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Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung

Titel: Eiskalte Berührung - Cole, K: Eiskalte Berührung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Dieser Kommentar löste unweigerlich ein ungutes Gefühl in ihm aus. Zurzeit gab es nicht viel, worauf er stolz war. Er mied Kristoff, und wenn sie sich trafen, erzählte er nur wenig. Er zwang seine Braut, bei ihm zu bleiben, und er argwöhnte, dass er, sollte sie ihn nach Ablauf der zwei Wochen verlassen wollen, im Handumdrehen seinen Schwur brechen würde.
    Er forschte nach jedem noch so kleinen Hinweis darauf, wie sie sich fühlte und wie ihre Entscheidung ausfallen würde. Zu manchen Zeiten war er optimistisch. Wenn sie in einem Spiel, das auf Militärstrategie beruhte, Scheingefechte austrugen, schien sie sich gut zu amüsieren – sie schien es zu mögen, dass er sie stets besiegte. Sie sei keine Strategin, hatte sie ihm erklärt. Sie sei die Knallharte, die immer in vorderster Linie zu finden war, doch sie wisse seine Begabung durchaus zu schätzen. Einmal war sie aufgestanden, zu ihm gekommen, hatte sich rittlings auf ihn gesetzt und seine Hände auf ihre Brüste gelegt. Und während sie seinen Schaft in ihre feuchte Enge gleiten ließ, hatte sie ihm ins Ohr geflüstert: »Mein weiser Kriegsherr. Du bist so gut, dass mir die Worte fehlen.« Ein gewaltiger Schauer überlief ihn, und er musste sich alle Mühe geben, nicht auf der Stelle zu kommen.
    In der Tat schien jedes Andenken daran, dass er im Krieg gewesen war und gekämpft hatte, sie zu entzücken. Sie hatte sein Schwert bewundert, und angesichts seines beträchtlichen Gewichts wurden ihre Augen groß, nur um sich dann ihm zuzuwenden und sich vor Verlangen silbern zu verfärben. Sobald ihre Augen silbern aufflackerten, wurde er hart wie Stein.
    Letzte Nacht, als sie erschöpft im Bett lagen, hatte er sie endlich gefragt: »Was findest du an mir attraktiv?« Was an ihm konnte sich möglicherweise mit einem Halbgott messen, der »atemberaubend küsst«.
    Ohne Zögern entgegnete sie: »Deine Narben.«
    Seine Brauen zogen sich überrascht zusammen. »Was? Warum?«
    »Sie sind der Beweis der Schmerzen, die du durchgestanden hast. Durchgestandener Schmerz mehrt deine Kraft.« Ihre Hand glitt über seinen Bauch. »Das ist die, die dich tötete, oder?«
    »Ja.«
    »Dann ist diese Narbe das, was ich am meisten bewundere.« Zärtlich streiften ihre Lippen darüber. »Sie hat dich zu mir gebracht.«
    Doch nie war sein Glück vollständig. Er war noch nie verliebt gewesen, glaubte nicht, dass er je zweimal mit derselben Frau geschlafen hatte, und jetzt begehrte er einfach alles an dieser heidnischen Unsterblichen. Sein Verlangen machte ihn krank. Am liebsten hätte er ihre Seele bloßgelegt und sie dazu gebracht, alles zu geben; alles, was sie zu Beginn gewesen war, ehe die Zeit sie verdorben hatte.
    Seine Träume erinnerten ihn an ihre Vergangenheit und verhinderten so, dass er sich vollständig und unwiderruflich in sie verliebte. Auch wenn er, wofür er sehr dankbar war, nie hatte sehen müssen, wie sie einen andern liebte – und aus irgendeinem Grund war er der Überzeugung, dass das auch nie geschehen würde – , trieb ihn schon die bloße Vorstellung all der Liebhaber, die ihren Körper genossen hatten, in den Wahnsinn. Immerfort sinnierte er darüber, wie er wohl im Vergleich zu ihnen abschnitt. Jede verruchte Sache, die sie mit ihm anstellte und die ihn dazu brachte, mit einer Mischung aus Schock und quälender Lust an die Decke zu starren, führte ihn zu der Frage, wo sie dies wohl gelernt haben mochte.
    Wie viele hatte sie gehabt? Sie war zweitausend Jahre alt. Ein Bettgenosse pro Jahr? Zwei pro Jahr? Ein Liebhaber im Monat?
    Und wie sollte er denn bloß mit Göttern konkurrieren? Sie war ein derartig leidenschaftliches und schönes Geschöpf; es war klar, dass sie dazu geschaffen war, nur von ihnen geliebt zu werden.
    Die Träume hielten ihn davon ab, ihr zu glauben und ihr gemeinsames Leben zu beginnen, das Leben, nach dem er sich so verzweifelt sehnte, dass er es schon fühlen konnte.
    Inzwischen fürchtete er den Schlaf, und wenn er denn schlief, fand er keine Erholung. Während ihr Blut seine Muskeln mehrte, seinen Körper stärker machte, als er es sich je hätte vorstellen können, wurde er immer matter. Wenn er sie bei Sonnenuntergang dann kühl behandelte, fragte sie ihn nach seinen Träumen. Doch er belog sie.
    Sie akzeptierte seine Ausflüchte und lächelte ihn von ihrem Platz am Fenster aus an. Ihr Lächeln könnte eine ganze Armee schlagen. Hatte es vermutlich bereits getan.
    Was hatte ihn nur auf den Gedanken gebracht, er wäre ihr

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