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Eiskalte Hand (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Eiskalte Hand (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Eiskalte Hand (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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nächsten Hügel. Die Quelle des Rauches musste ganz in der Nähe liegen. Mit dem Wind wehten jetzt vereinzelte Geräuschfetzen herüber. Mia war sich nicht sicher, aber handelte es sich vielleicht um Kampflärm? Fast klang es so. Bevor sie die Kuppe des Hügels erreichte, ging sie runter auf alle Viere, um sich anzuschleichen. Einige Büsche verschafften ihr ausreichend Deckung. Konzentriert spähte sie hinab in die nächste Senke. Drei Gebäude standen dort unten in einer U-Form angeordnet. Eines davon, anscheinend ein Stall, brannte. Mehrere Bauern liefen planlos und wild schreiend durcheinander, während andere mit Schwertern und Äxten in den Händen sie verfolgten. Ein Überfall. Soviel schein klar. Mias Körper und Geist gingen augenblicklich in Alarmbereitschaft. Zwei, drei gezielte Griffe reichten aus, um zu kontrollieren, ob die Ausrüstung an der richtigen Stelle saß.
     
    ‚Sieben, acht, neun.‘ Sie zählte die Angreifer. Mehr konnte sie für den Moment nicht erkennten, Aber möglicherweise befanden sich noch weitere hinter oder in den Gebäuden. Die Angreifer trugen leichte Rüstungen und kurze Waffen. Insgesamt wirkten sie wie ein abgerissener Haufen. Keine gedrillten Soldaten. ‚Piraten!‘, vermutete Mia – ausgerüstet für den Kampf zur See. An Land durften ihnen die quandalischen Soldaten haushoch überlegen sein. Aber ihre Bewaffnung reichte zweifelsohne aus, um harmlose Bauern zu überfallen und auszurauben.
     
    Mia überlegte nicht lange. Getrieben von einer Mischung aus Beschützerinstinkt und Kampflust lief sie den Hügel herab. Gerade als sie unten ankam, entdeckte sie einer der Piraten und gab Alarm. Zwei der rüden Gesellen drehten sich augenblicklich zu ihr um und rannten mit gezückten Entermessern auf sie zu. ‚Kommt nur! Meine Klinge ist durstig.‘ Der kalte Stahl blitzte im Schein des Feuers kurz auf. Noch wenige Meter, dann hatten die Piraten sie erreicht. Kraftvoll stieß die junge Frau sich mit dem linken Bein vom Boden ab und wirbelte durch die Luft direkt auf die beiden Männer zu. Noch im Sprung trat sie nach einem von ihnen und erwischte ihn an der rechten Schulter. Der Treffer stieß ihn zurück und ließ ihn taumeln. Seine Waffe fiel zu Boden. Währenddessen landete sie direkt neben dem anderen Piraten, der nicht einmal die Chance bekam, verdutzt zu gucken. Denn bereits in dem Moment, wo Mias Fußspitze den Boden berührte, steckte ihr Messer in seinem Rücken. Wie ein nasser Sack fiel er an Ort und Stelle um. Sein Kumpan schaute ungläubig auf die Frau, die da wie ein Wirbelwind zwischen sie gekommen war. Hastig riss er einen Dolch aus dem Gürtel und wollte sich auf sie stürzen. Elegant wich sie seinen wilden Attacken aus. ‚Ein Kinderspiel.‘ Wieder und wieder stach er in ihre Richtung. Aber sie tänzelte ihn einfach aus. Dann wurde es ihr langweilig. Beim nächsten Stoß packte sie seinen Arm und zog ihn an sich heran. Der Dolchstoß ging wiederum ins Leere, doch sein Oberkörper näherte sich mit rasanter Geschwindigkeit dem Messer, das Mia nun plötzlich in ihrer Linken hielt. Es gab ein hässliches Geräusch, als Rüstung und Brustkorb einfach durchstoßen wurden, als handele es sich um Papier. Der Pirat ächzte kurz auf und sackte dann ebenfalls zu Boden.
     
    Dank ihres Einsatzes besaß Mia nun die ungeteilte Aufmerksamkeit der gesamten Piratentruppe. Sie ließen von den Bauern ab, die ohne zu zögern das Weite suchten. Mit wutverzerrten Gesichtern näherten sie sich der jungen Frau und bildeten dabei einen Halbkreis, um sie aus verschiedenen Richtungen gleichzeitig angreifen zu können. Mia war gewarnt, auch wenn es sich mehr um Masse denn um Klasse handelte. Dennoch musste sie aufpassen. „Auf sie!“, gab jetzt einer der Piraten das Kommando. Er trug einen langen, schweren, schwarzen Mantel und hielt einen gebogenen Säbel in seiner Hand. ‚Vermutlich der Anführer.‘ Sofort drangen sechs Piraten von rechts und links auf sie ein. Ihre Waffen schwangen wild durch die Luft. Der Anführer hielt sich bei alledem vornehm zurück. Offenkundig wollte er sich nicht in Gefahr begeben. Sollten das doch seine Leute erledigen. Mia zeigte den Angreifern die Zähne. ‚Die werden sich noch wundern.‘
     
    Sekunden später hatten die Angreifer sie erreicht. Doch im letzten Moment stieß Mia sich einfach vom Boden ab und sprang mit einem gewaltigen Satz aus dem Stand über die heranstürmenden Piraten hinweg – direkt auf den Anführer zu. Die Hiebe und Stöße der

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