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Eiskalte Hand (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Eiskalte Hand (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Eiskalte Hand (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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kläglich. Natürlich hielt das Tor dieser Attacke stand. So leicht zerbrach es nicht. Aber mit großer Sorge sah Wilja, wie die Flammen auf das Holz des Tores übergriffen. „Scheiße!“, brüllte sie ihren Ärger heraus. Dann wandte sie sich an umherstehende Soldaten: „Versucht, das Feuer zu löschen. Sofort!“ Augenblicklich rannten die Soldaten los, um Eimer und Wasser aufzutreiben. Ein hoffnungsloses Unterfangen. Das war auch Wilja klar. Aber irgendetwas musste sie einfach tun. Mit aller Kraft schütteten die Soldaten eilig Wasser auf das Tor. Doch die Flammen zeigten sich vollkommen unbeeindruckt. Mittlerweile hatte das Feuer auch auf die Türme übergegriffen. Die Flammen loderten fröhlich in den Himmel. In diesem Moment stürzte krachend das Tor ein. Fassungslos stand Wilja da und schaute sich die Bescherung an. Für eine Winzigkeit stand die Zeit still. War dies das Ende? Hatten sie sich womöglich selbst das Grab geschaufelt?
     
    Ein vielstimmiger Jubel riss sie aus ihrer Lethargie. Die Grünhäute hatten bemerkt, dass das Tor nun offen stand. Aus mehr als zwanzigtausend Kehlen dröhnte ein Jubelchor, der wie ein Donnerhall über das Schlachtfeld fegte. Sofort setzten sich die Grünhäute in Bewegung. Die zweite Schlachtreihe mit den Bogenschützen stürmte vor, ihr Ziel gut beleuchtet vor Augen. Und auch fünf weitere Trolle näherten sich nun der Stadt. Langsamer als die ersten zehn, die mittlerweile neben den zerstörten Kolossen tot am Boden lagen. Zwischen den Trollen liefen einige Grünhäute. Die Stadt erhielt hohen Besuch. An den Mauern setzten die anderen Angreifer ihre Bemühungen noch energischer fort. Jetzt waren sie obenauf. Wilja trieb unterdessen ihre Soldaten an, Barrikaden zu errichten. Sie mussten die Horde um jeden Preis aufhalten.
     
    Immer mehr Grünhäute drangen jetzt in die Stadt ein. Zahllose Kämpfe und Scharmützel entbrannten. Die Leichenberge wuchsen. Am Stadttor drängten sich Orks und Goblins, um gegen die improvisierten Barrikaden anzustürmen. Mittlerweile mussten sie schon über die Leichen ihrer eigenen Leute hinwegsteigen. Aber das machte ihnen nichts aus; denn auch die Menschen verloren an Kämpfern. Und für die wog der Verlust viel mehr. Immer noch brannte es rund um die Kämpfenden. Einer der Wachtürme gab nun unter der Hitze nach. Erst fielen nur einzelne Steine zu Boden, dann rutschten die Zinnen komplett ab und begruben eine ganze Reihe Grünhäute unter sich. Schließlich knallte es. Der ganze Turm explodierte. Gesteinsbrocken schossen in alle Richtungen und sorgten für eine Vielzahl an Opfern auf beiden Seiten. Für einen Moment kam der Vorstoß der Grünhäute zum Stillstand.
     
    Fünfzig Meter die Mauer entlang hatte Ranja eine neue Technik gefunden, um die angreifenden Grünhäute abzuwehren. Immer wieder ließ er Teile der Zinnen mit der Kraft seiner Gedanken abbrechen und zielgenau auf die Angreifer herabregnen. Einige hundert hatte er auf diese Weise schon erledigt. Doch war ihm durchaus bewusst, dass er dies nicht endlos fortsetzen konnte. Irgendwann gab es keine Zinnen mehr. Außerdem musste er höllisch aufpassen, dass sich kein Angreifer von hinten an ihn heranschlich; denn als Nahkämpfer taugte er nicht allzu viel. Deshalb schaute er sich immer wieder hektisch um, bewegte sich hin und her. Dabei fiel sein Blick mehr zufällig auf die herannahenden Trolle und die Grünhäute in ihrer Mitte. Sorge erfüllte ihn. Wo kamen nur all diese Monstren her? Wurden die denn nie weniger? Da traf es ihn wie ein Schlag. Unter den Grünhäuten entdeckte er plötzlich eine Gestalt, die ihm sehr bekannt vorkam. Ein langer, drahtiger Hobgoblin. Er schaute noch genauer hin, erkannte jetzt sein Gesicht. Ein Gesicht, das sich in sein Gedächtnis eingebrannt hatte und das er niemals vergessen würde. Hass, Wut und Empörung kochten in ihm hoch. Fast hätte er sich übergeben. „Yan Tu!“, schrie er, „Du Mörder.“ Am liebsten hätte er sich sofort auf seinen Erzfeind gestürzt, aber er konnte sich gerade noch zurückhalten. Dennoch suchte sich sein aufgestauter Hass einen Kanal. Er zuckte, erzitterte am ganzen Körper. Wie unsichtbare Blitze brach es aus ihm heraus. Die ganze Mauersektion erbebte und geriet ins Wanken. Dann explodierte die Mauerkrone förmlich. Scharfkantige Felsbrocken schossen durch die Luft und mähten einen ganzen Trupp an Grünhäuten einfach nieder. Auch einer der Trolle wurde getroffen und brach auf der Stelle zusammen. Irritiert

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