahnung, dass sie seine Todfeindin war. Er würde annehmen, sie gehörte den Feyden oder Nymphen an. Die Feyden wären ihr da schon lieber, denn wer mochte schon gern mit diesen anderen kleinen Schlampen verwechselt werden.
    Sie schüttelte den Kopf. Solange er nur nicht wusste, dass sie eine Walküre war, war es für sie in Ordnung.
    Die nichts ahnenden Devianten umzubringen, würde für sie und ihre Schwestern ein Leichtes sein. Zu leicht. Es war fast so, als ob ihnen ihr persönlicher Weihnachtsmann zu einer geheimen Bescherung verhalf.
    Myst sah soeben die in der Mythenwelt kursierenden Gerüchte bestätigt, die von Ärschen und Gesichtern raunten und von der Unfähigkeit der Horde, das eine vom anderen zu unterscheiden.
    »Was bist du?«, fragte Nikolai Wroth noch einmal, überrascht, dass seine Stimme so fest klang.
    Als er sie im Licht gesehen hatte, hätte er erstaunt nach Luft geschnappt, wenn seine Art denn geatmet hätte. Sie war unglaublich liebreizend, von einer Schönheit, die aus der Ferne des Schlachtfelds nur andeutungsweise zu erkennen gewesen war. Ihr Gesicht hatte ihn so in seinen Bann gezogen, dass er dafür Kopf und Kragen riskiert hatte.
    Obwohl sie offenkundig von ihm erwartete, ihre Art zu erkennen, war das Einzige, das er mit Sicherheit sagen konnte, dass sie kein Mensch war und dass er nicht die geringste Ahnung hatte, was sie sein könnte. Ihre Ohren sprachen für die Feyden, aber außerdem besaß sie noch diese winzig kleinen Fänge .
    »Befreie mich«, sagte das Geschöpf. Makellose Haut, korallenrosa Lippen, flammend rotes Haar. Die Augen, die ihn abschätzend musterten, flackerten in einem unmöglich erscheinenden Grün.
    Die Art, wie sie die Gitterstäbe umfasste, war anzüglich – alles an ihr war … anzüglich.
    »Schwöre meinem König die Treue, und ich werde dich befreien.«
    »Das kann ich nicht, aber ihr habt kein Recht, mich hier festzuhalten.«
    Sein Bruder Murdoch kam vorbei, hob angesichts von Nikolais Entdeckung die Augenbrauen und murmelte »Du lieber Himmel« auf Estnisch. Dann ging er weiter. Wieso war Nikolai unfähig, dasselbe zu tun?
    »Wie heißt du?« Er war es nicht gewohnt, dass seine Fragen nicht beantwortet wurden.
    Wieder strich sie über die Gitterstäbe. »Welchen Namen hättest du denn gerne?«
    Er verzog das Gesicht. »Bist du ein Vampir?«
    »Das letzte Mal, als ich es überprüft habe, war ich es nicht.« Ihre Stimme war sinnlich. Ihren Akzent vermochte er nicht einzuordnen, aber er war wie Honig – süß und samtig.
    »Bist du frei von jeglicher Arglist gegen uns?«
    »Ach du liebe Güte, nein!«, sagte sie mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Ich liebe es, Blutsauger umzubringen.«
    »Dann verrotte hier.« Als ob sie imstande wäre, einen Vampir zu töten. Sie war kaum mehr als anderthalb Meter groß und zart gebaut – abgesehen von ihren üppigen Brüsten, die ihre enge Bluse zur Schau stellte.
    Kurz bevor er sich abwandte, sah er, wie sich ihre Augen zu schmalen Schlitzen verengten.
    »Ich rieche Rauch«, rief sie ihm hinterher. »Ivo der Grausame hat seine Aufzeichnungen verbrannt, ehe er geflohen ist, hab ich

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